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Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Titel: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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dachte, hörte sie erneut die dumpfe Stimme auf sie einreden. Der Anrufer schien Freude dabei zu haben, sie zu quälen und ihr Angst zu machen.
    "Vielleicht errätst du, wer mein nächstes Opfer sein wird... Es ist eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens.
    Eine Frau, von der bis vor kurzem, noch niemand gehört hatte, die aber jetzt in aller Munde ist. Zumindest bei Menschen, die spät ins Bett zu gehen pflegen..." Ein irres Kichern folgte. "Du hast mich sehr enttäuscht, Lynne", erklärte er dann in sehr ernstem, fast ärgerlichem Tonfall. Der schneidende Unterton war wieder da.
    "Enttäuscht?" echote Lynne, weil ihr nichts besseres einfiel. "Wieso habe ich dich enttäuscht? Das mußt du mir erklären, Bill!"
    "Ich habe bei dir angerufen. In deiner Sendung. Und ich habe dir vertraut. Ich habe dir auch später vertraut, aber du... Du hast mit denen zusammengearbeitet, die mich zu fangen versuchen... Dafür wirst du sterben, Lynne. Dafür..."
    "Bill!"
    "Aber gleichgültig, ob ich gefangen werde - William Delaney wird immer wiedergeboren werden und in einem nächsten Leben das zu vollenden wissen, was ihm in seinem gegenwärtigen versagt blieb! Daran solltest du immer denken, Lynne! Du kannst mir nicht entkommen..."
    Und dann war die Verbindung unterbrochen und Lynne stand da, als hätte ihr gerade jemand mit einem Brett vor die Stirn geschlagen.
     
    *
    Einen Augenblick lang stand Lynne wie konsterniert da, dann faßte sie einen Entschluß.
    Sie mußte hier weg, das stand für sie fest.
    Bill - oder wie immer der Kerl auch in Wirklichkeit heißen mochte - wußte genau, wo sie war. Und sie hatte nicht die Absicht, erst zu warten, bis er hier auftauchte und versuchte, sie umzubringen.
    Sie ging ins Schlafzimmer und packte schnell ihre Sachen zusammen. Dazu brauchte sie keine zwei Minuten, schließlich hatte sie nur eine einzige Sporttasche mit.
    Dann warf sie sich ihren Mantel über und ging hinaus zu ihrem Wagen.
    Es regnete.
    Der Wind trieb die Wolken in dichter Folge vor sich und bog Bäume und Sträucher nach Nordosten.
    Lynne öffnete den Kofferraum, pfefferte ihre Tasche hinein, schlug ihn wieder zu und setzte sich dann ans Steuer. Mit einer entschlossenen Bewegung steckte sie den Zündschlüssel ein und drehte ihn herum. Aber der Motor machte nicht mehr als ein klägliches Geräusch.
    Sie versuchte es noch einmal, aber es gelang ihr auch diesmal nicht, den Wagen zu starten.
    Schließlich machte er überhaupt kein Geräusch mehr.
    Lynne fühlte nackte Panik in sich aufsteigen. So ein verfluchtes Pech! ging es ihr ärgerlch durch den Kopf.
    Ausgerechnet jetzt versagte der Wagen. Ausgerechnet jetzt, da vielleicht ihr Leben davon abhing.
    Zufall?
    Sie machte einen letzten Versuch, dann stieg sie aus und schlug wütend die Tür hinter sich zu. Sie öffnete kurz die Motorhaube und warf einen Blick hinein. Aber erstens verstand sie so gut wie nichts von dem, was da vor sich ging und zweitens war es viel zu dunkel, um überhaupt etwas zu sehen.
    Nicht einmal den Ölstand hätte man bei diesen Lichtverhältnissen ablesen können. Also machte sie die Haube wieder zu.
    Vielleicht finde ich im Haus eine Taschenlampe! überlegte sie, während ihr die Haare bereits am Kopf klebten.
    Das Wetter war wirklich scheußlich.
    Während sie sich mit schnellen Schritten in Richtung Eingangstür bewegte und dabei in eine Pfütze trat, glaubte sie, seitlich von ihr, zwischen ein paar Sträuchern eine Bewegung wahrzunehmen.
    Ein dunkler Schatten, vielleicht der schemenhafte Umriß eines Menschen.
    Lynne bemerkte, wie ein leichtes Zittern sie überkam, halb vor Kälte, halb vor Angst. Im nächsten Moment jagte ein Windstoß mit besonderer Wut vom Kanal her über das Land und riß an den Fensterläden. Äste kratzten an der Hauswand entlang, irgendwo knackte etwas und splitterte Holz.
    Lynne blickte in die Finsternis und sah - nichts.
    Sie ging zur Haustür. Als sie eintrat wurde ihr klar, daß sie in der Eile vergessen hatte abzuschließen.
     
    Sie sperrte die Tür sorgfältig hinter sich zu und verriegelte sie auch mit der Vorhängekette, die zu diesem Zweck angebracht war.
    Sicher war sicher.
    Ein Geräusch ließ sie zusammenfahren. Sie war sich sekundenlang nicht sicher, ob es ein Wagen oder das Brausen des Windes war, was sie da gehört hatte.
    Dann ging das Telefon.
    Aber diesmal ging die junge Frau entschlossen zum Apparat und nahm ab. Es hatte keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Dieser Wahnsinnige schien ein Spiel
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