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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition)
Autoren: Brett McBean
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lächelte kurz. Dann sagte sie schüchtern: »Deine Schwester war wirklich sehr hübsch. Da hattest du schon recht. Aber ich seh‘ überhaupt nich‘ aus wie sie.«
    »Doch, das tust du. Mehr als du ahnst.«
    »Das reicht jetzt. Lass uns gehen«, unterbrach sie der Chief.
    Darlenes Kinn begann zu zittern. »Seh‘ ich dich bald wieder?«
    Jim hasste es, sie anzulügen, aber er erwiderte: »Natürlich.« Er entfernte sich von Darlene, und als er die Treppe hinaufstieg, warnte er den jungen Polizisten: »Wehe, du fasst sie an.«
    Jim kletterte aus dem Keller, der Chief dicht hinter ihm.
    Draußen durchdrangen die Schreie noch immer die Stille der Berge, auch wenn sie nun weniger häufig waren.
    »Ich versteh‘s einfach nicht«, sagte der Chief und blieb auf der Veranda stehen. »Warum Darlene? Was hat sie nur, das dich so anturnt? Ich meine, mein Gott, sie ist meine Tochter, aber sogar mich interessiert es einen Scheiß, ob sie lebt oder stirbt. Und dann kommst du, irgend so ein Fremder, der sie gestern zum ersten Mal getroffen hat, und du riskierst dein Leben, um sie zu retten. Ich versteh‘s einfach nicht.«
    »Das kannst du auch nicht verstehen«, erwiderte Jim. »Aber es hat nichts mit Sex zu tun. Ich meine, sie ist erst dreizehn, um Himmels willen.«
    »Na und?«
    Ein eiskaltes, düsteres Gefühl breitete sich pochend in Jims Körper aus.
    Der Chief hustete. »Okay, wo zur Hölle ist jetzt die Dose?«
    »Folg mir einfach.«
    Jim führte den Chief die Verandatreppe hinunter auf die Rasenfläche, doch er blieb unvermutet stehen und sagte: »Wieso warte ich nicht einfach hier und du bringst die Dose zu mir, okay?«
    Jim drehte sich um und sah den Chief an, dessen Haut im Mondlicht die Farbe von schmutzigem Badewasser hatte. »Okay, bring sie her«, rief Jim.
    Stan trat aus der Dunkelheit hervor. Er schlenderte durch das Tor, während die Dose um seinen Hals baumelte. Dann hob er sein Gewehr und richtete es direkt auf den Chief.
    »Nur zu meinem Schutz«, wandte sich Jim wieder an den Chief. »Ich vertraue dir auch nicht mehr als du mir.«
    »Du hinterhältiges Arschloch«, knurrte der Chief Stan an. »Hilfst Abschaum wie dem da.«
    »Ich glaube einfach an Fair Play, das ist alles«, erwiderte Stan.
    »Steckst du schon die ganze Zeit mit dem unter einer Decke? Hast du ihm geholfen?«
    »Nicht ganz. Aber jetzt helfe ich ihm – ich schleppe schon zu lange zu viele Geheimnisse mit mir herum. Höchste Zeit, dass ich zur Abwechslung mal was Gutes tue. Das hier muss aufhören, Hal. All die Morde an unschuldigen Menschen, das hört jetzt auf.«
    »Ich glaub das einfach nicht«, sagte der Chief. »Wenn du deine eigene Stadt verraten willst, von einem deiner ältesten Freunde ganz zu schweigen, dann bitte schön. Aber wir sollten uns beeilen und einfach tun, weswegen wir hier sind.«
    Jim bedeutete Stan, näher zu kommen.
    Stan trat langsam zu ihm hinüber, nahm mit einer Hand die Dose von seinem Hals und reichte sie Jim. Jim griff nach der Schnur und drehte sich dann wieder zum Chief um. »Alles, was du tun musst, ist, mir die Dose abzukaufen.«
    Der Chief runzelte die Stirn. »Was meinst du denn damit, verdammt noch mal? Wie soll mir das denn helfen?«
    »Weißt du, was in dieser Dose ist?«
    »Wenn ich das wüsste, dann wäre ich jetzt nicht in diesem beschissenen Zustand.«
    Jim ging ein paar Schritte nach vorne. Instinktiv legte der Chief eine Hand an den Revolver in seinem Halfter. »Ich bin nicht wirklich am Leben«, sagte Jim. »Nicht im herkömmlichen Sinne. Was du hier siehst, ist eine Art Geist aus Fleisch und Blut. Jim Clayton ohne Seele. Weißt du, meine Seele ist in dieser Blechdose gefangen. Genau wie Darlenes, nachdem sie heute Morgen erschossen wurde. Und genau das hast du neulich Nacht auch eingeatmet – eine menschliche Seele. Craigs Seele. Deshalb leidest du auch diese schrecklichen Schmerzen – mit seiner Seele wurden auch Craigs tödliche Verletzungen auf dich übertragen. Die einzige Möglichkeit, wie du den Tod jetzt noch austricksen kannst, ist, meine Seele zu kaufen und sie dann freizulassen.«
    Der Chief schien sich einen Moment Zeit zu nehmen, um zu verdauen, was er eben gehört hatte. Er drehte sich um und blickte durch den Zaun hinaus in die dichten Wälder.
    »Ich habe diesen Australier heute gesehen. Ich hab‘s keinem gesagt, aber ich hab ihn gesehen. Es war kurz nachdem Darlene erschossen worden war. Ich dachte, es wäre nur eine Halluzination, aber jetzt weiß ich es besser.« Als er
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