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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter
Autoren: Alan Dean Foster
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Willow-Wane zu errichten, bevor die Thranx die feindlichen Absichten der AAnn durchschaut hätten. Die seltsamen Linien unter der Planetenoberfläche, die der verstorbene, heftig beklagte Worvendapur entdeckt und in seinem Echolot gespeichert hatte, waren keine geologischen Verwerfungen gewesen, sondern Stollen.
    Schließlich gelang es den Thranx, die AAnn aus Paszex zu vertreiben. Doch ihre unterirdische Anlage erwies sich als zu ausgedehnt und zu gut befestigt, als dass sie hätte eingenommen werden können. Letztlich führte nicht militärische, sondern diplomatische Zermürbung dazu, dass die Thranx den AAnn Territorien auf Willow-Wane überließen. Zwar war es nun den AAnn gestattet, ihre Siedlungen zu behalten, ja diese auszudehnen - in einem Gebiet, das die Thranx nicht sonderlich begehrten -, doch untersagten die Thranx den AAnn, weitere Siedlungen zu bauen. Dieser Pakt war unter der Thranx-Bevölkerung Willow-Wanes äußerst unbeliebt, doch Dinge von größerer Tragweite galt es zu berücksichtigen. Besser, man duldete eine einzelne Siedlung, ganz gleich wie groß und illegal, als einen Krieg um eine Welt zu riskieren, die bereits größtenteils besiedelt und entwickelt war.
    So kam es, dass die AAnn-Eindringlinge toleriert und auch die letzte ihrer trügerischen Forderungen akzeptiert wurde. Den Pakt verdankte man umfangreichen diplomatischen Bemühungen, bei denen man den Verlust an Leben freimütig dem unterordnete, was professionelle Diplomaten beschönigend als »Gesamtbild« bezeichneten. Im trägen und heuchlerischen Schatten der Diplomatie wird der Schmerz jener, die ihre Freunde und Angehörigen verloren haben, gerne übersehen.
    Rache war unter den Thranx keine beliebte Leidenschaft, doch empfanden die Überlebenden von Paszex mehr als nur Trauer und das Gefühl, verraten worden zu sein. Zu diesen Überlebenden zählten auch die übrig gebliebenen Angehörigen der Ven-Familie. Sie hatten einen beträchtlichen Teil der Stockpopulation gebildet, waren aber beim ersten AAnn-Angriff beinahe ausgelöscht worden. Die Überlebenden rangen darum, ihre Familie vor dem Aussterben zu bewahren und den Namen der Ven in die nächsten Generationen weiterzutragen, doch nach dem Konflikt fand man nicht mehr viele im Stock und im Clan Pur, die sich des Geburtsnamens Ven rühmen konnten. Sich ihres Verlustes bewusst, nahmen die letzten Ven ihre Verantwortung für den Fortbestand ihres Geschlechts sehr ernst; sie zogen sich noch mehr von den anderen Clans zurück, als es bei den Thranx üblich war. Ihren Nachkommen prägten sie dieses abnorme Verhalten ebenfalls ein, und diese wiederum reichten es an die nächste Generation weiter.
    Besonders an einen ganz bestimmten Thranx.
     
    Es war ein langer Tag gewesen, und die Mitglieder des Großen Rats hatten sich wie immer in die heiße, dunstige Ruhe der Meditationshöhle unter der Ratskammer zurückgezogen, wo sie sich entspannen und den Stress ihrer Regierungspflichten abbauen konnten. Niemand suchte die Einsamkeit, sondern man unterhielt sich angeregt über weniger gewichtige Themen als Regierungsangelegenheiten.
    Bis auf zwei. Obwohl sie, gemessen an jedwedem Standard, als betagt galten, waren sie die jüngsten Ratsmitglieder. Sie sprachen über zwei bedeutende Vorfälle, die sich erst kürzlich ereignet hatten und nicht miteinander in Verbindung zu stehen schienen. Doch die beiden Thranx brachten sie miteinander in Verbindung.
    »Die AAnn verhalten sich kecker als gewöhnlich«, sagte das weibliche Ratsmitglied. »Ja«, stimmte der andere Thranx zu. »Es ist schrecklich schade um Paszex.« Während er sprach, inhalierte er den parfümierten Dampf aus dem Kräuterwickel, der die Hälfte seiner Stigmen bedeckte. »Dagegen kann man nichts tun. Die Toten kann man nicht zurückbringen, und man kann auch nicht guten Gewissens dafür stimmen, einen großen Krieg zu ihrem Andenken zu führen.«
    »Die AAnn verlassen sich immer darauf, dass wir in solchen Angelegenheiten vernünftig und logisch handeln. Mögen ihre Schuppen verrotten und ihre Eier ausdörren!«
    »Sirri!!ch, wieso sollten wir anders handeln? Wir sind immer vernünftig. Aber du hast Recht. Eine Invasion dieser Größenordnung hat es auf Willow-Wane noch nie gegeben! Aber wir können nichts dagegen tun.«
    »Ich weiß«, gab die Thranx-Frau zu. Ihre Legeröhren lagen eng an der Rückseite ihres Abdomens an, nicht mehr dazu imstande, Eier zu legen. »Es bereitet mir Kopfzerbrechen, wie man ein solches Ereignis
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