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Die Achtsamkeits-Revolution

Die Achtsamkeits-Revolution

Titel: Die Achtsamkeits-Revolution
Autoren: Alan Wallace
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über die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft. Beispiele dafür beinhalten, dass man sich durch solide Objekte hindurchbewegen, über Wasser gehen, fliegen, mit geistiger Kraft Feuer kontrollieren und physische Objekte nach Belieben vervielfachen und transformieren kann.
Erinnerung an vergangene Leben.
    Bestätigungen von buddhistischer Seite, dass es möglich ist, außergewöhnlich hohe Ebenen von anhaltender, konzentrierter und vorsätzlich gerichteter Achtsamkeit zu erlangen, bedeuten eine Anfechtung der Grenzen des gegenwärtigen wissenschaftlichen Verständnisses von Geist und Bewusstsein. Wenn uns, die wir an die materialistisch geprägten Prämissen der modernen Wissenschaften gewöhnt sind, die oben aufgeführten paranormalen Fähigkeiten wie reine Magie vorkommen, sollten wir uns daran erinnern, das den in traditionellen Gesellschaften lebenden Menschen, die keine naturwissenschaftliche Kenntnisse gelehrt wurden, die Erzeugnisse moderner Technologie ebenfalls wie Magie vorkommen müssen. Kein vernünftiger Buddhist würde von einem Wissenschaftler verlangen, irgendwelche Behauptungen des Buddhismus einfach nur auf einer Glaubensgrundlage hinzunehmen. Der Buddha selbst forderte seine Anhänger auf, seine Worten nicht einfach nur aufgrund seiner Autorität zu akzeptieren. Doch ist es ebenso dogmatisch, wenn man diese Aussagen einfach nur deshalb abtut, weil sie dem eigenen Glauben an den wissenschaftlichen Materialismus zuwiderlaufen.
    Der Dalai Lama sagt in diesem Zusammenhang: »Nun besagt aber die Grundeinstellung des Buddhismus, dass man nicht an Anschauungen festhalten soll, die logische Unstimmigkeiten aufweisen. Das darf nicht sein. Noch schlimmer ist jedoch das Festhalten an einer Meinung, die der unmittelbaren Erfahrung widerspricht.« 116
    Und ebenso wenig kann es angehen, dass man etwas einfach nur deshalb ablehnt, weil noch kein zwingender empirischer Beweis für seine Existenz gefunden wurde. Vielleicht konnte ein solcher Beweis bisher ganz einfach noch nicht erbracht werden, weil die richtigen Instrumente für seine Entdeckung noch nicht entwickelt worden sind. Für die buddhistische wie auch westlich geprägte wissenschaftliche Forschung ist eine offene Geisteshaltung uner- lässlich, und noch wesentlicher ist eine sorgfältige Untersuchung und Uberprüfung der Themen und Sachverhalte, die unsere tiefwurzelnden Grundannahmen in Zweifel ziehen. Der Physiker Richard Feynman sagt dazu:
    Eine der Möglichkeiten, der Wissenschaft den Garaus zu machen, wäre die, nur noch in jenen Bereichen Experimente durchzuführen, in denen man die Gesetze kennt. Doch suchen experimentierende Forscher am sorgfältigsten und angestrengtesten genau da, wo die Wahrscheinlichkeit einen Beweis dafür zu finden, dass wir mit unseren Theorien falsch liegen, am größten ist. Mit anderen Worten, wir versuchen uns so schnell wie möglich des Irrtums zu überführen, weil wir nur so Fortschritte erzielen können. 117
    EIN SINNERFÜLLTES LEBEN
    Will man ein sinnerfülltes Leben führen, was weitaus wichtiger ist als das Erlangen paranormaler Fähigkeiten, dann kommt der von allen Hemmnissen freien Entwicklung und Entfaltung von außergewöhnlicher mentaler Gesundheit und Ausgewogenheit eine zentrale Bedeutung zu. Drei Elemente scheinen für die Verwirklichung eines sinnerfüllten Lebens äußerst wichtig zu sein: das Streben nach wahrem Glück, nach Wahrheit und nach Tugend.
     

    Das Streben nach wahrem Glück
    Wenn Denker wie der heilige Augustinus, William James oder der Dalai Lama sagen, dass der Sinn des Lebens im Streben nach wahrem Glück besteht, meinen sie ganz offensichtlich mehr als nur das Streben nach bloßem Vergnügen. Sie haben etwas Tieferes im Sinn, eine Art von mentaler Ausgewogenheit und geistigem Gleichgewicht, die uns durch das Auf und Ab des Lebens trägt. Echtes Glück, das ein Merkmal menschlichen Gedeihens ist, gehört zu den Symptomen eines ausgeglichenen gesunden Geistes, so wie körperliches Wohlbefinden ein Zeichen für einen gesunden Körper ist. Wir haben uns alle nur allzu sehr an die Vorstellung gewöhnt, dass das Leiden grundsätzlich zum Leben gehört, dass die Erfahrungen von Frustration, Depression, Angst und Elend einfach unserer menschlichen Natur entsprechen. Traurig zu sein, macht zuweilen Sinn, zum Beispiel in Reaktion auf den Verlust eines geliebten Wesens oder auf menschliches Leid infolge einer Naturkatastrophe. Und evolutionär haben wir uns dahingehend entwickelt, dass
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