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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya
Autoren: Gordon Korman
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hätten sie von Afrika aus herkommen sollen?«
    Sie nickte. »Da ist was dran. Hören wir uns mal an, was der Führer so erzählt. Vielleicht erfahren wir etwas Wichtiges.«
    Dan stöhnte. Als fände man im Schmetterlingsmuster eines alten Nachttopfes den nächsten Hinweis! Sie wussten doch schon, wonach sie suchten: nach dem Wappen aus Der letzte Kaiser . Das musste irgendwo da draußen sein, an irgendeiner Wand eines Gebäudes. Zwar schon leicht verblasst, aber noch sichtbar.
    Dan sah auf die Uhr. Sie hatten immer noch drei Stunden Zeit, bis sie Nellie treffen wollten, die sich mit Saladin auf die Suche nach einem Hotel gemacht hatte. Und es gab keine Möglichkeit, das Treffen irgendwie vorzuziehen. Keins ihrer neuen Handys funktionierte in China. Sie waren hier also für die nächsten Stunden mit 300 000 Tellern gefangen.
    »Diese Sammlung wurde in der Ming-Dynastie begonnen, aber besonders während der Qing-Dynastie erweitert«, erzählte der Führer gerade. »Die Qing-Kaiser waren für ihre Kunstleidenschaft berühmt …«
    »Das ist es!«, flüsterte Amy.
    »Was ist das?«
    »Kunstleidenschaft. Erinnert dich das an etwas?«
    Dan ging ein Licht auf. »Die Janus! Die Typen würden für ein Gemälde ihre eigene Mutter verhökern!«
    Amys Augen leuchteten vor Aufregung. »Dan, das passt alles zusammen. Egal, was unsere Eltern nach China geführt hat: Es hat etwas mit den Janus zu tun. Das muss etwas ganz Großes sein.«
    Er nickte. »Aber wie sollen wir das Wappen der Janus finden, wenn wir hier in Geschirr feststecken?«
    Amy betrachtete das Walkie-Talkie, das dem Führer am Gürtel baumelte. »Wenn der Typ sieht, dass wir uns davonschleichen, ruft er die Sicherheitskräfte. Außerdem wissen wir nicht, wo wir suchen müssen. Die Verbotene Stadt ist die größte Palastanlage der Welt. Sie hat mehr als neunhundert Gebäude! «
    Dan öffnete den Prospekt mit dem Lageplan der mehr als 700 000 Quadratmeter großen Verbotenen Stadt . »Ich kann mich noch gut an den Film erinnern. Wenn ich jetzt noch herausfinde, wie herum man den Plan halten muss …« Er drehte den Prospekt und betrachtete ihn eingehend. Dan hatte ein fotografisches Gedächtnis, doch die Filmszenen einem gedruckten Plan zuzuordnen, war sogar für ihn eine Herausforderung. »Mal sehen, der Dingenskirchen der irdenen Dingsda ist hier .«
    » Palast der Irdischen Ruhe «, verbesserte Amy.
    »Ich wette, das Janus-Wappen ist irgendwo beim Haus der Dings und Ewigkeit.«
    » Palast der Ruhe und Langlebigkeit «, half Amy ihm bereitwillig aus.
    »Egal, ich werd’s finden«, sagte Dan entschieden. »Und du lenkst ihn ab …«
    Seine Schwester lachte nervös. »Wie denn? Ich kann hier doch kein Rad schlagen. Es könnte etwas kaputtgehen.«
    »Stimmt«, sagte Dan, »du willst ja nicht, dass den Typen die Teller ausgehen. Komm schon, Amy, es geht hier nicht um Quantenphysik. Geh einfach rüber zu den anderen und löchere den Kerl mit langweiligen Fragen. Und während er dir noch langweiligere Antworten gibt, mach ich mich vom Acker.«
    »In Ordnung«, erwiderte sie, etwas sauer über seine Wortwahl. Sie hob die Hand. »Entsch-sch-« Schluss damit , ermahnte sie sich. Sie stotterte oft, wenn sie unter Anspannung stand, doch jetzt kam es darauf an. »Entschuldigen Sie, wie alt sind diese Stücke – nein, die da drüben …«
    Amy hatte eine gute Wahl getroffen. Die hohen Glasvitrinen standen von Dan aus gesehen hinter der Besuchergruppe. So war es kein Problem für ihn, sich aus dem Raum zu stehlen. Seine Schwester nervte manchmal, aber er musste zugeben, dass sie ein ziemlich gutes Team waren.
    Nicht schlecht für zwei Madrigals , überlegte er, bereute diesen Gedanken aber sofort wieder.
    Schließlich war das kein Witz. In Afrika hatte er erfahren, dass die Decknamen auf den Pässen seiner Eltern – Mr und Mrs Nudelman – einem berühmten Mörder- und Diebespaar entliehen waren. Mama und Papa als Bonnie und Clyde der südlichen Hemisphäre? Lächerlich. Ein Zufall. Und trotzdem …
    Ehemann und Ehefrau … skrupellose Mörder … Madrigals … Schon bei dem Gedanken daran bekam er Gänsehaut.
    Auf dem Weg aus dem Gebäude verlief sich Dan ein paarmal und irrte durch ein Labyrinth prachtvoller Räume. Schließlich gelang es ihm, einen Ausgang zu finden, und er trat hinaus in die Verbotene Stadt. Es war eine gewaltige Anlage mit fünf gigantischen und siebzehn etwas kleineren Palästen, die aber immer noch riesengroß waren. Ganz zu schweigen von den fast 1000
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