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Die Akte Daniel (German Edition)

Die Akte Daniel (German Edition)

Titel: Die Akte Daniel (German Edition)
Autoren: She Seya Rutan , Neko Hoshino
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man sie an, war ein harter Kampf ohne Überraschungselement unausweichlich. Sie mussten also vorsichtig sein.
    »Sicher, dass wir nicht etwas zündeln sollen?«, schlug Gordon flüsternd vor. »Das schaltet die Sprinkleranlage da drin ein und sorgt für Verwirrung.«
    »Nein!«, zischte Stella. »Das letzte Mal sorgte deine Zündelei dafür, dass wir nur noch knapp einem Schicksal als Rollbraten entkommen sind. Wir hätten außerdem beinahe drei Mädchen verloren.«
    Gordon verzog das Gesicht, enthielt sich aber einer Widerrede.
    Sie warteten, bis zwei patrouillierende Wachen außer Sichtweite waren, dann gab Stella einen Wink. »Er ist in Zelle Nummer vierzehn, sagte Diadree«, erinnerte sie leise.
    Blitzschnell öffneten sie die Tür und rannten den Gang dahinter entlang. Vor der richtigen Tür blieben sie stehen und lauschten. Es war still.
    Gordon und Jeremy zückten zur Sicherheit ihre Berettas, dann stieß Stella die Tür auf.
    Wie vor den Kopf gestoßen blieb sie stehen. »Eine Falle!«, knurrte sie. Es war zu einfach bisher. Außerdem lag direkt vor ihnen noch eine Sicherheitstür mit Kartenleser. Stella mochte es nicht, wenn ein kleiner Raum zwei Türen hatte und die Tür vor ihnen ihren Sturm abrupt und ohne Vorwarnung aufhielt.
    »Mir geht da keiner rein«, knurrte Stella, »solange die Tür dahinten nicht offen ist.« Sie wandte sich zu ihren Begleitern um. »Okay, ihr dürft. Röstet mir die Sicherheitsanlage dahinten weg.«
    Jeremy rieb sich die Hände. Gordon hielt die Tür auf und sah nach, ob irgendwelche Mechanismen daran befestigt waren. Er fand nichts. Aber das hatte nichts zu heißen. Ein guter Kinetiker konnte ihm die Tür aus der Hand schlagen. Gordon wusste nur nicht, ob die Kage no Kiseki überhaupt noch Kinetiker hatten. Das Risiko wollte er jedoch nicht eingehen. Stella blieb im gebührenden Abstand stehen, während Jeremy mit Feinarbeit das Schloss beseitigte.
    Es zischte kurz besorgniserregend, dann klickte es und die Tür ging auf. Stella schob sich ein Stück weiter vor und spähte vorsichtig um die Ecke, nachdem sie noch immer nichts gehört hatte.
    Der Raum dahinter war eine schlichte Zelle. Ein Bett war darin und der Junge darauf. Er schien zu schlafen. Stellas Instinkte schlugen Alarm. »Hol ihn raus!«, wisperte sie Jeremy zu. »Hier stimmt etwas nicht!«
    Jeremy nickte knapp und ging zu dem Bett hinüber, um Daniel zu wecken. Dieser rührte sich jedoch nicht, worauf Jeremy ihn kurzerhand hochhob und über die Schulter nahm. Urplötzlich ertönte vom vergitterten Fenster der Zelle her ein Quietschen, und Flaumfedern segelten zu Boden, als Diadree aufgeregt dagegen flatterte. Stella wirbelte herum und hörte leises Lachen aus der finstersten Ecke des Raumes.
    Stella fluchte leise. »Bringt den Jungen raus!«, befahl sie ungehalten. Jeremy schuf um sich herum einen Flammenhalo und entwischte dem Agenten der Firma damit nur knapp.
    »Ihr werdet hier nicht herauskommen!«, rief der ihm nach.
    Die zweite Tür knallte in diesem Moment direkt vor Jeremys Nase zu. Gordon stellte sich hinter ihn, um ihm den Rücken freizuhalten, und schoss ein paar Flammenkugeln auf die Schattengestalt ab. Doch diese wich so mühelos aus, als wäre sie wirklich nur aus Luft. Mit diesen Reflexen konnte nur Stella mithalten, aber solange Gordon mit Feuer warf, konnte sie versehentlich getroffen werden.
    Sie hörte ein leises Ächzen. Sie wusste, mit wem sie es zu tun hatte. Menschen wie dieser Agent wurden als Dämonen bezeichnet. Aber eigentlich waren sie nur sehr schnell und hatten mit der Hölle nicht das Geringste zu tun.
    Dieser hier war sogar verdammt schnell. Wie genau sie das machten, war nicht bekannt. Sicher war nur, dass solche Menschen nicht sehr alt wurden. Dieser hier war in der Blüte seines kurzen Lebens; in vier oder fünf Jahren würde er seinen ersten Herzinfarkt haben. Die Gensequenz seiner Mutation war rezessiv und wurde selten weitervererbt und ließ sich auch nicht reproduzieren. Dieser Dämon hier war daher selten wie ein blauer Diamant.
    Stella versuchte wieder, ihn zu erreichen und ihn zu verletzen. Durch das Feuer konnte er nicht. Aber sie verloren hier wertvolle Zeit; mit jeder Sekunde verringerte sich ihre Chance, das Gelände wieder zu verlassen.
    »Diadree! Öffne die Tür von außen!«, brüllte Stella in der Hoffnung, dass die kleine Eule am Fenster sie verstanden hatte und überhaupt dazu in der Lage war. Unvermittelt keuchte Stella auf, als der Agent sie in den Schwitzkasten
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