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Die 101 wichtigsten Fragen - die Bibel

Die 101 wichtigsten Fragen - die Bibel

Titel: Die 101 wichtigsten Fragen - die Bibel
Autoren: Bernhard Lang
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dass Petrus dies veranlassen musste, fielen die beiden tot um (Apostelgeschichte 5). Petrus dürfte bis zu seinem Tod der Jerusalemer Gemeinde vorgestanden haben. Die wenig glaubhafte Legende, er sei nach Rom gereist und dort den Märtyrertod gestorben, entstammt einem frühchristlichen Roman (
Die Akten des Petrus
, ca. 180/200).
    17. Gibt es im Neuen Testament einen Paulusroman? Von Paulus stammen mehrere Briefe des Neuen Testaments, doch erfahren wir aus diesen nur wenig über das Leben ihres Autors. Dafür müssen wir auf die Apostelgeschichte zurückgreifen, die in romanhafter Weise von Paulus berichtet (Apostelgeschichte 7–28). Nur dort erfahren wir, wo Paulus aufgewachsen ist – in der Stadt Tarsus in Kilikien (Kleinasien), und wo er eine höhere Bildung erworben hat – in Jerusalem bei einem jüdischen Gelehrten (Apostelgeschichte 22,3).
    Die Apostelgeschichte entwirft die Biographie des Paulus als eine Kette kunstvoll gestalteter Episoden. Die
erste
zeigt uns Paulus als jungen Mann in Jerusalem, der sich an Ausschreitungen gegen die christliche Gemeinde beteiligt. Mit Briefen des Hohenpriesters an die Synagogen in Damaskus ausgestattet, macht er sich auf, um dort gegen die Gläubigen vorzugehen. Als er sich jedoch der Stadt nähert, trifft ihn ein blendender Lichtstahl, und er vernimmt die Stimme Jesu. Gleichzeitig erhält der in Damaskus lebende Jünger Hananias in einer Vision den Auftrag, Paulus eine von Jesus verfügte Aufgabe mitzuteilen: Er soll Jesu Botschaft verbreiten. Paulus, vom Verfolger zum Gläubigen geworden, wird der glühendste Missionar des Christusglaubens.
    Eine
zweite Episode
, oder genauer, eine Kette von Episoden, schildert drei lange, ereignisreiche Missionsreisen des Paulus: Von Antiochia in Syrien, wo es eine bedeutende christliche Gemeinde gibt, bricht er auf, um neue Gemeinden zu gründen. Er kommt auch nach Athen und spricht vor der attischen Ratsversammlung, dem Areopag. In seiner berühmt gewordenen Rede würdigt er die griechische Philosophie unter Hinweis auf das Dichterwort, der Mensch sei «von Gottes Art» und also mit Gott verwandt. Einen Altar, der dem «Unbekannten Gott» geweiht ist, deutet er als Kultstätte des Schöpfers der Welt, der Jesus vom Tod auferweckt hat.
    Dritte Episode
: In Jerusalem wird Kritik an der Missionsarbeit des Paulus laut. Nach Auffassung einiger Jerusalemer Christen sollen sich Neubekehrte beschneiden lassen und die jüdischen Sitten annehmen. Paulus lehnt solche Auflagen ab. Man einigt sich auf einen Kompromiss: Beschneidung wird nicht verlangt, doch einige andere Bestimmungen des jüdischen Gesetzes müssen befolgt werden. Kein Gläubiger darf sich der Unzucht hingeben, Tierblut genießen oder Fleisch verzehren, das aus Götzenopfern stammt.
    Vierte Episode
: Paulus wird angeklagt, unter den Juden Unruhe zu stiften; so gerät er in Jerusalem in römische Gefangenschaft. Nachts erscheint Jesus dem Inhaftierten mit der Botschaft: «Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.» Da er als römischer Bürger der Gerichtsbarkeit der Provinz entzogen ist, appelliert Paulus an den Kaiser und wird nach Rom überstellt. Dorthin soll ihn ein Schiff bringen, das unterwegs – ausführlich und realistisch geschildert – Schiffbruch erleidet. Alle können sich an Land retten. Schließlich gelangt Paulus nach Rom, wo er, von einem Soldaten bewacht, eine Mietwohnung bezieht. Er ruft die führenden Männer der jüdischen Gemeinde zu sich, um ihnen sein Schicksal zu erklären und sie mit Argumenten aus der Heiligen Schrift für Jesus zu gewinnen. Zwei Jahre lang bleibt Paulus in Rom. An dieser Stelle bricht der Bericht der Apostelgeschichte ab; den Tod des Paulus – vielleicht seine Hinrichtung in Rom – spart er aus.

Frauen wie Eva

18. War Sex im Paradies verboten? Ja! Davon wird wie folgt erzählt: Von Gott als erste Menschen erschaffen, lebten Adam und Eva in Gottes Garten (Genesis 2–3). Dort galt eine strenge Ordnung: Von der Frucht des «Baumes der Erkenntnis» durften die Menschen nicht essen; übertraten sie das Verbot, mussten sie sterben. Da erschien eine Schlange im Garten und sprach (nach Märchenart) mit Eva: Nein, Gott hat nicht recht; die Frucht bringt nicht den Tod, vielmehr macht das Verzehren der Frucht den Menschen klug. Also aßen Adam und Eva davon – und wurden von Gott bestraft. Aus dem Gottesgarten verbannt, musste sich Adam der harten Arbeit eines Bauern widmen,
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