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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)
Autoren: James Dashner
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nicht, Frischling.«
    »Ich schwör’s!«, beharrte Aris. Dann sprang er auf und lief ins Bad, wahrscheinlich, weil er es im Spiegel mit eigenen Augen sehen wollte.
    »Ich glaube dem Neppdepp kein Wort«, flüsterte Minho Thomas zu, als er sich wieder hinsetzte. Doch als Minho sich zurück auf die Matratze fallen ließ, verrutschte sein Oberteil ein bisschen nach hinten, so dass auch an seinem Hals eine dicke schwarze Linie sichtbar wurde.
    »Ich fass es nicht!«, entfuhr es Thomas. Der Mund stand ihm offen.
    »Was?«, fragte Minho und starrte Thomas an, als wäre ihm gerade ein drittes Ohr aus der Stirn gewachsen.
    »Dein äh – dein Hals«, brachte Thomas schließlich heraus. »Du hast da auch was!«
    »Was zum Geier soll das heißen?«, fragte Minho und zog mit verzerrtem Gesicht an seinem Oberteil, weil er unbedingt den für ihn unsichtbaren Schriftzug sehen wollte.
    Thomas stürzte zu Minho hinüber, schlug seine Hand weg und zog den Kragen nach unten. »Heiliger Klonk … Da! Genau dasselbe, außer …«
    Thomas las leise für sich, was auf Minhos Nacken stand.
Eigentum von ANGST. Gruppe A, Proband A-7.
Der Anführer.
    »Mensch, raus mit der Sprache, Alter!«, schrie Minho ihn panisch an.
    Die meisten anderen Lichter drängelten sich hinter Thomas, um auch was zu sehen. Thomas las schnell laut vor, was an Minhos Hals eintätowiert war, erstaunt darüber, dass er sich nicht dabei verhaspelte.
    »Das ist nicht dein Ernst, Mann«, sagte Minho und stand auf. Er bahnte sich einen Weg durch die Jungs, um ebenfalls ins Bad zu gehen.
    Dann spielten auf einmal alle verrückt. Thomas merkte, wie ihm jemand das Oberteil runterzog, während er gleichzeitig versuchte, anderen auf den Rücken zu schauen. Alle redeten wild durcheinander.
    »Da steht überall Gruppe A.«
    »Eigentum von ANGST, genau wie bei ihm.«
    »Du bist Proband A-13.«
    »Proband A-19.«
    »A-3.«
    »A-10.«
    Thomas drehte sich langsam wie betäubt im Kreis und sah zu, wie die Lichter gegenseitig die Tätowierungen beäugten. Bei den meisten stand außer der Eigentumsbezeichnung nichts mehr. Newt ging von einem zum nächsten und überzeugte sich mit versteinertem Gesichtsausdruck selbst; er schien sich auf das Auswendiglernen der einzelnen Nummern zu konzentrieren. Und dann standen die beiden sich eher zufällig gegenüber.
    »Was steht bei mir?«, fragte Newt.
    Thomas zog Newts Kragen zur Seite und las dann die Worte, die mit schwarzer Tinte in seine Haut eingestanzt waren. »Du bist Proband A-5 und wirst ›Der Kleber‹ genannt.«
    Newt sah ihn überrascht an. »Der Kleber?«
    Thomas ließ sein Oberteil los und trat einen Schritt zurück. »Ja. Wahrscheinlich bist du irgendwie der, der uns alle zusammenhält. Keine Ahnung. Lies meins.«
    »Habe ich schon –«
    Thomas bemerkte einen seltsamen Ausdruck auf Newts Gesicht. Zögern. Oder sogar Furcht. Es schien, als wollte er Thomas nicht sagen, was auf seinem Tattoo stand. »Ja und?«
    »Du bist Proband A-2«, antwortete Newt. Dann sah er zu Boden.
    »Und?«, beharrte Thomas.
    Newt zögerte und sagte dann, ohne ihn anzusehen. »Du wirst nichts Besonderes genannt. Da steht nur … ›Muss von Gruppe B umgebracht werden.‹«

Thomas blieb kaum Zeit zu verarbeiten, was Newt gesagt hatte. Er wusste nicht, ob er bestürzt oder verwirrt sein sollte, als plötzlich ein schrillender Alarm im Zimmer losging. Unwillkürlich presste er die Hände auf die Ohren und sah sich nach den anderen um.
    Alle waren völlig verwirrt, aber dann fiel es Thomas wieder ein: Es war dasselbe laute Geräusch, dass er auf der Lichtung im Labyrinth gehört hatte, bevor Teresa in der Box zu ihnen gekommen war. Bei Teresas Ankunft hatte er die Sirene das einzige Mal gehört; hier, in diesem engen Raum, klang sie erschreckender – noch viel durchdringender, voll sich überlappender Echos. Trotzdem war er sich ziemlich sicher, dass es derselbe Alarm war, mit dem auf der Lichtung angekündigt wurde, dass ein Neuer – ein Frischling – eingetroffen war.
    Das Problem war, dass das Heulen einfach nicht aufhörte. Thomas merkte, wie er langsam schreckliche Kopfschmerzen bekam.
    Die Lichter rannten mit blanken Nerven durch den Raum und sahen verzweifelt die Wände und die Decke an, um den Ursprung des Getöses zu finden. Einige setzten sich wieder aufs Bett und hielten sich die Ohren zu. Thomas suchte nach der Quelle des Alarms, konnte aber absolut nichts sehen. Keine Lautsprecher, keine Lüftungsschlitze in den Wänden,
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