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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
Autoren: Meg Gardiner
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die Zombies bereiten mir manchmal Ärger. Die kriegen eine Vorabrechnung, damit sie sich nicht mit einem Stöhnen aus dem Staub machen.«
    Er erreichte das Ende der Treppe. »Und diesen Voodoo betreiben Sie nicht in einem schönen, warmen Büro?«
    Sie sah jetzt, warum Cruz überzeugt war, dass Callie Harding absichtlich abgestürzt war. Ihre Stimme wurde leise. »Nicht wenn er so übel ist wie hier.«
    Die Stockton Street endete an der Brücke über die Bush Street. An beiden Enden der Brücke gab es eine Treppe nach unten. Oben waren die Treppen zum Zentrum der Brücke ausgerichtet und mit Metallgeländern geschützt. Jo ließ die Hand über eine der Stangen gleiten. Sie war kalt und fest. Der senkrechte Pfosten am Ende der Brüstung hatte schwarze Farbstreifen und war von der Wucht des durchbrechenden BMW verbogen.
    Jo schätzte den Abstand zwischen den beiden Treppen auf höchstens zweieinhalb Meter.
    Entweder - oder. Callie Harding hatte entweder unglaubliches Pech gehabt oder höchstes fahrerisches Können bewiesen.
    Oben auf der Stockton Street stellten zwei Polizisten Messungen mit einem Schrittzähler an. Ein Fotoblitz leuchtete, als jemand Bodenaufnahmen machte.
    »Bremsspuren?«
    »Sie suchen noch danach.«
    Sie trat an den Randstein. Er wies deutliche Schrammen auf, wo der BMW darübergebrettert war. Unter der Lampe
auf der anderen Straßenseite bemerkte sie frische Rillen im Asphalt. Der Wagen musste mit der Karosserie aufgesetzt haben, als die Straße flacher wurde. Aber das Scharren über den Fahrbahnbelag hatte ihn anscheinend nicht stark gebremst, wenn überhaupt.
    Aus vielen Unfallfotos und einschlägigen Statistiken, ach was, schon aus ihren eigenen Erfahrungen auf dem Bayshore Freeway wusste sie, dass ein Fahrer, der einen Unfall vermeiden will, auf der ganzen Strecke bis zum Aufprall mit voller Kraft auf die Bremse tritt.
    Davon war hier nichts zu bemerken, nur eine Reihe von Schrammen auf der Straße. Callie Harding. Bis ein Uhr war sie auf dem besten Weg gewesen, eine berühmte Staatsanwältin zu werden. Doch jetzt belegten diese Spuren ihren Weg in einen brutalen Tod.
    Jo wandte sich wieder zu Cruz um. »Erinnern Sie sich an die letzten Augenblicke vor dem Crash?«
    »Ich weiß bloß noch, dass ich dachte, heilige Scheiße, die meint es ernst.«
    »Hatte sie die Scheinwerfer an?«
    »Ja. Vorn, hinten, alles nach Vorschrift.« Er legte den Kopf schräg. »Sie wollen wissen, ob sie gebremst hat, bevor sie in die Brücke gekracht ist? Ob ich Bremslichter gesehen habe? Ich kann mich nicht erinnern. Aber eine Minute davor, wie sie mit quietschenden Reifen auf mich zugerauscht ist, haben ihre Bremsen noch bestens funktioniert. Sie hat angehalten wie mit einem Gaul. Auf den Punkt genau.« Cruz’ Blick schweifte in die Ferne. Er hatte das Profil eines Azteken, das Gesicht eines Kriegers, dennoch wirkte er jung und verletzlich.

    »Officer?«
    »Sie hat sich umgebracht, was anderes kann ich mir nicht vorstellen. Oder? Es muss so gewesen sein. Aber warum? Das kapier ich nicht.«
    Jo berührte ihn am Ellbogen. »Fangen wir an, es rauszufinden.«
    »Aber verdammt, warum hat sie all diese Leute mitgerissen?«
    Die Seelenklempnerin wusste es nicht.
    Er riss sich sichtlich zusammen, seine Schultern schoben sich nach oben. Ihr Eindruck, dass hier etwas nicht stimmte, verstärkte sich. Das Zucken der Blaulichter, das Blitzen der Kameras, der brüchige Glanz in Cruz’ Augen lösten eine Art Schwindel in ihr aus. Jo hielt seinen Blick, bemüht, die aus ihm herausströmenden Informationen zu entschlüsseln. Zugleich empfand sie auch Sorge um den jungen Cop. Er fühlte sich offenbar verantwortlich. Callie Harding war gestorben, obwohl er dabei gewesen war. Er glaubte, versagt zu haben.
    »Cruz, bilden Sie sich bloß nicht ein, Sie hätten es verhindern können.«
    »So was wie den Blick in ihren Augen hab ich noch nie gesehen.« Er schüttelte den Kopf. »Es hat mich nicht schockiert, nein. Ich meine …«
    »Mir geht es nicht darum, Ihre Handlungsweise zu bewerten. Was war mit den Augen der Fahrerin?«
    Doch noch bevor er antworten konnte, traf sie die Erkenntnis, grell wie der Blitz einer Kamera. Es war, als würde sie in eisiges Wasser tauchen.
    Der Blick in ihren Augen.

    Sie machte auf dem Absatz kehrt und raste die Treppe hinab. Drei Stufen auf einmal nehmend, umklammerte sie das Geländer und sprang nach unten, landete hart und rief nach dem Gerichtsmediziner, während sie auf die Unfallautos
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