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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya
Autoren: Gordon Korman
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Er deutete auf das Kleinkind im kaiserlichen Gewand. »Pipi-Juhu?«
    Amy war empört. »Sein Name lautet Pu Yi und er war Kaiser von China.«
    »Und du glaubst, er stammt von einem der asiatischen Zweige der Cahills ab?«
    »Es muss ja nicht Pu Yi sein«, überlegte Amy. » Die Verbotene Stadt gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Und dort haben nicht nur Kaiser gelebt. Vergiss nicht den kaiserlichen Hof, die Bediensteten, die Mönche, die Eunuchen …«
    »Was ist denn ein Eunuch?«, unterbrach sie Dan.
    »Na ja …« Amy errötete und wählte ihre Worte sehr sorgfältig. »Du weißt doch noch, dass Saladin kastriert wurde, damit er keine Katzenbabys machen kann …«
    »Ja, aber mit Menschen macht man das doch nicht…« Sämtliche Farbe wich aus Dans Gesicht. »Oder etwa doch?«
    »Im alten China schon«, erwiderte seine Schwester.
    Dan sah sie ungläubig an. »Aber sie haben damit aufgehört, oder nicht?«
    Amy verdrehte die Augen. »Eine Menge Kulturen haben Sachen gemacht, die uns heutzutage abartig vorkommen. Unsere auch. Jedenfalls sind unsere Eltern von Afrika aus nach China gegangen und Grace war auch dort. Der Film beweist nur noch einmal, dass wir auf der richtigen Spur sind. Wir haben die einzigen beiden Sitze in dem Flugzeug, auf denen Der letzte Kaiser läuft. Jemand wollte, dass wir das Wappen der Janus entdecken.«
    »Kann schon sein, aber vielleicht will uns ja auch jemand hinters Licht führen?«, gab Dan zu bedenken. »Oder vielleicht versuchen die Madrigals …« Er verzog die Lippen zu einer Grimasse.
    »Wir müssen es darauf ankommen lassen«, entschied Amy. »Zumindest kennen wir jetzt unser erstes Ziel in Peking: die Verbotene Stadt , Heimat der chinesischen Herrscher eines halben Jahrhunderts, ehe Gideon Cahill überhaupt geboren wurde. «
    Immer das Ziel vor Augen. Das schien vernünftig.
    Diese Denkart war auch typisch Madrigal.
     
    Das neue Pekinger Flughafengebäude war eines der fortschrittlichsten der Welt. Die Architektur war ultramodern und trotzdem sehr chinesisch, denn in die geschwungenen Linien des Glasdachs waren auch traditionelle Farben und Muster eingearbeitet.
    »In dem Reiseführer steht, dass der Flughafen an die Umrisse eines chinesischen Drachen erinnern soll«, erklärte Amy.
    Dan hatte den Blick auf die Schilder für die Gepäckrückgabe geheftet. »Hoffen wir, dass die Fluggesellschaft Saladin nicht in die Antarktis geschickt hat.«
    Doch die Katzenbox drehte auf dem Laufband schon ihre Runden, halb verborgen hinter riesigen Koffern, Kisten und Truhen. Sein wütendes Miauen war durch die halbe internationale Ankunftshalle zu hören.
    Dan zog die Box hinter einer Tasche mit Golfschlägern hervor. Er blickte hinein. »Immer mit der Ruhe, Kumpel.«
    Als Antwort erhielt er nur ein drohendes Fauchen.
    Nachdem sie die Gepäckrückgabe hinter sich gelassen hatten, wuchs die Aufregung des Katers nur noch weiter. Er schlug seine Krallen in das Gittergeflecht der Katzenbox.
    Amy war besorgt. »Mit Saladin stimmt doch was nicht, Dan. Ob er krank ist?«
    »Wahrscheinlich braucht er nur dringend Bewegung«, erwiderte Dan. »Ich lasse ihn mal raus, damit er sich die Beine vertreten kann.«
    »Das geht nicht«, widersprach Nellie. »Wir sind mitten auf einem überfüllten Flughafen.«
    Doch Dan hatte das Türchen bereits geöffnet.
    Der Kater sauste wie ein Blitz aus der Box und schlitterte mit den Krallen über den glatten Fliesenboden. Er drehte sich um sich selbst, versuchte Halt zu finden und sprang dann zum Entsetzen der drei auf den Schoß eines großen, älteren Herrn, der nicht weit weg auf einer Bank saß und Zeitung las.
    »Saladin!«, keuchte Amy. »Nein!«
    Das Opfer schrie erschrocken, sprang auf und verlor dabei den Hut.
    Dan packte den Kater, während Amy den Hut aufhob und ihn an den Besitzer zurückgab. »Entschuldigen Sie bitte …«, begann sie, da fiel ihr Blick auf den Spazierstock mit dem diamantenbesetzten Knauf.
    Mit einem verlegenen Lächeln nahm er den Hut entgegen. Es war Alistair Oh, ein Verwandter aus der Familie Cahill und Konkurrent um die Zeichen.
    »Ach, hallo Kinder. Gut seht ihr aus.«
    Der Ägyptische Mau fauchte ihn von Dans Arm aus an.
    »Du hast uns nachspioniert«, beschwerte sich Amy.
    »Nachspioniert?«, wiederholte Alistair. »Nein. Ich bin lediglich hier, um euch wieder in Asien zu begrüßen und euch meine Hilfe anzubieten. Die Sprache kann in China ein echtes Hindernis sein, aber mein Mandarin ist ganz hervorragend.«
    Nellies Augen
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