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Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)

Titel: Diablo III: Sturm des Lichts (German Edition)
Autoren: Nate Kenyon
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Nephalem-Stadt vor Engeln und Dämonen schützte, würde auch den Einfluss des Steins eindämmen. Sie würden ihn hier in den Katakomben begraben, im entlegensten Winkel des unterirdischen Labyrinths, dort, wo Rakkis zur letzten Ruhe gebettet worden war. An diesem Ort sollte er bis in alle Ewigkeit bleiben.
    Ihre Mission zu Ende zu bringen war die einzig würdige Art, den Gefallenen Tribut zu zollen, den Toten, die ihr Leben für die Rettung von Sanktuario gegeben hatten. Jacob würde dafür sorgen, dass ihr Opfer nicht umsonst gewesen war – und wenn er den Stein dafür mit bloßen Händen tragen musste.
    „Ist wirklich alles in Ordnung?“
    Shanar stand neben ihm, die Hände auf seinen Schultern, ihr schönes Gesicht nur eine Handbreit von seinem entfernt. Sie strich über die Wunde an seiner Brust, und zum ersten Mal fiel ihm auf, dass der Schnitt genau an der Stelle endete, wo die Phantome ihn berührt hatten. Das halbmondförmige Mal war unter der neuen, langen Narbe verschwunden. Während er die Wunde betrachtete, spürte er etwas in sich, beinahe so, als trüge er ein anderes Wesen in sich. Es war ein merkwürdiges Gefühl, doch nicht unangenehm. Was immer Zayl für ihn getan hatte – es war mehr, als er sich nach dem tödlichen Hieb der Zerstörers hätte erhoffen können.
    Einen Moment lang dachte er nach über ihre Frage. War wirklich alles in Ordnung? Schließlich nickte er, auch, wenn er einen Wandel in sich spürte. Der Kampf mit dem Sicarai hatte ihm neues Vertrauen geschenkt, und er wusste nun, dass er seine Stärke nie aus El’druin oder irgendeiner anderen Waffe gezogen hatte; sie stammte allein aus seinem Inneren. Vielleicht spürte auch die Magierin diese Wandlung, denn statt zu einer weiteren unbekümmerten Bemerkung anzusetzen, küsste sie ihn.
    „Den Himmeln sei Dank“, flüsterte sie. „Doch du bist mir etwas schuldig. Ich wäre vor Furcht fast gestorben, als ich dich blutend auf dem Boden liegen sah.“
    Er lächelte, doch sein Herz blieb schwer.
    „Du solltest nach Gynvir sehen. Sie ist verletzt, und wir wissen nicht, wie sehr ihr der Stein zugesetzt hat. Wir müssen diesen Ort so schnell wie möglich verlassen, sonst sind wir alle in Gefahr!“
    Kurz studierte sie seine Züge, dann nickte sie.
    „Ein Mann, der das Heft in die Hand nimmt! Hm, ich glaube, daran könnte ich mich gewöhnen.“ Sie wandte sich um, blickte aber noch einmal zurück. „Vielleicht kommt er noch zurück“, meinte sie. „Gib die Hoffnung noch nicht auf!“
    Jacob schüttelte den Kopf. Die Zeit würde kommen, um Tyrael zu trauern, doch jetzt mussten sie handeln. Der Erzengel hatte in ihm einen möglichen Anführer der Horadrim gesehen, und er war fest entschlossen, seinem Vertrauen Ehre zu machen. Es gab noch viel zu tun, und dort draußen in der Finsternis lauerten noch immer Phantome. Sanktuario war noch keineswegs sicher.
    Cullen setzte sich vor eine Steinwand, und der Mönch ließ sich neben ihm nieder. Der Gelehrte hatte seit ihrer Rückkehr kein Wort gesprochen; ziellos starrte er ins Leere. Er hatte seine Brille verloren, und ohne sie wirkte er weicher, verletzlicher; zugleich jedoch strahlte er eine Energie aus, die jemanden, der ihn nicht kannte, zurückschrecken ließ.
    Jacob wandte sich von beiden ab und blickte zu dem Totenbeschwörer. Zayl war nur noch ein Schatten seines früheren Selbst. Er umklammerte seinen geschwärzten Armstumpf, während Humbart auf ihn einredete, so leise, dass der Abenteurer nichts verstand.
    „Du hast mein Leben gerettet“, sagte er. „Ich weiß nicht, wie ich dir dein Opfer je vergelten soll.“
    Der Totenbeschwörer nickte, und kurz kehrte etwas von dem alten Glühen zurück in seine Augen.
    „Wärest du an meiner Stelle gewesen, hättest du dasselbe getan …“
    Jacob spürte jemanden hinter sich, und einen Sekundenbruchteil später wurde er auch schon zur Seite gedrückt.
    „Du“, brummte Gynvir, ihr Finger auf Zayl gerichtet. Sie atmete schwer, und ihre Arme glänzten noch immer rot, obwohl die Blutung inzwischen so weit zurückgegangen war, dass man sich keine Sorgen mehr um ihr Leben machen musste. Gerade, als Jacob schon fürchtete, sie wollte den Nekromanten angreifen, hielt sie ihm die Hand hin.
    „Ich habe vielleicht nicht viel übrig für die Magie, die du benutzt. Doch ich gebe zu: Ich habe mich in dir geirrt“, sagte sie. „Du kannst jederzeit an meiner Seite kämpfen, Totenbeschwörer.“
    Zayl hielt den schwarzen Stumpf seines rechten Arms
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