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Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Titel: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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überhaupt nicht mit Waffen aus. Vermutlich war die Gefahr viel größer, daß sie sich selbst verletzte anstatt ihren Gegner.
    Andererseits...
    Niemand konnte einer Waffe ansehen, ob sie geladen war.
    So packte Lynne das Gewehr mit beiden Händen und ging in den Flur. Sie wollte es jetzt wissen und diesem Schrecken ein Ende setzen. Und sie wollte Gewißheit darüber, wer hinter diesem Terror steckte.
    Ein schabendes Geräusch drang im nächsten Moment an Lynnes Ohr. Das Türschloß war offen, aber die Tür ging nicht weiter als einen Spalt auf. Die Vorhängekette verhinderte das. "Lynne!"
    Die Stimme.
    "Ich komme", sagte Lynne ruhig. Sie ging zur Tür, entfernte die Kette und trat sogleich zwei Schritte zurück. Das Gewehr hielt sie fest mit beiden Händen und richtete es in Richtung der Gestalt, die jetzt eintrat.
    Das Mondlicht fiel auf das Gesicht.
    Und nun gab es keinen Zweifel mehr.
    "Jack..."
    "Lynne, was..."
    Jack blickte auf die offene Mündung des doppelläufigen Gewehrs und erstarrte mitten in der Bewegung. Er schluckte und brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, was er da vor sich sah.
    "Lynne, was soll das?"
    "Bleib, wo du bist, Jack! Ich rate es dir im Guten."
    "Warum zielst du mit dem Ding auf mich? Lynne, du warst plötzlich aus London verschwunden und..." Er kam noch einen Schritt näher herein, aber Lynne hob jetzt die Waffe.
    Sie versuchte so viel Entschlossenheit wie möglich in diese Bewegung zu legen.
    "Ich warne dich", sagte sie. "Ich meine es ernst."
    "Du wirst doch nicht auf mich schießen!"
    "Warum sollte ich nicht? Du bist doch gekommen, um mich mit einem Stück Draht zu erwürgen..."
    "Das ist nicht wahr, Lynne!"
    "Halt!"
    Er hatte versucht, noch einen Schritt auf sie zuzukommen, aber jetzt erstarrte er mitten in der Bewegung.
    "Lynne", versuchte er es noch einmal.
    "Du hast von einem Funktelefon angerufen, nicht wahr?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, die da über Lynnes Lippen kam.
    "Ja", gab er zu. "Wir wurden unterbrochen..."
    "Ich habe es einfach nicht glauben können", erklärte Lynne sehr ernst. "Aber es fügt sich alles zusammen. Du hast eine Reinkarnationstherapie mitgemacht, du warst über William Delaney gut informiert - und zwar lange vor dem ersten Anruf bei mir in der Sendung! Und die Anrufe kamen nie, während deiner Anwesenheit... Oh, Jack, ich dachte, wir würden etwas füreinander empfinden!"
    "Aber das tue ich ja auch..."
    "Keinen Schritt mehr!"
    Jack seufzte. "Wie soll es jetzt weitergehen? Was hast du vor?"
    "Ich werde die Polizei rufen. Du hast zwar dafür gesorgt, daß die Telefonleitung inzwischen tot ist, aber wir haben ja noch dein Funktelefon..."
    "Lynne..."
    "Gib es her!" forderte sie unmißverständlich. Der Klang ihrer Stimme bekam dabei etwas Metallisches.
     
    "Lynne, das ist doch verrückt, ich..."
    Ein Geräusch ließ ihn verstummen. Es waren schnelle Schritte.
    "Da draußen ist jemand!" stellte Jack fest. Er hatte sich schon halb herumgewandt, da hielt Lynne ihm das Gewehr unter die Nase.
    Ein dünnes Lächeln ging über seine Lippen.
    "Du wirst nicht schießen", war er überzeugt. "Da draußen war jemand, vielleicht derjenige, der es in Wahrheit auf dich abgesehen hat, Lynne..."
    Lynne wollte etwas erwidern, aber da war Jack bereits zur Tür hinaus. Lynne folgte ihm.
    Sie sahen eine dunkle Gestalt davonlaufen, nur als Schatten erkennbar. Die Gestalt rannte querfeldein in Richtung eines größeren Umrisses, bei dem es sich um einen Pkw handeln konnte.
    "Glaubst du mir vielleicht jetzt, daß ich nicht der Kerl bin, für den du mich hältst? Ich habe weder etwas mit den Anrufen zu tun, noch habe ich die Absicht dir Angst zu machen oder dich umzubringen."
    Lynne war in ihrem Inneren hin und her gerissen.
    Vielleicht hatte sie ihm Unrecht getan...
    Indessen gingen die Scheinwerfer eines Wagens an. Ein Motor heulte auf.
    "Er versucht zu entkommen!" stellte Jack fest und setzte augenblicklich zu einem Spurt an. Nur wenige Sekunden später saß er am Steuer seines eigenen Wagens, startete und setzte ihn ruckartig vorwärts. Einen Augenblick später hatte er ihn schräg auf die Straße gestellt, so daß es unmöglich war, daran vorbeizufahren. Er schaltete das Fernlicht ein, während der Unbekannte mit seinem Wagen heranraste.
    Jack hatte ihm den Weg abgeschnitten.
    Der Unbekannte brauste heran und trat dann in die Bremsen.
    Mit quietschenden Reifen kam sein Wagen zu stehen. So schnell er konnte schaltete er in den Rückwärtsgang und ließ sein
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