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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut
Autoren: Anna Staub
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schienen.
    „Nein, das war es nicht“, sagte er dann leise. „Es war dumm und kindisch von mir und es tut mir leid. Ich war verletzt, weil Du mich abgewiesen hattest und ich dachte, es würde Dir nichts bedeuten mich mit einer anderen Frau zu sehen.“
    Über diese Eröffnung war Finney mehr als verdutzt. Luke und sie hatten das Thema Mary-Sue in den letzten Wochen wohlweislich gemieden. Umso überraschter war sie jetzt von dieser plötzlichen Erklärung, die alles ein wenig verständlicher machte. Es verschlug ihr glatt die Sprache und Luke, der sichtlich um Fassung rang, drehte sich um und ging mit langen Schritten zum Fenster. Nur um Sekunden später wieder umzudrehen und zu Finney zurückzukehren, die ihn immer noch mit offenem Mund anschaute. Seine nächsten Worte waren allerdings auch nicht dazu geeignet der jungen Frau ihre übliche Contenance zurückzugeben.
    „Finney, wieso machst Du es mir jedes Mal so schwer, wenn ich versuche Dir zu sagen, dass ich Dich liebe und völlig verrückt nach Dir bin?“
    So gerne die Steffiney auf diese Eröffnung auch etwas gesagt hätte, sie brachte einfach kein Wort heraus. Mit Tränen in den Augen starrte sie Luke an und konnte kaum glauben, was sie da hörte. Sein Benehmen in den letzten Wochen hatte sogar ihr unmissverständlich klar gemacht, dass sie diese Worte früher oder später hören würde, aber jetzt, da es endlich soweit war, konnte sie ihr Glück trotzdem kaum fassen. Sie war nach Green Hollow gekommen um eine Vernunftehe einzugehen und nun hatte sie ausgerechnet hier die Liebe gefunden. Doch der älteste Sullivan deutete ihre Sprachlosigkeit richtig und zog sie einfach an sich.
    „Ich scheine kein besonderes Talent für Heiratsanträge zu haben. Weißt Du, dass ich heute eigentlich hier hergekommen bin um Dir nach allen Regeln der Kunst um Deine Hand zu bitten?“, fragte er lächelnd.
    Bei dieser Eröffnung und der Vorstellung wie Lukes Vorhaben geendet war, musste dann selbst Finney lächeln. Äußerst leise brachte sie schließlich hervor: „Dann tu es doch einfach.“
    Der junge Mann war versucht sich vor dieser Aufgabe, der er nun ins Auge sehen musste zur Ermutigung einen Kuss zu stehlen, kam aber mit sich über ein, dass das wohl kaum den Regeln entsprechen würde. So ergriff er einfach ihre Hände und ging vor Steffiney auf die Knie. „Miss Steffiney O'Brian, würdest Du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?“
    Finney musste unter Tränen lachen und da ihr wieder die Stimme versagte und das Ja einfach nicht über ihre Lippen kommen wollte, nickte sie stattdessen so vehement und nachdrücklich, wie es ihr möglich war. Mit einem glücklichen Lächeln stand Luke auf und zog Finney zurück in seine Arme, um sie endlich, endlich zu küssen. Was diese sich auch nur zu gern gefallen ließ, aber dem frisch gebackenen Paar war einfach keine Ruhe vergönnt. Gerade als Finney ihre Arme um Lukes Hals geschlungen hatte und seinen Kuss noch etwas zurückhaltend erwiderte, ging die Tür auf.
    Die junge Frau wollte erschrocken zurücktreten, da sie sich ertappt fühlte, aber Luke hatte nicht die geringste Absicht Finney in absehbarer Zeit loszulassen, da er sie endlich eingefangen hatte. Dass nur der alte Dave auf der Türschwelle stand, und das im Übrigen mit einem zufriedenen Grinsen, ließ sie sich aber schnell beruhigen.
    „Na endlich, ihr habt Euch aber auch Zeit gelassen“, meinte er zufrieden. „Ich gratuliere euch, Kinder.“
    Finney bedankte sich artig bei Doc Dave und fragte dann, wie es dem Pfarrer ginge.
    „Ach nu, der Jammerlappen macht viel Lärm um nichts. Er wird nen schönen blauen Fleck am Kinn bekommen und das ist alles. Nichts passiert. Aber Luke, wenn das hier nicht zu viel Getratsche geben soll, dann solltest Du Dich schleunigst bei ihm entschuldigen. Hab ihm schon klar gemacht, dass er als Pfarrer natürlich nicht anders kann, als seinen Schäfchen zu vergeben, wenn er um Verzeihung gebeten wird. Am besten bringst Du das gleich hinter Dich, Junge.“
    Doch Luke schien nicht im Geringsten begeistert von diesem Vorschlag. „Wieso sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Eher er sich bei Finney“, knurrte er aufgebracht und mit einem Mal schien seine ganze gute Laune wieder verflogen. Seine Verlobte allerdings eroberte sich seine Aufmerksamkeit schnell zurück indem sie ihm sanft gegen die Schulter tippte.
    „Luke? Der Reverend hat mich gebeten im Sommer den Sonntagsschulunterricht zu übernehmen. Und nachdem er ein Nein von
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