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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung
Autoren: Robert Ludlum
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gestrichen. Jetzt holte er einen kleinen, runden Gegenstand, nicht viel größer als eine 50-Cent-Münze, aus der Tasche, strich etwas von der Masse über das Schloss und drückte die Münze hinein.
    Â» Zurücktreten«, befahl er.
    Converse sah gebannt zu. Es gab keine Explosion, keinerlei Detonation, aber plötzlich erfasste ihn eine kräftige Hitzewelle, und dann war eine glühende blauweiße Flamme zu sehen, die den Stahl buchstäblich schmolz. Dann war eine Folge klickender Geräusche zu hören, die den Amerikaner dazu veranlassten, die drei Riegel hastig zurückzuziehen. Er schob die rechte Tür auf und ließ seine Taschenlampe nach draußen blitzen. Augenblicke später betraten Johnny Reb und Geoffrey Larson das Innere der Festungsanlage.
    Â» Schranken«, wiederholte der Amerikaner, zum Rebel gewandt. » Die sind überall an den Mauern entlang«, sagte er und deutete darauf. » Sehen Sie sie?«
    Â» Ja«, erwiderte der Südstaatler. » Und das bedeutet, dass ein paar auch nach oben gerichtet sind. All right, boys, dann wollen wir jetzt ein wenig kriechen. Bäuche herunter und die Knie und die Ärsche in Bewegung.« Die sechs am Tor schlossen sich den zwei anderen Männern an, die vor der Plattform kauerten. Johnny flüsterte etwas in deutscher Sprache und wandte sich dann Larson zu. » Mein lieber Freund aus England, ich möchte, dass Sie hierbleiben, bis wir Ihnen winken, dass Sie nachkommen können.«
    Einer nach dem anderen, mit dem Deutschen, der jetzt fünftausend Dollar reicher war, an der Spitze, krochen die sieben Männer über den alten Exerzierplatz. Kaum atmend, die Hosen zerfetzt, die Knie und Hände von dem rauen, zersprungenen Beton aufgeschürft. Der Deutsche strebte auf die Lücke zwischen dem zweiten und dritten Bau von der rechten Seite zu. Als er angekommen war, richtete er sich auf. Plötzlich schnippte er einmal mit den Fingern– nicht sehr laut, aber es war zu hören. Alle erstarrten unter den sich schneidenden Lichtstrahlen der Alarmanlagen. Converse drehte den Kopf auf dem Boden etwas zur Seite, um besser sehen zu können. Der Deutsche kauerte im Schatten. Dann tauchte ein Mann auf, ein Posten, der einen Karabiner über der Schulter trug. Jetzt schien der Mann zu bemerken, dass jemand in der Nähe war. Sein Kopf zuckte herum. Aber im selben Augenblick warf sich der Deutsche auf ihn, und sein langes Messer schoss auf den Kopf des Mannes zu. Joel schloss die Augen. Das Geräusch, das er hörte, ein heftiges Keuchen, sagte ihm mehr, als er wissen wollte.
    Dann krochen sie weiter, bis sie, einer nach dem anderen, den Betonweg zwischen den beiden flachen Bauten erreicht hatten. Converse war am ganzen Körper schweißnass. Er sah zu den U-Boot-Hellingen hinaus und auf die See und wünschte sich, er könnte sich einfach ins Wasser fallen lassen. Der Rebel berührte ihn am Ellbogen und bedeutete ihm, er solle seine Waffe herausholen. Jetzt übernahm Johnny Reb die Führung; er kroch auf die Vorderseite des zweiten Gebäudes zu und bog nach rechts. Dicht am Boden kauernd arbeitete er sich auf die Fenster zu. Seine Finger schnippten, und jede Bewegung erstarb. Alle pressten sie sich gegen den Boden. Schräg links, am Rand einer riesigen Helling, waren das Glühen von Zigaretten und die Stimmen leise sprechender Menschen wahrzunehmen– drei Männer, Posten mit Karabinern.
    Wie auf einen lautlosen Befehl hin lösten sich drei der fünf Männer, die der Rebel angeheuert hatte– Converse konnte nicht erkennen, welche es waren–, aus ihrem Verband und krochen in einem weiten Bogen auf die gegenüberliegende Seite der alten U-Boot-Helling zu. Etwa eineinhalb Minuten später– die längsten neunzig Sekunden, an die Joel sich erinnern konnte– war eine Folge gedämpfter Schüsse zu hören, die fast von der nächtlichen Brise verschluckt wurden. Die darauffolgenden Geräusche waren kaum wahrzunehmen, Körper, die zu Boden fielen und im Todeskampf noch einmal zuckten. Dann herrschte wieder Stille. Die bezahlten Killer kehrten zurück, und Johnny Reb bedeutete ihnen mit einer Handbewegung weiterzugehen. Converse fand sich plötzlich als Letzter in der Reihe wieder. Sie erreichten das einzig beleuchtete Fenster des zweiten Gebäudes. Der Rebel richtete sich auf, schob sich langsam an das Glas heran. Dann drehte er sich um und
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