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Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus
Autoren: Dan Brown
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Kernfusion (Wasserstoffbombe)
B) U-235, U-238 und Plutonium
III. Geschichte der Atomwaffen
A) Entwicklung (Manhattan-Projekt)
B) Abwürfe
1) Hiroschima
2) Nagasaki
3) Begleiterscheinungen von Kernexplosionen
4) Explosionsareale

    »Römisch zwei, Abschnitt B«, rief Susan. 

    »Uran und Plutonium. Los!« Alles wartete gespannt, bis Soschi die richtige Stelle gefunden hatte. 

    »Hier ist es«, sagte sie. 

    »Wartet mal.« Schnell überflog sie die Angaben. 

    »Hier gibt es jede Menge Informationen, mit Tabellen und allem. Aber wissen wir überhaupt, welchen primären Unterschied wir suchen? Manche Unterschiede bestehen von Natur aus, andere sind künstlich. Die Entdeckung des Plutoniums . . .«

    »Eine Zahl!«, mahnte Jabba. 

    »Denkt dran, wir suchen eine Zahl!« Susan überlas noch einmal Tankados Botschaft. Primunterschied der Elemente . . . der Unterschied . . . eine Differenz . . . ausgedrückt in einer Zahl . . . 

    »Halt«, rief sie, »das Wort Unterschied hat auch mehrere Bedeutungen. Wir brauchen eine Zahl, also geht es um Rechnen. Das ist bestimmt wieder so ein Wortspiel von Tankado. Er meint Differenz, also müssen wir zwei Zahlen voneinander abziehen.«

    »Ja, das ist es«, stimmte Becker von der Bildwand herab zu. 

    »Vielleicht haben die beiden Elemente eine unterschiedliche Anzahl von Protonen oder so etwas. Wenn man die voneinander abzieht. . .«

    »Recht hat er!«, meinte Jabba und wandte sich an Soschi. 

    »Gibt es in deinen Tabellen irgendwelche Zahlen! Die Protonenzahl oder sonst etwas, das wir voneinander abziehen können?«

    »Drei Minuten!«, rief ein Techniker. 

    »Was ist mit den kritischen Massen?«, schlug Soschi vor. 

    »Hier steht, die kritische Masse von Plutonium ist 15, 966 Kilogramm.«

    »Ja!« Jabba lebte auf. 

    »Und jetzt schau nach bei Uran!«

    »49, 895 Kilo«, sagte Soschi nach kurzer Suche. 

    »Neunundvierzig Komma sowieso?« Jabba schien plötzlich wieder Hoffnung zu schöpfen. 

    »Wie viel ist 49, 895 minus 15, 966?«

    »Dreiunddreißig Komma neun zwei neun!«, sagte Susan wie aus der Pistole geschossen, »aber ich glaube nicht . . .«

    »Platz da!«, kommandierte Jabba und strebte zu seiner Tastatur. 

    »Das muss der Kill-Code sein! Der Unterschied der kritischen Massen, dreiunddreißig Komma neun zwo neun.«

    »Langsam!«, sagte Susan, die Soschi über die Schulter geschaut hatte. 

    »Hier gibt es noch mehr Zahlen. Atomgewichte, Anzahl der Neutronen, Halbwertszeiten.« Sie sah die Tabellen durch. 

    »Uran zerfällt in Barium und Krypton, bei Plutonium ist es wieder anders. Uran hat zweiundneunzig Protonen und einhundertsechsundvierzig Neutronen, während . . .«

    »Wir müssen den Unterschied nehmen, der am meisten ins Auge fällt«, meldete sich Midge zu Wort. 

    »In unserer Suchanweisung steht: der Primunterschied . . .«

    »Mann oh Mann!«, fluchte Jabba, »woher sollen wir denn wissen, was Tankado unter dem Prim . . .«

    »Moment mal!«, schaltete David sich ein, »der Primunterschied. . .« Susan sah aus wie vom Blitz getroffen. 

    »Primi«, rief sie plötzlich aus. Sie fuhr herum zu Jabba. 
»Der Kill-Code ist eine Primzahl! Das passt wie die Faust aufs Auge!« Jabba begriff sofort, dass Susan ins Schwarze getroffen hatte. Ensei Tankados ganze Karriere war auf Primzahlen aufgebaut. Primzahlen bildeten die Grundbausteine der Algorithmen. Primzahlen waren einmalige Zahlenwerte, durch keine andere Zahl teilbar außer durch eins oder sich selbst. Sie eigneten sich hervorragend für die Verschlüsselung, da ihnen mit computergestützten Rateverfahren und dem üblichen Aufdröseln von Zahlenbäumen nicht beizukommen war. 

    »Ja, das ist es!«, begeisterte sich Soschi. 

    »Primzahlen spielen in der japanischen Kultur eine grundlegende Rolle. In der Dichtkunst des Haiku zum Beispiel: Drei Zeilen und eine Silbenfolge von fünf, dann sieben, und wieder fünf Alles Primzahlen! Und die Tempel von Kyoto haben alle . . .«

    »Ist ja gut!«, sagte Jabba barsch. 

    »Nun wissen wir also, dass der Kill-Code eine Primzahl ist. Und wie weiter? Die Möglichkeiten sind unendlich!« Jabba hatte natürlich Recht. Da die Reihe der vorstellbaren Zahlen unendlich war, konnte man an jedem beliebigen Punkt der Zahlenreihe stets noch ein Stück weiter gehen und wieder eine neue Primzahl entdecken. Allein zwischen Null und einer Million gab es über siebzigtausend davon. Alles hing entscheidend davon ab, wie groß die Primzahl war, die Tankado
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