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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse
Autoren: Ruth Moschner
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sich vor Begeisterung.
    »Aber … das ist doch … Wahnsinn«, bringe ich stotternd heraus. Ich bin völlig geplättet. Denn ich hätte nach dem Tag mit allem gerechnet, nur nicht mit so einem Angebot. So langsam beginne ich die riesige Chance zu erkennen, die sich da auftut.
    »Worauf wartest du noch? Dass er dich persönlich zur Uni trägt?« Jens knufft mich in die Seite, denn noch bin ich den beiden eine Antwort schuldig.
    »Aber ich kann das doch nicht annehmen. Das ist viel zu großzügig!«
    »Hören Sie, Frau Jakob. Das Angebot ist total egoistisch. Sie sind jetzt schon eine hervorragende Tierärztin. Die einzig würdige Nachfolgerin, die ich mir vorstellen kann für meine Praxis. Aber wenn Sie nicht wollen …« Dr. Nachtnebel wirkt ein wenig gekränkt. Sicher hat er sich meine Reaktion anders vorgestellt.
    »Nein!«, rufe ich aus. So langsam erwache ich aus meiner Trance. »Ich würde Ihr Angebot gerne annehmen. Unbedingt! Jederzeit! Vielen Dank!«
    »Tja, dann ist ja alles klar! Wie man sich immatrikuliert, wissen Sie ja noch, Frau Jakob. Das neue Semester beginnt in vier Wochen. Bis dahin gibt es noch viel zu besprechen«, sagt der Doktor, der jetzt über das ganze Gesicht lächelt.
    »Ja, ich … dann machen wir das … gerne … danke!«, stottere ich und kneife mich verstohlen in den Unterarm. Hoffentlich träume ich nicht nur und wache in der nächsten Minute in meinem Bett auf.
    »Ich glaube fest an Sie! Enttäuschen Sie mich nicht!« Dr. Nachtnebel schaut mich mit gespielter Strenge über seine halben Brillengläser an und schmunzelt.
     
    »Ich werde Tierärztin!«, rufe ich Jens zu, als die Tür hinter Dr. Nachtnebel ins Schloss fällt.
    »Auf dein neues Leben!« Jens hat eine Flasche Prosecco entkorkt und hält mir ein gefülltes Glas hin. »Auf mein neues Leben!«, seufze ich.
    Ich blättere in meinem neuen Arbeitsvertrag, aber irgendwie kommt immer noch keine richtige Freude auf. Ob ich Andreas kurz anrufe, um mich für seinen Einsatz beim Doc zu bedanken? Lieber nicht. Sicher ist er gerade mit Mel zugange. Da möchte ich keinesfalls dazwischenplatzen. Morgen sehe ich ihn zum letzten Mal. Ein komisches Gefühl.
    »Du wirkst immer noch nicht so, als hättest du gerade den Jackpot geknackt. Was ist los?« Jens hat meine schlechte Stimmung natürlich längst bemerkt.
    »Ach nichts. Es ist wirklich eine Wahnsinnschance. Endlich kann ich die Karriere machen, die ich mir immer gewünscht habe. Mutti wird stolz sein auf ihr Mädchen«, versuche ich mich zusammenzureißen.
    »Ich bin auch stolz auf dich. Und Carla lässt ausrichten, dass sie es auch ist! Überleg doch mal, was für ein ungeheures Glück das ist. So etwas bekommt man nicht alle Tage kredenzt. Aber du hast es verdient! Weil du ein toller Mensch bist und überhaupt!« Jens prostet mir zu und trinkt sein Glas auf ex aus.
    »Du meinst, wenn mich sonst schon nur Verbrecher begehren, kann ich wenigstens intellektuell aufrüsten«, entgegne ich schnippisch.
    »Ach, nun hör doch endlich mit der alten Leier auf. Niemand hat es dem Kerl angesehen, dass er nicht ganz dicht ist.«
    »Du hast ja recht. Vielleicht bin ich einfach nur müde. Ich gehe am besten ins Bett. Ich muss morgen noch mein ganzes Zeug aus meinem Spind räumen. Wenn ich mit meinem Job im Zoo und mit allem, was da noch so dranhängt, abgeschlossen habe, dann freue ich mich sicher auch.«
    Ich gebe Jens einen Kuss auf die Wange.
    »Ja, mach das mal. Ich warte hier noch, bis Carla nach Hause kommt.«
    Ich wünschte, so etwas könnte ich auch sagen, denke ich, als ich mich in mein Schlafzimmer zurückziehe.

Finale
    Carla hat heute Morgen genauso tiefe Augenringe wie ich.
    »Du siehst fürchterlich aus!«, begrüßt sie mich und hält mir eine Tasse dampfenden Espresso hin.
    »Danke gleichfalls!«, erwidere ich gereizt, schließlich habe ich die ganze Nacht über Probleme gewälzt.
    »Ich war bis drei Uhr auf dem Revier und habe deinen René interviewt. Ich sag dir, wo hattest du nur deine Augen, als du mit ihm ausgegangen bist!« Carla schüttelt sich angewidert und bestreicht sich die Schrippe dick mit Erdbeermarmelade.
    »Das war kein Date, das war ein nuklearer Unfall!«, sage ich. Ich will das Thema René endlich abschließen. Im Nachhinein betrachtet, war der Typ doch wirklich eine riesige Mogelpackung, und ich habe mir in meinem Übereifer nur eingebildet, in ihn verknallt zu sein. Wahre Gefühle sehen anders aus. Und fühlen sich auch anders an.
    »Das Schlimme an der
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