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Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)

Titel: Die Angst verfolgt dich bis ans Ende (Thriller) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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mit ihr zu spielen. Ein Spiel, dessen Einsatz ihre Leben war. Und wie es im Moment aussah, hatte sie wohl kaum eine andere Wahl, als es zumindest ein Stückweit mitzuspielen.
    "Ja?" sagte sie.
    "Lynne? Ich bin ganz in der Nähe..." Die Verbindung brach dann zwischendurch ab. Sie hörte nur noch Wortfetzen und plötzlich war ihr klar, woran das lag. Jemand rief mit einem Handy an. Und bei diesem Sturm und in dieser Einsamkeit konnte es da schonmal Probleme geben.
    Er ist in der Nähe.
    Sie legte auf.
    Erst zwei Sekunden später wurde ihr langsam klar, daß sie gerade nicht die verstellte Stimme gehört hatte, die sie sonst vom anderen Ende der Leitung her gepeinigt hatte.
    Diesmal hatte sich "Bill" diese Mühe nicht gemacht - aber vielleicht war das auch nur ein Teil seines perfiden Spiels mit ihrer Angst.
    Lynne schluckte.
    Es war Jack Gordons Stimme gewesen, ein bißchen verzerrt und verfremdet vielleicht, aber sie war es.
    Lynne war sich absolut sicher.
    Ein Kloß steckte ihr mit einem Mal im Hals. Ihr Verdacht war also richtig gewesen, so sehr sie der Gedanke daran auch schmerzte. Und sie konnte es im Grunde ihres Herzens noch immer nicht so recht fassen, daß der Mann, den sie liebte offensichtlich der gleiche war, der nach ihrem Leben trachtete.
    Sie nahm den Hörer ab.
    Irgendjemanden mußte sie jetzt anrufen. Die Polizei, einen Reparaturdienst für den Wagen, den Notruf... Sie hatte sich noch nicht entschieden, wen zuerst. Und wie es schien, war ihr diese Entscheidung inzwischen auch abgenommen worden.
    Es ertönte nämlich kein Freizeichen mehr.
    Jemand hatte die Leitung gekappt...
    Im nächsten Moment ging dann auch noch das Licht aus. Und die tappenden Geräusche da draußen konnten kaum durch den Sturm oder irgendwelche Fensterläden verursacht werden...
    Lynne stockte der Atem.
    Nein, das waren ganz eindeutig Schritte.
    *
    Ein kräftiger Windstoß ließ einen Fensterladen klappern.
    Ein Knarren mischte sich in dieses Geräusch und im nächsten Augenblick wurde Lynne klar, daß jemand versuchte, die Haustür zu öffnen.
    Der Türgriff wurde hin und hergedreht.
    Lynne überlegte fieberhaft, was sie tun konnte.
    "Lynne?" rief eine Stimme, deren Klag durch die Geräusche des Windes nur undeutlich zu hören war. Geisterhaft und dumpf klang sie, wie aus einer anderen, jenseitigen Welt.
    "Lynne..."
    Dann folgte ein heftiger Schlag gegen die Tür.
    Vielleicht würde er die Tür aufbrechen. Lynne sah sich um, aber sie fand nichts, womit sie sich wehren konnte. Und einfach aus dem Fenster steigen war auch nicht ratsam. Das würde Bill sofort bemerken.
    Weit und breit wohnte hier kein Mensch.
    Es hatte keinen Zweck, auf irgendwelche Hilfe zu hoffen.
    Damit war nicht zu rechnen.
    Lynne atmete schneller. Sie ging in den kleinen Flur und dann ins Schlafzimmer. Doch sie würde hier kaum sicherer sein. Es gab in diesem kleinen Wochenendhaus kam eine Möglichkeit, sich zu verstecken.
    Lynne sah sich um.
    Sie hatte kaum registriert, daß die Geräusche an der Tür inzwischen aufgehört hatten.
    Jetzt sah sie durch das Fenster des Schlafzimmers eine Gestalt sich dunkel gegen das fahle Mondlicht abheben.
    Lynne preßte sich in eine Ecke, während der Düstere seinen Kopf an die Scheibe preßte, um hineinzublicken, so als suchte er nach ihr.
    Er weiß, daß ich hier bin! ging es ihr siedend heiß durch den Kopf. Schließlich war der Kerl ganz planmäßig vorgegan-gen und hatte dafür gesorgt, daß sie mit niemandem in Kontakt treten konnte.
    Jack, dachte sie. Ich hätte es nie für möglich gehalten...
    Die finstere Gestalt am Fenster, deren Gesicht in einem schwarzen Schatten verborgen blieb wandte sich nun zur Seite.
    Er könnte es wirklich sein! dachte Lynne.
    Er ging davon und verschwand in der Dunkelheit. Einen Augenblick später hörte sie ihn wieder an der Tür. Er versuchte jetzt offenbar sie gewaltsam zu öffnen.
    Lynne fühlte sich wie in einem Käfig.
    Sie machte eine Bewegung und kam gegen etwa Hartes, Metallisches. Lynne faßte danach und holte hinter dem Schrank ein langes, doppelläufiges Jagdgewehr hervor.
    Sie hatte Grady mal erwähnen hören, daß er gelegentlich auf Entenjagd zu gehen pflegte. Die Waffe war vermutlich nicht geladen, jedenfalls nicht, wenn Grady auch nur einen Funken Verantwortungsgefühl hatte.
    Und in dem Punkt konnte man ihm nun wirklich nichts nachsagen.
    Lynne atmete tief durch.
    Jetzt hier in der Dunkelheit auch noch Patronen zu finden war völlig illusorisch. Außerdem kannte sie sich
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