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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus
Autoren: Dan Brown
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aus. 

    »Haben wir nicht eben eine Textstelle gehabt, wo steht, dass für die Hiroschimabombe ein anderes Uranisotop benutzt worden ist?« Verwunderte Blicke wurden getauscht. Soschi ging hektisch im Text zurück, bis sie die Stelle gefunden hatte. 

    »Ja, hier steht's. In Hiroschima wurde ein anderes Isotop verwendet.« Midge schnappte überrascht nach Luft. 

    »In beiden Fällen Uran, aber trotzdem ein Unterschied?«

    »In beiden Fällen Uran!«, mischte Jabba sich sarkastisch ein. 

    »Der Storch hat zwei Beine, besonders das rechte. Na, prima!«

    »Worin besteht denn der Unterschied«, verlangte Fontaine zu wissen. 

    »Er müsste eigentlich ziemlich simpel sein.« Soschi ging wieder auf Suche. 

    »Moment . . . ich hab's gleich . . . okay. . .« Noch fünfundvierzig Sekunden!«, schrie jemand. Susan sah hinauf zur Grafik. Der letzte Schutzwall war fast nicht mehr zu sehen. 

    »Da ist es!«, rief Soschi. 

    »Lies schon vor!« Jabba schwitzte. 

    »Es muss doch einen Unterschied geben!«

    »Gibt es auch!« Soschi deutete auf den Text auf der Bildwand. Alle lasen mit: . . . den beiden Bomben verschiedene Kernsprengstoffe zur Anwendung . . . U-235 und U-238 . . . chemisch identische Merkmale . . . durch chemische Separierungsmethoden nicht voneinander zu trennen. . . von einem minimalen Unterschied des Atomgewichts abgesehen absolut identisch. 

    »Das Atomgewicht«, rief Jabba aufgeregt, »der einzige Unterschied ist das Atomgewicht! Das muss es sein! Das ist unser Schlüssel. Los, sag mir schnell die Atomgewichte an, ich zieh sie voneinander ab!«

    »Moment!«, rief Soschi und blätterte im Text, »ich hab's gleich. Ja, hier!« Wieder starrte alles auf den Text

 .... sehr geringer Unterschied des Atomgewicht
 ....Trennung nur als Gasdiffusion möglich
 ....390, 626 x 10-27 im Vergleich zu 386, 721 x 10"27 * 

    »Da hätten wir es ja!«, kreischte Jabba, »das ist es! Das sind die Atomgewichte!«

    »Noch dreißig Sekunden!«

    »Legen Sie los!«, flüsterte Fontaine. 

    »Voneinander abziehen! Schnell!« Jabba hatte schon den Taschenrechner in der Hand und tippte die Zahlen ein. 

    »Was bedeutet das Sternchen?«, wunderte sich Susan. 

    »Hinter den Zahlen steht ein Sternchen.« Jabba, der hektisch auf seinen Taschenrechner eintippte, achtete nicht auf sie. 

    »Langsam, keine Fehler«, mahnte Soschi. 

    »Wir brauchen eine ganz genaue Zahl!«

    »Was ist mit dem Sternchen?«, beharrte Susan. 

    »Verweist es vielleicht auf eine Fußnote?« Soschi sah am Seitenende nach. Eine Fußnote. Susan las und erbleichte. 

    »Oh, mein Gott!« Jabba blickte auf. 

    »Was ist?« Alle lehnten sich vor und blickten auf den Bildschirm. Ein Seufzer der Verzweiflung löste sich aus der Runde. Die Fußnote lautete:

* Die Angaben variieren von Labor zu Labor. Fehlermarge 1, 2 Promille 

KAPITEL 127
    Über das Podium senkte sich jäh eine ehrfürchtige Stille. Es war, als wären die dort Versammelten Zeugen einer Sonnenfinsternis oder eines Vulkanausbruchs geworden - Zeugen einer unglaublichen und ihrem Einfluss völlig entzogenen Kette von Ereignissen. Die Zeit hatte sich zum Schneckentempo verlangsamt. 

    »Wir gehen baden!«, schrie ein Techniker. 

    »Wir werden angezapft. Auf allen Kanälen!« In der linken Ecke des Großbildschirms sah man David Becker und die Agenten Smith und (Hollander ausdruckslos in die Kamera starren. Von der letzten Schale der Firewall war in der graphischen Darstellung der VR nur noch ein Hauch zu erkennen, um den eine dichte schwarze Masse herumquirlte - die bildliche Wiedergabe der Hundertschaften von Hackern, die darauflauerten, sich endlich einloggen zu können. Rechts davon lief die flackernde Endlosschleife von Tankados letzten Augenblicken. Verzweiflung sprach aus seinem Gesicht und der Geste der ausgestreckten Finger. An einem davon blitzte der Ring in der Sonne. Susan betrachtete die scharf und wieder unscharf werdenden Einstellungen. Sie betrachtete Ensei Tankados Augen, in denen sie ein tiefes Bedauern wahrzunehmen glaubte. Er hat nie gewollt, dass es so weit kommt, sagte sie zu sich selbst. Er wollte uns einen Rettungsring zuwerfen. Und doch, immer wieder streckte Tankado die Finger aus, um seinen Helfern den Ring vor die Nase zu halten. Man sah, dass er etwas sagen wollte, aber nicht konnte. Und immer wieder ruckten seine Finger hoch. David Becker wendete immer noch das Problem in seinem Kopf von rechts nach links. 

    »Wie war das nochmal mit diesen
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