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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus
Autoren: Dan Brown
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sich. Keiner bewegte sich. Drei entsetzliche Sekunden lang geschah gar nichts. Die Sirenen heulten weiter. Fünf Sekunden. . . sechs Sekunden . . . 

    »Downloads!«

    »Keine Veränderung!« Plötzlich deutete Midge wild gestikulierend auf die Bildwand. 

    »Da!« Eine Meldung leuchtete auf. 

    CODE BESTÄTIGT

    »Firewall neu laden!«, schrie Jabba. Aber Soschi war ihm um eine Nasenlänge voraus. Sie hatte den Befehl bereits eingetippt. 

    »Downloads gestoppt!«, schrie ein Techniker. 

    »Einwahlen unterbrochen!« Auf der Bildwand baute sich die erste der fünf Schutzschalen langsam wieder auf. Die den Kern annagenden schwarzen Linien wurden augenblicklich gekappt. 

    »Sie installiert sich wieder«, schrie Jabba. 

    »Die verdammte Firewall installiert sich wieder!« Ein spannungsgeladener Moment der Ungewissheit verstrich, als hätte jeder Angst, dass immer noch alles in die Brüche gehen könnte. Aber dann baute sich auch die zweite Schale auf. . . und die dritte. Kurz darauf wurde der komplette Satz von Filtern wieder auf der Bildwand angezeigt. Die Datenbank war gerettet. Der Raum explodierte förmlich. Die Hölle brach los. Die Techniker fielen sich um den Hals und warfen ihre Ausdrucke in die Luft. Das Sirenengeheul verstummte. Brinkerhoff riss Midge in die Arme und wollte sie nicht mehr loslassen. Soschi fing an zu heulen. Fontaine war immer noch besorgt. 

    »Jabba, wie viel haben die Hacker gekriegt?«, wollte er wissen. 

    »Nichts Nennenswertes, Sir«, beruhigte ihn Jabba, »und nichts, was vollständig wäre.« Fontaine nickte bedächtig. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Sein Blick suchte Susan Fletcher, aber sie war schon nach vorne zur Bildwand unterwegs. David Beckers Gesicht füllte wieder den ganzen Schirm. 

    »David?«

    »Hallo, Schatz.«

    »Komm nach Hause«, sagte Susan. 

    »Komm wieder nach Hause, jetzt gleich.«

    »Wollen wir uns in Stone Manor treffen?«, fragte er. Sie nickte. Tränen rollten über ihre Wangen. 

    »Abgemacht.«

    »Agent Smith!«, rief Fontaine. Smith erschien hinter Becker im Bild. 

    »Ja, Sir?«

    »Ich habe den Eindruck, Mr Becker hat eine Verabredung. Sorgen Sie bitte dafür, dass er umgehend nach Hause kommt.« Smith nickte. 

    »Unser Jet steht in Malaga.« Er klopfte Becker auf die Schulter. 

    »Professor, Sie dürfen sich auf was Feines freuen! Sind Sie schon mal mit einem Learjet 60 geflogen?«

    »Seit gestern eigentlich nicht mehr«, schmunzelte Becker.  

KAPITEL 128
    Als Susan erwachte, schien die Sonne. Sanfte Strahlen stahlen sich durch die Vorhänge und krochen über das Daunenfederbett. Immer noch liefen ihr Schauer über den ganzen Körper. Erschöpft und benommen von den Ereignissen der vergangenen Nacht, blieb sie bewegungslos liegen. Ist es ein Traum? Sie streckte den Arm aus nach David. 

    »David?«, murmelte sie. Die Antwort blieb aus. Sie schlug die Augen auf. Der Platz neben ihr war kalt. David war nicht da. Das ist ein Traum, dachte Susan. Sie setzte sich auf. Sie befand sich in einem viktorianisch eingerichteten Raum voll antiker Möbel und Spitzendeckchen - dem besten Zimmer von Stone Manor. Die Tasche mit den Sachen für die Übernachtung stand achtlos mitten auf dem Dielenfußboden . . . ihre Nachtwäsche hing über der Lehne eines Queen-Anne-Stuhls neben dem Bett. War David überhaupt gekommen? Sie hatte gewisse Erinnerungen - die sanften Küsse, mit denen er sie geweckt hatte, sein Körper, der sich gegen den ihren presste. Hatte sie das alles geträumt? Sie schaute zum Nachttischchen hinüber. Eine leere Champagnerflasche mit zwei Gläsern stand dort . . . daneben lag ein Zettel. Susan rieb sich den Schlaf aus den Augen, zog die Steppdecke wärmend um ihren nackten Körper und las. 

    Allerliebste Susan,
    ich liebe dich.  
    Ohne Wachs, David. 

    Sie drückte den Zettel an die Brust und strahlte. David war also da. Ohne Wachs. . . , der einzige Code, den sie noch nicht geknackt hatte! In der Ecke bewegte sich etwas. Susan sah hoch. In einen dicken Bademantel gewickelt, hatte David Becker es sich auf einem üppigen Diwan bequem gemacht. Still saß er da und betrachtete sie. Sie streckte den Arm aus und winkte ihn mit dem Finger herbei. 

    »Ohne Wachs?«, schnurrte sie, als sie ihn in die Arme nahm. 

    »Ohne Wachs.« Er lächelte. Sie küsste ihn hingebungsvoll. 

    »Bitte sag mir, was das bedeutet.«

    »Nie im Leben!« Er lachte. 

    »Ein Paar muss auch Geheimnisse voreinander haben, damit es
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