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Dicke Luft auf Schreckenstein

Dicke Luft auf Schreckenstein

Titel: Dicke Luft auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Ritter. „Ihr könnt euch um die Antwort nicht drücken.“
    „Nun sagt schon, daß ihr’s wart!“ ermunterte Pummel die beiden Mädchen.
    Die rührten sich nicht.
    „Wird’s bald!“ polterte Dampfwalze.
    Keine Antwort.
    „Oder sollen wir erst noch Fräulein Doktor Horn holen?“ hakte er nach.
    Endlich platzte Esther. „Typisch Idiotenritter!“ keifte sie. „Erst verschleppen, dann erpressen.“
    „Und hier Musterschule spielen!“ meckerte Bettina hinterher.
    „Moment“, unterbrach Stephan. „Wer ein reines Gewissen hat, kann nicht erpreßt werden. Ihr habt demnach keins.“
    Die Mädchen stockten.
    „Wer spielt denn hier Musterschule?“ fragte Ottokar gefährlich mild. „Drüben könnt ihr das von mir aus machen, wenn Besuch kommt. Aber nicht hier auf unsere Kosten.“

    Wieder blieben die beiden stumm.
    „Feige Hühner!“ schimpfte Dampfwalze.
    „Muskelprotz mit Spatzenhirn!“ zischte Esther.
    „Da haben Sie Modell Rosenfels!“ Mücke wandte sich an die Geschworenen. „Wo gelogen wird, da wird gestraft und aus Angst vor Strafen wieder gelogen!“
    „Und wo nicht gelogen wird?“ hakte der Psychobart nach.
    „Da haben Sie Modell Schreckenstein “, erwiderte Mücke prompt. „Da steht jeder für seine Taten ein und hängt nicht andere hin.“
    Die Geschworenen sahen einander an.
    „Und wenn man euch das nicht glaubt, was dann?“ fragte die Schnittlauchsemmel mit ihrer rauhen Stimme.
    „Das sehen wir ja bei Ihnen!“ schoß Hans-Jürgen zurück. „Dann geht’s um alles oder nichts, dann muß man durchhalten. Auch wenn’s schwerfällt.“
    „Das tut es bei euch offensichtlich“, giftete die Hilferuferin, und Mauersäge schaltete vor lauter Aufregung ohne Text.
    Mit einem Lächeln zog Andi den Armreif aus der Tasche und hielt ihn den Mädchen vor die Augen. „Den kennt ihr doch.“
    Die beiden senkten die Köpfe.
    „Es ist dein Armreif, Bettina!“ fuhr Andi fort. „Fräulein Doktor Horn und ganz Rosenfels waren Zeugen, wie du’s zugegeben hast.“
    Keine tat einen Mucks.
    „Soll ich drüben anrufen, damit sie kommt und es bestätigt?“ bohrte Andi weiter.
    Abermals blieben sie still.
    „Ich müßte ihr dann allerdings sagen, wo ich ihn gefunden habe.“ Andi machte eine kleine Pause. „Nachts, beim Feueralarm. Auf dem Gang vor den Gästezimmern.“
    Die Geschworenen steckten die Köpfe zusammen. Bettina starrte vor sich hin.
    Klaus klatschte sich auf die Schenkel. „Modell Rosenfels
    – die Angst vor Strafen.“
    Damit brachte er Andi auf eine Idee. „Wären unsere Gäste damit einverstanden, ein Geständnis gegebenenfalls für sich zu behalten?“ fragte er.
    „Aber ja!“ erwiderte der weiße Leo mild und schaute auf seine Uhr. Die andern stimmten mit Nicken zu.
    „Du hast es gehört?“ vergewisserte sich Andi bei Bettina.
    Sie nickte. Esther biß sich auf die Lippen, der Rex tupfte seine Stirn ab, die Schnittlauchsemmel leerte ihr Glas.
    Im Diktattempo sprach Andi weiter: „Wenn du’s zugibst, daß du den Reif bei dem Streich verloren hast, kriegst du ihn wieder. Ihr könnt sofort mit euerm Elektroboot zurückfahren, und niemand wird etwas bemerken. Du hast die Wahl…“
    In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen.
    „Alarm! Die Horn kommt!“ rief der kleine Eberhard. Wie Visiere klappten den Rittern die Kinnladen herunter, während sich die Studienmacher gespannt umsahen.
    „Meine Traumfrau!“ grollte Hans-Jürgen.
    Bettina und Esther waren aufgesprungen. „Schnell fort hier!“ riefen sie entsetzt.
    „Erst die Antwort!“ beharrte Andi.
    Zu spät. Die Mädchen rannten zur Tür. Doch Dampfwalze und Klaus verstellten ihnen den Weg.
    „Nicht so stürmisch. Wir kommen ja mit!“ alberte der Witzbold.
    Andi stand noch am selben Platz. „Pech“, sagte er mit entschuldigender Gebärde zu den Geschworenen. „Trotzdem. Sie kriegen den Beweis.“
    „Versprochen ist versprochen“, bekräftigte Ottokar.
    Der Rex war aufgestanden. „Besser ihr geht jetzt auch“, sagte er.
    Aufgeregt stimmten die Geschworenen ihm zu und fingen an zu tuscheln. Mauersäge verschaltete sich so, daß er husten mußte.
    „Schönen Abend noch“, scherzte Ottokar im Gehen. An der Tür drehte sich Mücke noch einmal um und sagte mit breitem Grinsen: „Vielleicht kommen wir wieder? Jetzt haben wir sie in der Zwickmühle.“

    Der morgendliche Dauerlauf war gerade gestartet, da kam der Lockenprofessor aus dem Durchgang zum Sternenhof getrabt und reihte sich ein. Sofort ließ
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