Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diabolus

Diabolus

Titel: Diabolus
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
benutzt hatte. Je größer sie war, umso größer war die Schwierigkeit, sie zu erraten. 

    »Sie ist bestimmt riesengroß«, stöhnte Jabba. 

    »Ich bin sicher, Tankado hat sich eine Monsterzahl ausgedacht.«

    »Warnung, noch zwei Minuten!«, tönte es aus dem Hintergrund des Raums. Jabba schaute geschlagen zur Bildschirmwand hinauf. Der letzte Schutzring begann zu bröckeln. Die Techniker rannten wild durcheinander. Susan hatte das Gefühl, dass die Lösung zum Greifen nah war. 

    »Wir schaffen es!«, verkündete sie. 

    »Ich bin sicher, dass sich von allen diesen Unterschieden zwischen Uran und Plutonium nur einer in eine Primzahl fassen lässt. Das ist unsere letzte Hürde. Wir müssen diese Primzahl finden!« Jabba betrachtete die Uran/Plutonium-Tabelle auf dem Bildschirm. Er warf hilflos die Arme in die Luft. Seine Verzweiflung war ihm deutlich anzusehen. 

    »Das wimmelt ja nur so von Einträgen. Wie sollen wir die alle voneinander abziehen und überprüfen, ob das Ergebnis eine Primzahl ist?«

    »Aber viele Einträge sind doch überhaupt nicht numerisch!«, versuchte ihm Susan Mut zu machen. 

    »Uran ist ein natürliches Element, Plutonium ein künstliches. Uran wird durch Aufeinanderschießen gezündet, Plutonium durch eine Implosion. Das sind alles keine Zahlen, darum brauchen wir uns überhaupt nicht zu kümmern!«

    »Fangen Sie schon an!«, befahl Fontaine. Der letzte Schutzring der Graphik auf der Bildwand war extrem dünn geworden. Jabba wischte sich den Schweiß von der Stirn. 

    »Also gut, dann mal los mit dem Subtrahieren. Ich nehme das obere Viertel der Tabelle, Susan das zweite. Mit dem Rest befassen sich gefälligst alle anderen hier im Raum. Wir suchen eine Differenz, die sich in einer Primzahl ausdrückt!« Die Aufgabe erwies sich sehr schnell als unlösbar. Die Zahlen waren zum Teil riesig, andere passten überhaupt nicht zusammen. 

    »Wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen, verdammt nochmal«, sagte Jabba, »Gammastrahlen mit der elektomagnetischen Feldfrequenz, spaltbares Material mit unspaltbarem. Manchmal sind die Angaben in absoluten Zahlen, manchmal in Prozenten. Ein einziges Wirrwarr!«

    »Unsere Zahl muss hier irgendwo versteckt sein«, sagte Susan fest. 

    »Wir müssen nachdenken. Es muss einen Unterschied zwischen Uran und Plutonium geben, der uns bislang entgangen ist. Etwas ganz Einfaches!«

    »Ah . . . Leute«, ließ sich Soschi vernehmen. Sie hatte ein zweites Bildschirmfenster geöffnet, in dem sie den Rest der Outlaw-Datei durchging. 

    »Was gibt's?«, erkundigte sich Fontaine. 

    »Was gefunden?«

    »Irgendwie schon«, meinte Soschi betreten. 

    »Ich habe vorhin doch gesagt, die Bombe von Nagasaki sei eine Plutoniumbombe gewesen.«

    »Ja, klar«, riefen alle im Chor. 

    »Also. . .«, Soschi holte tief Luft. 

    »Es sieht so aus, als hätte ich da Quatsch erzählt.«

    »Was?«, keuchte Jabba. 

    »Unsere Suche geht in die falsche Richtung?« Soschi deutete auf die Bildwand: . . . ein gängiges Missverständnis, dass es sich bei der Bombe von Nagasaki um eine Plutoniumbombe gehandelt habe. In Wirklichkeit wurde auch in diesem Aggregat Uran verwendet wie bei der Schwesterbombe von Hiroschima. 

    »Aber wenn es in beiden Fällen Uran war«, stöhnte Susan auf, »wo liegt dann der Unterschied, den wir feststellen sollen?«

    »Vielleicht hat sich Tankado geirrt«, meinte Fontaine. 

    »Er hat vielleicht nicht gewusst, dass es jedes Mal die gleiche Bombe war.«

    »Wohl kaum«, seufzte Susan. 

    »Diese Bomben haben ihn zum Krüppel gemacht. Er kannte die Fakten im Schlaf.« 

KAPITEL 126
    Noch eine Minute!« Jabba betrachtete die Bildwand. 

    »Der letzte Schild geht in die Binsen! Unsere letzte Verteidigungslinie. Und draußen stehen sie schon Schlange!«

    »Bleiben Sie bei der Sache!«, sagte Fontaine tadelnd. Soschi saß vor dem Internet-Browser. Sie las vor:

    Bei der Bombe von Nagasaki kam kein Plutonium zur Verwendung, sondern ein künstliches neutronengesättigtes Isotop des Uran 238. 

    »Verdammt«, schimpfte Brinkerhoff. 

    »In beiden Bomben hat man Uran verwendet. Das für Hiroschima und Nagasaki verderbliche Element war in beiden Fällen Uran. Wo bleibt da unser Unterschied?«

    »Leute, das war's dann«, stellte Midge fest. 

    »Halt!«, sagte Susan. 

    »Soschi, lies doch nochmal den letzten Abschnitt!«

    ». . . künstliches neutronengesättigtes Isotop des Uran 238«, wiederholte Soschi. 

    »238?«, rief Susan
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher