Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
der einzige Junge. Vor ein paar Tagen haben wir es geschafft zu entkommen – die Leute, die uns geholfen haben, haben uns ein paar Tage lang in einer Turnhalle untergebracht, gestern Nacht haben sie mich dann hierhergeschafft. Aber erklärt hat uns niemand was. Und ihr wart angeblich auch in einem Labyrinth oder was?«
    Die letzten Worte von Aris waren kaum noch zu verstehen, weil die anderen Lichter durcheinanderschrien. In Thomas’ Kopf drehte sich alles. Aris hatte die schrecklichen Erlebnisse der letzten Wochen so einfach beschrieben, als ob es ein Ausflug an den Strand gewesen wäre. Wenn es stimmte, handelte es sich um Wahnsinn von monumentalen Ausmaßen. Zum Glück brachte jemand anders genau das auf den Punkt, was Thomas gerade zu verstehen versuchte.
    »Einen Augenblick«, sagte Newt. »Du hast in einem Riesenlabyrinth gewohnt, auf einem Gehöft, wo die Wände sich jede Nacht geschlossen haben? Gab es Monster, die Griewer heißen? Bist du als Letzter da eingetroffen? Und hat nach deiner Ankunft alles kopfgestanden? Hast du im Koma gelegen? Und hattest du einen Zettel in der Hand, auf dem stand, dass du der Allerletzte sein würdest?«
    »Halt, halt, halt«, wehrte Aris ab, noch bevor Newt fertig geredet hatte. »Woher weißt du das alles? Wie …?«
    »Es ist das gleiche beschissene Experiment«, sagte Minho, aus dessen Stimme alle Feindseligkeit verschwunden war. »Oder dasselbe … was weiß ich. Bloß dass es bei denen nur Mädchen und ein Junge waren, und wir hatten nur Jungs und ein Mädchen. ANGST muss zwei Labyrinthe gebaut und zwei Tests durchgeführt haben!«
    Das hatte Thomas längst als Tatsache akzeptiert. Er beruhigte sich endlich genug, um etwas dazu zu sagen. Er sah Aris fragend an. »Haben sie dich den Auslöser genannt?«
    Aris, der offensichtlich genauso perplex war wie alle anderen, nickte.
    »Und kannst du …?«, fing Thomas an, zögerte dann aber. Jedes Mal, wenn er es erwähnte, kam er sich vor, als würde er vor aller Welt zugeben, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. »Konntest du mit einem der Mädchen im Kopf reden? So telepathisch, weißt du?«
    Aris riss die Augen auf und starrte Thomas durchdringend an, als hätte er gerade ein dunkles Geheimnis durchschaut, das nur ein anderer Eingeweihter verstehen konnte.
    Hörst du mich?
    Der Satz tauchte so kristallklar in Thomas’ Gedanken auf, dass er zuerst dachte, Aris hätte laut etwas zu ihm gesagt. Aber nein – er hatte die Lippen nicht bewegt.
    Hörst du mich?, wiederholte der Junge.
    Thomas zögerte und schluckte. Ja.
    Sie ist umgebracht worden , sagte Aris zu ihm. Sie haben meine beste Freundin ermordet.

»Was ist jetzt los?«, fragte Newt und blickte von Thomas zu Aris. »Warum guckt ihr zwei Strünke euch an, als ob ihr ineinander verknallt wärt?«
    »Er kann es auch«, antwortete Thomas, ohne die Augen von dem Neuen abzuwenden; die anderen nahm er kaum noch wahr. Aris’ letzter Satz hatte ihn entsetzt: Wenn sie seine Telepathie-Partnerin umgebracht hatten, dann …
    »Was kann er?«, wollte Bratpfanne wissen.
    »Na was wohl?«, erwiderte Minho. »Er ist auch so ein Abartiger wie Thomas. Die können im Kopf miteinander reden.«
    Newt sah Thomas durchdringend an. »Ehrlich?«
    Thomas nickte und hätte fast wieder telepathisch mit Aris gesprochen, sagte es dann aber in letzter Minute laut. » Wer hat sie getötet? Wie ist das passiert?«
    »Wer hat wen getötet?«, unterbrach ihn Minho. »Schluss jetzt mit diesem Voodoo-Klonk, solange wir auch noch da sind.«
    Thomas standen die Tränen in den Augen, als er schließlich den Blick von Aris abwandte und Minho ansah. »Er hatte jemanden, mit dem er sich im Kopf unterhalten konnte. Genau wie ich. Aber er hat mir gesagt, dass diese Person getötet worden ist, und ich will wissen, von wem.«
    Aris ließ den Kopf hängen und schien die Augen geschlossen zu haben. »Im Grunde weiß ich nicht, von wem. Es ist alles zu verwirrend. Man konnte die Guten nicht von den Bösen unterscheiden. Aber trotzdem glaube ich, dass sie ein Mädchen, Beth heißt sie, irgendwie dazu gebracht haben … meine Freundin … zu erstechen. Sie hieß Rachel und ist jetzt tot, Mann. Sie ist nicht mehr da.« Er vergrub das Gesicht in den Händen.
    Thomas’ Bestürzung war so groß, dass es fast wehtat. Alles wies darauf hin, dass Aris gerade aus einer anderen Version des Labyrinths kam, in dem alles genauso gewesen war wie bei ihnen, nur dass Jungen und Mädchen vertauscht waren. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher