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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut
Autoren: Anna Staub
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mir nicht akzeptieren wollte, sind wir etwas in Streit geraten. Zugegeben, seine Bemerkung mit der alten Jungfer war nicht gerade der Gipfel der Höflichkeit, aber es war nicht das, was Du daraus geschlossen hast“, erklärte sie ihm in ihrer üblichen ruhigen Art, aber sie konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen als sie Luke verblüfft auf sich herunter schauen sah. Eine komische Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen und schließlich vergrub er das Gesicht in Finneys kastanienbraunen Locken.
    „Sag, dass das nicht wahr ist“, murmelte es erstickt in ihren Haarschopf. Mit einem Grinsen zog sich Doc Dave wieder in den Flur zurück und bevor Luke der unliebsamen Aufgabe nachkam, sich entschuldigen zu müssen, stahl er sich zur Ermutigung noch einen langen Kuss von Miss Finney.
     

Heute lassen Sie uns feiern!
     
    Der Reverend machte zwar eine recht saure Miene, aber nahm Lukes Entschuldigung an. Die Erklärung für den Wutanfall schien ihn dann aber doch zu überraschen. Anscheinend wäre er nie von selbst auf die Idee gekommen, dass jemand Finney O'Brian anziehend finden könnte.
    Nachdem sich der älteste Sullivan dieser unliebsamen Aufgabe entledigte hatte, begab er sich zurück zu seiner Verlobten, die glücklicherweise allein im Salon auf ihn wartete. Der alte Dave hatte immerhin genug Feingefühl den beiden jungen Leuten etwas Zeit zu zweit zu gönnen. Und so kam Luke denn auch endlich dazu Finney ihren Verlobungsring anzustecken. Die junge Frau war zum wiederholten Male an diesem Tag sprachlos als sie den goldenen Reif mit dem grün funkelnden Smaragd betrachtete, den Luke ihr an den Finger gesteckt hatte. Er passte wie angegossen und als der älteste Sullivan ihr erklärte, dass es der Verlobungsring seiner Mutter war, stiegen ihr erneut die Tränen in die Augen über diese Geste.
    Erst gegen Abend. als Luke zurück auf die Ranch geritten war, um seiner Familie die Neuigkeiten zu überbringen, kehrte für Finney etwas Ruhe ein und sie konnte zum ersten Mal an diesem Tag wirklich darüber nachdenken, was alles passiert war. Noch konnte sie ihr Glück nicht richtig fassen und war viel zu verwirrt und aufgeregt um ernsthaft über alles nachzudenken. Der alte Dave dagegen war vollauf zufrieden und als der Abend heraufdämmerte, forderte er seine Krankenschwester auf sich mit ihm auf die Veranda zu setzen und auf das freudige Ereignis einen Whisky zu trinken. Was die junge Frau auch mit Freuden tat, aber viel Ruhe sollte den beiden nicht vergönnt sein, denn Mrs. Trudi hatte die Nachricht von der Verlobung erst in einen Freudentaumel und dann in einen Rausch betriebsamer Geschäftigkeit versetzt. Sie erschien alle paar Minuten mit einem anderen Teppich vor dem Haus, um ihn auszuklopfen. Was ihren Mann schließlich dazu animierte sie anzufahren: „Trudi, hast Du um die Uhrzeit nichts Besseres zu tun?“
    Mrs. Trudi hielt dagegen, dass morgen garantiert alle Sullivans vor der Tür stehen würden und sie sie unmöglich in ein dreckiges Haus lassen konnte. Finney wusste die Bemühungen der alten Dame wirklich zu schätzen, aber sehr bestimmt zog sie Mrs. Trudi auf einen freien Stuhl und drückte ihr ebenfalls ein Whiskyglas in die Hand.
    „Das können wir morgen auch noch machen. Heute lassen Sie uns feiern. Tun Sie mir den Gefallen? Ich kann den Abend nicht genießen, wenn Sie nicht dabei sind“, bat sie. Woraufhin Trudi McAbberty ihrer jungen Freundin plötzlich weinend um den Hals fiel und sie fest an ihren mütterlichen Busen drückte. „Nie, nie in meinem ganzen Leben hab ich mich so gefreut, Kindchen. Sie sind mir in den letzten Monaten die Tochter gewesen, die uns nie vergönnt war und jetzt sind Sie endlich glücklich, mein liebes Kind!“, schluchzte sie. Doc Dave belächelte diesen Gefühlsausbruch nur und schenkte seiner Frau noch einmal nach.
    Die nächste Zeit verging für Miss Finney wie im Flug. Natürlich fand sich am nächsten Tag der gesamte Sullivan-Clan in Doc Daves Haus ein, um dem glücklichen Paar zu gratulieren. Und sobald die Verlobung öffentlich gemacht wurde natürlich auch ganz Green Hollow. Selbst die kleine Harriet ließ sich zu einer Gratulation herab. Mit ernster Miene teilte sie Finney mit, dass sie ihr ja eigentlich böse sein müsste, weil sie ihr den Mann ausgespannt hätte, aber sie würde ihr verzeihen. Wenn sie es sich recht überlegte, würde Luke auch schon viel zu alt sein, wenn sie erwachsen genug wäre um zu heiraten. Vielleicht war es dann doch
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