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Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0

Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0

Titel: Die Bedrohung: Das Schicksal der Paladine 0
Autoren: Jörg Benne
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in die Nacht hinaus und entdeckte einen Oger, der mit weitausholenden Schritten den Hang erklomm und sich mit der Schulter voran gegen den Schutzschild warf.
    Darius stolperte zwei Schritte zurück, als sei er selbst getroffen worden, fing sich aber wieder. Der Oger versuchte es erneut, wieder zuckte Darius zusammen, doch der Schildzauber hielt.
    Ein Brüllen ließ Gilai herumfahren. Ein zweiter Oger näherte sich aus einer anderen Richtung, nahm genauso Anlauf und warf sich gegen den Schild. Ein Grunzen von rechts, Gilai wandte den Kopf, ein dritter Oger. Alle gemeinsam versuchten sie, den Schutzzauber zu überwinden.
    Darius stöhnte und stützte sich gegen einen der Felsen.
    Gilais Herzschlag beschleunigte sich. »Wird der Schild standhalten?«, fragte er.
    Darius schüttelte den Kopf. »Nicht mehr lange.«
    Gilai schluckte. Sie waren verloren.
    »Passt auf«, presste Darius hervor. »Ich werde den Schild gleich fallen lassen und dafür einen Blitzzauber auf einen der Oger abschießen. An der Stelle brechen wir durch. Gilai, nimm dir Williams Schwert.«
    »Aber ...«, begann Gilai.
    »Keine Zeit für Diskussionen, Junge. Nimm das Schwert, sofort«, schnauzte Darius.
    Gilai gehorchte.
    »Macht euch bereit. Achtet auf meine Hand. Drei … zwei ...« Darius ließ seine Hände über die Zaubermale gleiten und hob dann eine, deutete auf einen der Oger. »... eins … jetzt!«
    Der Blitz schoss quer durch den Felskreis und traf den Oger mitten im Gesicht. Kreischend taumelte die Kreatur zurück und verschwand aus dem Sichtbereich.
    »Lauft!«, schrie Darius. »Seht nicht zurück, ich halte sie auf!«
    Gilai und Jiki rannten los. Hinter sich hörten sie die anderen Oger grunzen, die ohne den Schild nun ungehindert in den Felskreis vordringen konnten. Jiki stürmte als Erste durch die Lücke zwischen den Felsen und den Hang hinab, Gilai folgte ihr dichtauf. Von dem getroffenen Oger war nichts zu sehen, aber die Wolfsmenschen waren ja auch noch irgendwo. Hinter sich hörte er Gebrüll und singendes Metall, wagte aber nicht sich umzudrehen – im Halbdunkel der Nacht den Hügel herunterzurennen, ohne zu stolpern, war schon schwer genug.
    Er hatte gerade zu Jiki aufgeschlossen, als er ein Knurren vernahm und aus den Augenwinkeln einige Schatten zu erkennen glaubte. »Schneller, da kommen Wolfsmenschen«, stieß er hervor und beschleunigte seine Schritte noch einmal.
    Gilai war kein guter Kämpfer, aber ein ausdauernder Läufer. Vor seiner Böttcherlehre hatte er sich oft als Botenjunge zwischen den Dörfern ein paar Kupferlinge verdient, das zahlte sich nun aus.
    Jiki fiel hingegen zurück, ihr Keuchen wurde immer leiser.
    Da sie den Fuß des Hügels erreicht hatten und der Boden nun eben verlief, wagte er einen Blick über die Schulter. Jiki war bereits einige Meter hinter ihm und ein Quartett von Wolfsmenschen preschte auf allen Vieren heran, holte schnell auf. Es war genau wie beim Überfall auf Grünweil. Gilai lief vorneweg und hinter ihm wurden seine Begleiter von den Wolfsmenschen eingeholt.
    Nein, diesmal nicht, nicht Jiki. Gilai sah sich um, suchte eine geeignete Stelle, wo sie sich den Verfolgern stellen konnten und entdeckte einen einzelnen Felsen. Er hielt darauf zu, hoffte, dass Jiki die gleiche Richtung einschlagen und bis zum Felsen durchhalten würde. Das Knurren und Fauchen der Wolfsmenschen drang bedrohlich nah an sein Ohr.
    Endlich erreichte er den Felsen, stoppte und drehte sich um. Jiki rannte mit panischem Gesichtsausdruck auf ihn zu, die Wolfsmenschen waren nur wenige Meter hinter ihr. Gilai schlug das Herz bis zum Hals, seine Hände zitterten. Entschlossen umfasste er den Griff des Schwertes fester, überwand seine Angst und machte einen Schritt auf Jiki zu.
    Als sie heran war, hob er die Klinge, brüllte aus Leibeskräften und trat den Wolfsmenschen entgegen. Die Kreaturen pressten die Vorderläufe in den Boden und hielten inne. Sie hatten eine leichte Beute erwartet, nun wurden sie offenbar vorsichtig.
    Hinter sich hörte Gilai seine Gefährtin schwer atmen. Vorsichtig ging er einen Schritt rückwärts, er brauchte den Fels als Rückendeckung. Wenn sie lange genug durchhielten, bis Darius ihnen nachkam, hatten sie vielleicht eine Chance.
    Jiki trat neben ihn, ebenfalls mit dem Schwert in der Hand. Sie tauschten einen kurzen Blick voller unterschiedlicher Emotionen: Furcht, Entschlossenheit, Dankbarkeit und Zuneigung. Für mehr blieb keine Zeit, mit einem Knurren richtete sich einer der Wolfsmenschen
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