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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)
Autoren: James Dashner
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Teresa ganz schwindlig war und er am liebsten rausgerannt wäre und nach ihr gesucht hätte, aber er blieb trotzdem, wo er war.
    »Du lügst«, flüsterte Aris, dessen dunkelhäutiges Gesicht einen vollen Ton bleicher geworden war.
    »Nein, tun wir nicht«, antwortete Newt. »Tommy hat Recht. Wir müssen reden. Klingt, als ob wir etwas Ähnliches durchgemacht hätten.«
    »Was ist ’n das für ’n Typ?«
    Thomas drehte sich um und sah, dass Minho mit den übrigen Lichtern in der Tür stand. Vor Ekel über den Geruch hatten sie die Gesichter verzogen, und in ihren Augen stand das Grauen über das, was den Saal hinter ihrem Rücken füllte.
    »Minho, das ist Aris«, sagte Thomas, trat einen Schritt beiseite und zeigte auf den Neuen. »Aris, das ist Minho.«
    Minho stotterte vor sich hin, als könne er sich nicht recht entscheiden, was er sagen sollte.
    »Warum machen wir’s nicht so?«, sagte Newt. »Wir nehmen die oberen Stockbetten runter und verteilen sie im Raum. Dann können wir alle schön im Kreis hocken und rausfinden, was zum Geier hier eigentlich gespielt wird.«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen zuerst Teresa finden. Sie muss in irgendeinem anderen Raum stecken.«
    »Gibt’s nicht«, antwortete Minho.
    »Wie meinen?«
    »Ich habe mir gerade den ganzen Laden hier angeguckt. Es gibt den großen Gemeinschaftsraum, dieses Zimmer, unseren Schlafsaal und eine total neppige Tür nach draußen – die, durch die wir gestern vom Bus reingekommen sind. Allerdings ist sie von innen verschlossen und zugekettet. Es ergibt keinen Sinn, aber ich habe keine anderen Türen oder Ausgänge gesehen.«
    Thomas schüttelte fassungslos den Kopf. Es war, als hätten gerade eine Million Spinnen sein Gehirn in Spinnweben eingepackt. »Aber … aber was ist mit gestern Abend? Wo ist das Essen hergekommen? Hat denn niemand irgendwelche anderen Räume gesehen, eine Küche, irgendwas?« Auf eine Antwort hoffend sah er um sich, aber keiner sagte ein Wort.
    »Vielleicht gibt es ja eine Geheimtür«, äußerte Newt sich schließlich. »Hör zu, wir können nur eins nach dem andern machen. Wir müssen –«
    »Nein!«, schrie Thomas. »Wir haben den ganzen Tag Zeit, mit diesem Aris zu quatschen. Auf dem Schild an der Tür steht, dass Teresa hier sein muss – wir müssen sie finden!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, drängte er sich zwischen den hereinkommenden Jungen hindurch zurück in den Aufenthaltsraum. Es stank, als ob ihm jemand einen Eimer Gülle über den Kopf gekippt hätte. Die aufgedunsenen, purpurrot angelaufenen Leichen hingen da wie Tierkadaver, die zum Trocknen aufgehängt worden waren. Leblose Augen starrten ihn an.
    Ekel füllte seinen Magen und löste einen Würgereflex aus. Thomas zwang seine Innereien, sich wieder zu beruhigen. Als ihm endlich nicht mehr ganz so schlecht war, begann er mit der Suche nach einem Lebenszeichen von Teresa, wobei er sich mit ganzer Kraft darauf konzentrierte, die Toten nicht anzusehen.
    Doch plötzlich durchfuhr ihn ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn sie …
    Er rannte im Raum umher und blickte allen Leichen ins Gesicht. Keine Teresa. Erleichterung löste den Moment der Panik ab. Thomas untersuchte den Raum noch einmal ganz genau.
    Die Wände hätten einfacher nicht sein können – glatter, weiß gestrichener Putz ohne jede Dekoration. Und aus irgendeinem Grund fensterlos. Er ging schnell ein Mal außen herum, mit der linken Hand immer an der Wand entlang. Er kam an die Tür zum Schlafsaal der Jungen, ging daran vorbei, dann zu der großen Tür, durch die sie am Vorabend hereingekommen waren. Zu dem Zeitpunkt hatte es geschüttet wie aus Eimern, was man sich jetzt nicht mehr vorstellen konnte, wenn man an den grellen Sonnenschein dachte, den er vorhin hinter dem Verrückten gesehen hatte.
    Der Eingang – oder Ausgang – bestand aus zwei großen silberglänzenden Stahltüren. Und genau wie Minho gesagt hatte, hing dort eine extrem starke Kette – die Glieder waren mehr als zwei Zentimeter dick –, die durch die Türgriffe gelegt und mit zwei dicken Vorhängeschlössern gesichert war. Thomas zog an den Ketten, um zu probieren, ob sie nachgaben. Das Metall fühlte sich kalt an und bewegte sich keinen Millimeter.
    Er erwartete Schläge von der anderen Seite, Cranks, die genau wie an den Fenstern im Schlafraum reinzukommen versuchten. Doch es waren nur gedämpfte Geräusche aus den beiden Schlafräumen zu hören. Weiter weg die Schreie und Rufe der Cranks und im
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