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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung
Autoren: Robert Ludlum
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Außenseiter sind, aber es gibt auch Zeiten, wo wir auf der Seite der Engel stehen– wenn das Geld stimmt.«
    Das gedämpfte Geräusch des gummiüberzogenen Kletterhakens war zu hören, und dann ein Knirschen, als er sich an der oberen Mauerkante festkrallte und das Seil sich spannte. Binnen Sekunden konnte man den schwarz gekleideten Mann Hand über Hand nach oben klettern sehen, die Füße eingestemmt. Er lief förmlich an der Betonmauer hinauf. Jetzt hatte er bereits die Mauerkrone erreicht, seine linke Hand verschwand, dann zog er sein rechtes Bein nach, und jetzt lag er flach auf der Krone. Plötzlich schoss sein linker Arm vor, bewegte sich zweimal vor und zurück, ein Signal. Dann griff er mit der rechten Hand nach der Waffe im Halfter und zog sie langsam heraus.
    Ein Geräusch war zu hören, wie wenn jemand einen Kirschkern ausspuckt, und dann herrschte wieder Stille, und der linke Arm des Mannes zuckte zum zweiten Mal vor. Ein zweites Signal.
    Die zwei anderen Männer mit den Kletterhaken liefen heran, ließen ihre Haken kreisen und schleuderten sie in die Höhe, bis auch ihre Haken an der Mauerkrone festsaßen. Auch sie kletterten die Wand empor. Joel wusste, dass jetzt er an der Reihe war. Er packte das mittlere Seil und begann die mühsame Kletterpartie nach oben.
    Johnny Reb und der schlanke Geoffrey Larson sollten die Seile nur im äußersten Notfall benutzen. Der Südstaatler hatte zugegeben, dass er sich dazu zu alt fühlte, und das Risiko, dass der Computerexperte verletzt wurde, war zu groß.
    Mit schmerzenden Armen und Beinen wurde Converse von seinem Helfer die letzten Zentimeter hinaufgezogen. » Seil nachziehen!«, befahl der Mann flüsternd. » Lassen Sie es langsam auf der anderen Seite herunter und setzen Sie den Haken neu.«
    Joel folgte der Anweisung. Dann sah er das Innere der seltsamen Festung zum ersten Mal– und einen uniformierten Mann unten auf dem Boden, dem aus einem Loch in der Stirn Blut tropfte. Der Mann war tot. Im schwachen Mondlicht konnte er in der Ferne ein paar Hellinge sehen und dazwischen Betonpiers, auf denen riesige Winden befestigt waren. Im Halbkreis, den U-Boot-Docks und dem Meer zugewandt, waren fünf flache, einstöckige Betongebäude mit kleinen Fenstern angeordnet. In zwei davon waren schwache Lichter zu erkennen. Die Gebäude waren mit Betonstegen untereinander verbunden.
    Unmittelbar unter der Mauer, wo jetzt die drei Seile hingen, waren breite Stufen, die zu beiden Seiten auf eine Art Podium oder Plattform aus Beton führten, hinter der eine Art von Hof lag, von vielleicht zweihundert Metern Durchmesser. Ein Paradeplatz, dachte Converse und stellte sich Reihen von U-Boot-Besatzungen vor, die dort antraten, ihre Befehle entgegennahmen und sich die Aufmunterungen ihrer Offiziere anhörten, während sie sich darauf vorbereiteten, wieder auf Feindfahrt zu gehen.
    Â» Mir nach!«, sagte einer der Männer und tippte Joel an die Schulter. Dann packte er sein Seil und ließ sich daran auf die Plattform hinunter. Die anderen folgten ihm, wobei Converse sich etwas weniger geschickt als die Profis über die Mauerkrone rollen ließ. Aber auch er kam sicher nach unten.
    Die zwei Männer links von Joel hetzten lautlos über die Plattform und die Treppen hinunter, auf die riesigen Stahltüren zu. Die zwei Männer zu seiner Rechten liefen instinktiv die gegenüberliegenden Stufen hinunter und kauerten sich mit gezogenen Waffen vor der Plattform hin. Converse schloss sich dem Paar am Tor an. Die beiden Männer studierten mit winzigen Taschenlampen die Riegel und die Eisenplatten sowie das komplizierte Schloss.
    Â» Wir sollten es wegsprengen«, sagte der Amerikaner. » Da ist keine Alarmeinrichtung.«
    Â» Sind Sie sicher?«, fragte Joel. » Nach allem, was ich gehört habe, sind hier überall Drähte.«
    Â» Die Schranken sind dort hinten«, erklärte der Mann und deutete auf die niedrigen Betonmauern, die den Paradeplatz umgaben, eine knapp einen Meter hohe Wand zu beiden Seiten.
    Â» Schranken?«
    Â» Lichtschranken. Strahlen, die sich schneiden.«
    Â» Und das bedeutet, dass keine Tiere da sind«, sagte der zweite Mann, ein Deutscher, und nickte. » Keine Hunde. Sehr gut.«
    Der andere hatte unterdessen ein paar Klumpen einer weichen, wie Glaserkitt aussehenden Masse in den Schlossmechanismus gestopft und mit seinem Messer glatt
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