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Die baeuerliche Naturapotheke

Die baeuerliche Naturapotheke

Titel: Die baeuerliche Naturapotheke
Autoren: Markusine Guthjahr
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Heilpflanzen sind. Dennoch müssen bei dem erwachenden Interesse an „Großmutters Hausmitteln“ die überlieferten Rezepturen kritisch überprüft und hinterfragt werden, man muss die „Spreu vom Weizen trennen“.
    Wissenswertes
    Die Bäuerin, Hausfrau und Mutter war in der Familie von früher „Ärztin“ und „Apothekerin“ zugleich. In manchen Gegenden gehörte das handgeschriebene „Arznei- und Doktorbüchlein“ einer Familie zum Heiratsgut der jungen Braut.
    Kräuter – gewachsene Arzneien
    Kräuter – gewachsene Arzneien
    Garten, Wald- und Wiesenkräuter sind zugleich Würz- und Heilpflanzen. Ihren angestammten Platz haben sie nicht nur in der Küche, sondern auch in der Hausapotheke. Schon das Alte Testament weist auf die Bedeutung der Pflanzen für die Gesundheit des Menschen hin:
    „Der Herr lässt die Arzenei aus der Erde wachsen und ein Vernünftiger verachtet sie nicht“ (Sirach 38,4).
    Kräuter sind „Kompositionen“ einzelner Pflanzeninhaltsstoffe, die in ihrer Gesamtheit schon in kleinen Mengen wirken. Je nach Pflanzenart enthalten sie verschiedene Bitterstoffe, Gerbstoffe, organische Verbindungen, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders hervorzuheben sind die ätherischen Öle, die eine stimulierende, verdauungsanregende, antiseptische und oft auch eine beruhigende Wirkung haben.
    Fast alle Würzpflanzen sind auch Heilpflanzen, aber nicht alle Heilpflanzen sind automatisch Würzpflanzen, z. B. eignet sich Wermut aufgrund seiner wertvollen Bitterstoffe als Tee bei Magen-Darm-Beschwerden. Als Gewürz ist er zu bitter, damit kann man sehr schnell den Gänsebraten geschmacklich verderben! Der „milde Bruder“ Beifuß ist dagegen als Gewürz zum Gänsebraten viel besser geeignet.
    Vorsicht!
    Alkaloidhaltige Heilkräuter oder Pflanzen mit giftigen Glykosiden gehören nicht in Laienhand und nicht ins Kräuterbeet! Ihre Anwendung ist ausschließlich Medizinern und Pharmazeuten vorbehalten.
    Was ein Kraut zum Heilkraut macht
    Die verschiedenen Inhaltsstoffe bestimmen den Einsatzbereich von Heil- und auch Würzkräutern. Die wichtigsten sollten Sie kennen:
    • Ätherische Öle: Die Zusammensetzung der flüchtigen Substanzen ist unterschiedlich, sie können farblos oder auch leicht gefärbt sein, doch eines ist ihnen gemeinsam: ihr starker aromatischer Duft, an dem sie leicht zu erkennen sind.
    • Gerb- und Bitterstoffe: Hierbei handelt es sich um Ablagerungsprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels. Gerbstoffe findet man häufig in Wurzeln und Rinden, teilweise auch in Blättern. Sie wirken zusammenziehend (adstringierend) und werden aufgrund dieser Eigenschaften z. B. bei Verbrennungen und Entzündungen eingesetzt. Bitterstoffe regen die Verdauung an.
    • Schleimstoffe: Diese Stoffe quellen im Wasser und fühlen sich tatsächlich schleimig an. Sie wirken reizmildernd.
    Wirkung auf die Organe
    Die verschiedenen Gartenkräuter haben, je nach Pflanzeninhaltsstoffen, bestimmte gesundheitsfördernde Wirkungen auf unsere Körperorgane.
    Atemwegsorgane:
    Anis, Dost, Fenchel, Majoran, Meerrettich, Pimpinelle, Quendel, Salbei, Süßdolde, Thymian, Ysop, Zwiebel
    Harnwegsorgane:
    Entwässernde Wirkung: Borretsch, Estragon, Kresse, Liebstöckel, Petersilie, Selleriegrün
    Desinfizierende Wirkung: Knoblauch, Kresse, Meerrettich, Zwiebel
    Verdauungsorgane:
    Anis, Basilikum, Beifuß, Bohnenkraut, Dill, Dost, Estragon, Fenchel, Kapuzinerkresse, Kerbel, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Majoran, Melisse, Myrrhenkerbel (Süßdolde), Oregano, Pfefferminze, Quendel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Ysop, Zwiebel
    Herz-Kreislauf-System:
    Knoblauch, Lavendel, Liebstöckel, Melisse, Minze, Rosmarin, Zwiebel
    Nervensystem:
    Stärkend-beruhigend: Basilikum, Borretsch, Dill, Lavendel, Melisse, Minze
    Anregend: Rosmarin
    Stoffwechsel:
    Anregend (z. B. Frühjahrskur): Borretsch, Brunnenkresse, Gartenkresse, Kapuzinerkresse, Kerbel, Knoblauch, Meerrettich, Petersilie, Pimpinelle, Schnittlauch
    Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte:
    Brunnenkresse, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Meerrettich, Zwiebel
    Tipp
    Kräuter können selbst gezogen werden, im Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank. Die meisten Pflanzen sind winterhart und mehrjährig, sodass nicht jedes Jahr ausgesät werden muss. Wer keine Anbaumöglichkeiten hat, findet im Sommer ein gutes Sortiment frischer Kräuter auf Wochenmärkten und in Gemüsegeschäften.
     

    Pfefferminze kann unterschiedlich eingesetzt werden (© F. Hecker)
    Kräuter
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