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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus
Autoren: Dan Brown
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Buchstabenblock studierte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und wurde immer breiter. 

    »Mensch, David!« Alle sahen einander ratlos an. David zwinkerte auf seinem kleinen Monitor Susan zu. 

    »Vierundsechzig Buchstaben! Julius Caesar hat wieder einmal zugeschlagen.« Midge verstand gar nichts mehr. 

    »Wovon ist hier eigentlich die Rede?«

    »Caesars Code! Von oben nach unten zu lesen«, erwiderte Susan. 

    »Tankado will uns etwas mitteilen.« 

KAPITEL 122
    Noch sechs Minuten«, ertönte der Ruf eines Technikers. 

    »Von oben nach unten abtippen!«, ordnete Susan an. 

    »Nicht quer, von oben nach unten!« Soschi machte sich an die Neuordnung des Texts. Wie wild hieb sie auf die Tastatur ein. 

    »Julius Caesar hat nach diesem Schema Geheimbotschaften verschickt«, platzte Susan heraus. 

    »Die Anzahl der Buchstaben muss immer ein Quadrat ergeben.«

    »Fertig!«, verkündete Soschi. Alle starrten auf die neue Textzeile, die von der Bildschirmwand herunterleuchtete. 

    »Immer noch Buchstabenmüll!«, höhnte Jabba verächtlich. 

    »Seht es euch doch an! Ein krauses Durcheinander von . . .« Der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken. Er bekam Augen wie Untertassen. 

    »Ach . . . ach du Scheiße . . .«

    »Kann man wohl sagen«, flöteten Brinkerhoff und Midge im Chor. Auch Fontaine war bereits auf den Trichter gekommen. Erkennbar beeindruckt wölbte er die Brauen. Die vierundsechzig Buchstaben lasen sich jetzt so:

    PRIMUNTERSCHIEDDERFUERHIROSCHIMAUNDNAGASAKIVERDERBLICHENELEMENTE

    »Soschi, fügen Sie die Wortzwischenräume ein«, sagte Susan. 

    »Wir müssen jetzt ein Rätsel lösen.«

KAPITEL 123
    Ein aschfahler Techniker kam zum Podium gerannt. 

    »Die vorletzte Schale ist so gut wie hin!« Jabba sah hinauf zur VR. Die Angreifer waren im Vormarsch. Sie hatten sich bis auf Haaresbreite an die fünfte und letzte Schutzschale herangearbeitet. Die Uhr der Datenbank war so gut wie abgelaufen. Susan verdrängte das Chaos um sie herum. Wieder und wieder las sie den inzwischen erstellten Klartext von Tankados Botschaft:

    PRIMUNTERSCHIED DER FUER HIROSCHIMA UND NAGASAKI VERDERBLICHEN ELEMENTE 

    »Das ist ja noch nicht einmal eine Frage!«, jammerte Brinkerhoff. 

    »Wie soll man da eine Antwort finden?«

    »Leute, wir brauchen eine Zahl«, mahnte Jabba. 

    »Der Kill-Code ist numerisch.«

    »Ruhe!«, befahl Fontaine und wandte sich an Susan. 

    »Miss Fletcher, nachdem Sie uns bis hierher gebracht haben, hängt jetzt alles von Ihnen ab.« Susan holte tief Luft. 

    »Das Eingabefeld für den Kill-Code akzeptiert nur eine Zahleneingabe. Ich gehe deshalb davon aus, dass wir hier einen Hinweis auf die Codezahl vor uns haben. Der Text erwähnt Hiroschima und Nagasaki - die beiden Städte, die durch eine Atombombe verwüstet worden sind. Vielleicht ergibt sich der Kill-Code aus der Zahl der Opfer oder aus der errechneten Schadensumme. . .« Susan hielt inne und überlas noch einmal die Textzeilen. 

    »Es ist hier von einem >Primunterschied< die Rede. Ich verstehe das als Frage nach dem primären, dem Hauptunterschied zwischen Hiroschima und Nagasaki . . . Tankado war offenbar der Meinung, dass zwischen diesen beiden Ereignissen irgendein grundsätzlicher Unterschied bestand.« Fontaine verzog zwar keine Miene, aber auch so war klar, dass seine Hoffnung zusehends sank. Der gesamte politische Hintergrund der beiden schlimmsten Bombenexplosionen der Menschheitsgeschichte schien analysiert, verglichen und in eine geheimnisvolle Zahl umgesetzt werden zu müssen - und das innerhalb der nächsten fünf Minuten.  

KAPITEL 124
    Letzter Schutzschild steht unter Beschuss!« In der graphischen Darstellung der VR setzte die Erosion des letzten Schutzwalls ein. Schwarze, gierige Linien bohrten sich wie Maden in den schützenden Ring, um sich langsam zum Kern vorzufressen. Hacker aus der ganzen Welt gaben sich inzwischen ein Stelldichein. Fast mit jeder Minute verdoppelte sich ihre Zahl. Binnen kurzem würde jeder ausländische Spion, jeder Staatsfeind und jeder Terrorist, überhaupt jeder, der einen Computer hatte, ungehinderten Zugang zum gesamten Geheimmaterial der US - Regierung haben. Während sich die Techniker erfolglos mühten, der Datenbank den Saft abzudrehen, studierten die auf dem Podium Versammelten Tankados Botschaft. Selbst David und die beiden Agenten versuchten, von ihrem Lieferwagen in Spanien aus das Rätsel zu knacken. 

    PRIMUNTERSCHIED DER FUER HIROSCHIMA UND
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