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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter
Autoren: Alan Dean Foster
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künftig verhindern kann. Wir müssen stärker werden.«
    Der männliche Tri-Eint tat mit einer Geste seine Zerrissenheit kund. »Was können wir denn noch anderes tun als das, was wir bereits getan haben? Die AAnn wagen keinen offenen Angriff. Sie wissen, das könnte eine heftige Reaktion nach sich ziehen.«
    »Heute stimmt das vielleicht noch. Morgen allerdings ...« Ihre Antennen flatterten vielsagend. »Jeden Tag verstärken und erweitern die AAnn die eigenen Reihen. Was wir brauchen, ist etwas, das sie ablenkt.« Im Dampf glitzerten ihre Komplexaugen matt. »Etwas, das nicht so vorhersehbar ist wie wir Thranx.«
    Der Tri-Eint war fasziniert. Er verlagerte seine Position auf dem Liegesattel. »Du stellst keine Hypothesen auf. Du hast etwas Spezielles im Sinn.«
    »Kennst du den Außenposten der Fremdweltler auf der Hochebene?«
    »Den der Zweifüßer? Dieser Men'schen?«
    »Menschen«, korrigierte sie seine Aussprache. Die Menschenworte hatten keinen Biss und waren schwer auszusprechen. Ihre Sprache klang weich - so weich, wie ihr fleischiges Äußeres war. »Ich habe gerade erst einen Bericht gelesen. Es läuft gut mit ihnen. So gut, dass man bereits Vorkehrungen trifft, unserer Beziehungen zu ihnen zu vertiefen und zu entfalten.«
    »Zu den Menschen?« Der Tonfall des Tri-Eints klang eindeutig angewidert, und er untermalte seine Frage mit vielen entsprechenden Gesten. »Wieso sollten wir unsere Beziehung zu solch unangenehmen Wesen vertiefen?«
    »Intelligenz kannst du ihnen nicht absprechen, oder?«, forderte die Thranx ihn heraus.
    »Moral und Manieren vielleicht, aber Intelligenz - nein, nicht nach den Geheimdienstberichten, die ich gelesen habe.« Er glitt vom Sitzsattel und nahm sich den Kräuterwickel vom Rücken.
    »Sie verfügen über eine auffallend hohe militärische Schlagkraft.«
    »Die sie wohl kaum jemandem wie uns zur Verfügung stellen werden.« Die Antennen des Thranx' zuckten, doch der Tri-Eint fuhr unbeirrt fort: »Ich habe diese Berichte ebenfalls gelesen. Die Mehrheit der Menschenpopulation empfindet unser äußeres Erscheinungsbild als abstoßend. Ich muss sagen, dass diese Empfindung auf Gegenseitigkeit beruht. Gegenseitige Ablehnung bildet, wenn überhaupt, nur einen wackligen Sockel für eine Allianz.«
    »So etwas braucht Zeit«, gab sie zu bedenken, während sie mit einer Fußhand eine duftende Creme auf ihr Ektoskelett auftrug. Im Verein mit dem Dampf in der Kammer verlieh die Creme ihrem violettblauen Chiton einen halb metallischen Glanz. »Und Erziehung.«
    Das männliche Ratsmitglied bellte angewidert: »Du kannst niemanden erziehen, wenn du keinen Kontakt zu ihm hast. Zugegeben, den wenigen Unterlagen zufolge, die man für uns freigibt, läuft das Projekt recht gut. Aber es ist ein Projekt von bescheidener Größenordnung und geringer Auswirkung und ändert nichts an dem Abscheu, den die meisten Menschen in unserer Gegenwart zu empfinden scheinen.«
    »Das stimmt.« Mit der Nickhaut blinzelte sie sich das Kondenswasser von den Facettenaugen. »Aber es gibt noch ein weiteres Projekt, das in größerem Maßstab angelegt und zielgerichteter ist.«
    Ihr Gegenüber hob unsicher den Blick. »Ich habe von keinem anderen Projekt gehört.«
    »Man hält es geheim, bis es so ausgereift ist, dass man es beiden Seiten präsentieren kann. Nur wenige wissen davon. Sehr wenige. Man betrachtet das Projekt als absolut entscheidend für die Entwicklung der Beziehungen zwischen unseren beiden Spezies. Vor allem die AAnn dürfen nichts davon erfahren. Sie betrachten die Menschen als Bedrohung für ihr Expansionsvorhaben. Der Gedanke an eine Mensch-Thranx-Achse könnte sie vielleicht zu etwas . Unüberlegtem treiben.«
    »Was für eine Mensch-Thranx-Achse? Wir haben kaum Kontakt zu den Zweifüßern.«
    »Man arbeitet daran, das zu ändern«, versicherte sie ihm.
    Der Thranx zirpte skeptisch. »Ich kann mir vorstellen, dass unsere beiden Spezies korrekte, formelle Beziehungen pflegen. Aber eine dauerhafte Allianz?« Er vollzog die ablehnendste Geste, die den Thranx möglich war. »Dazu wird es nie kommen. Keine Seite will das.«
    »Einige Visionäre, zugegebenermaßen noch wenige, sehen das anders. Daher wurde dieses zweite, höchst geheime Projekt realisiert.« Ein Hauch von Belustigung mengte sich in ihre ernsthafte Beteuerung. »Du wirst nicht glauben, wo dieses Projekt durchgeführt wird.« Sie rückte dichter an ihn heran, damit die anderen Eints in der Entspannungshöhle nicht mithören konnten,
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