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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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hatte.
    SiewandtesichwiederLeesilzu,dersiebeobachtete,aufeinenEllenbogengestützt.ErergriffihreHand,verschränkteseineFingermitihrenundschufdamiteinMusterausHellundDunkel.EinHalbelfundeinehalbeUntote.SieboteneinenseltsamenKontrast:ermitseinergoldbraunenHautunddemweißblondenHaar,undsiemitihrerBlässeundderschwarzenMähne.EinschelmischesLächelnumspielteLeesilsLippen,undfürdenMomentvergaßMagierealleSorgen.Chapkonntenochetwaslängerwarten.
    Das Kerzenlicht zeigte mehr von ihrer Umgebung.
    Es war alles schlicht, einfach und ordentlich, doch es blieb frem d – dies war nicht die Taverne »Zum Seelöwen« in Miiska. Magieres Falchion lehnte am Nachtschränkchen, in Griffweite. Die Truhe mit ihrem Gepäck stand unter dem Fenster und erinnerte sie daran, dass sie sich bald wieder auf den Weg machen würden.
    »Was ist?«, fragte Leesil.
    »Eine weitere Reise«, antwortete Magiere.
    Leesil legte sich wieder ganz hin, kam näher und strich ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    »Die Weisen haben mir Proviant gegeben, aber wenn wir weiter nach Norden kommen und die Kriegsländer erreichen, könnte es schwer werden, die Vorräte zu erneuern. Das gilt erst recht, wenn wir in die Nähe der nördlichen Berge gelangen, der Kronenberge, die uns vom Elfenland trennen. Wir müssen uns mehr beschaffen, bevor wir aufbrechen.«
    Magiere zögerte und überlegte, wie sie ihm ihre neue Entscheidung beibringen sollte.
    In jungen Jahren war er als Assassine eines Kriegsherrn der Sklaverei entflohen, in dem Wissen, dass seine Flucht für seine Eltern die Hinrichtung bedeutete. Anschließend trank er sich jahrelang abends in den Schlaf, um von Schuldgefühlen geschaffenen Albträumen zu entrinnen. Magiere hatte es erst vor einigen Tagen erfahren, als Leesil schließlich bereit gewesen war, ihr davon zu erzählen. Dann war ein Assassine namens Sgäil e – ein elfischer Anmaglâhk – mit der Absicht gekommen, ihn zu töten. Leesils Mutter hatte ihren Sohn und seinen Vater die dunklen Geheimnisse der Anmaglâhk gelehrt und damit ihre Kaste verraten. Der Assassine hatte es sich anders überlegt und Leesil am Leben gelassen. Durch diese Begegnung war Leesil zu der Überzeugung gelangt, dass seine Mutter noch lebte und all die Jahre als Gefangene ihres eigenen Volkes verbracht hatte.
    Jetzt gab es neue Hoffnung in ihm, doch Magiere musste ihn bitten, noch etwas länger Geduld zu haben.
    »Bevor wir deine Mutter suchen, falls sie noch lebt, müssen wir zu meinem Heimatdorf in Dröwinka«, sagte sie.
    Vor neun Jahren hatte sie es als Sechzehnjährige verlassen, und beim Gedanken, dorthin zurückzukehren, stieg Galle in ihr hoch. Ihr Unbehagen verschwand, als Leesils Lächeln verblasste.
    Er setzte sich auf. »Falls sie noch lebt? Was soll da s … ?«
    Magiere kam ebenfalls nach oben und hielt ihm die Finger auf den Mund.
    »So meine ich das nicht. Ich möchte ebenso wie du daran glauben, dass sie noch lebt. Aber auch ich hatte eine Mutter und eine Vergangenheit, von der wir beide nichts wissen. Auch ich brauche Antworten.«
    Zweimal hatte man sie manipuliert, mit dem Ergebnis, dass es zu Kämpfen gegen Untote gekommen war. Der letzte Kampf, in der Königsstadt Bela, hatte ihnen mehr Fragen beschert als Antworten. Untote Mörder hatten sich in Bela herumgetrieben, und bei der Jagd auf sie hatte Magiere mehr über sich selbst erfahre n – sie war ein Dhampir. Welstiel Massing, den sie bis dahin für einen Verbündeten gehalten hatte, stellte sich als Edler Toter heraus, der jenen Geschöpfen ähnelte, gegen die er sie in den Kampf geschickt hatte. Offenbar war es ihm darum gegangen, sie auszubilden, um mit ihrer Hilfe nach einem unbekannten Artefakt zu suchen, das angeblich von uralten Edlen Toten bewacht wurde. Welstiel war in Hinsicht auf Magieres Herkunft alles andere als mitteilsam gewesen, doch dadurch hatte er in ihr den Wunsch geweckt, mehr zu erfahren.
    Leesils Augen verrieten Kummer, als er sie ansah. »Nei n … nein.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist zu viele Jahre he r … «
    »Bitte hör mir zu«, unterbrach ihn Magiere. »Es geht nicht um mich, sondern um uns beide. Hinsichtlich meiner Vergangenheit gibt es noch mehr Fragen als bei deiner.«
    »Und wir werden Antworten finden«, sagte Leesil. »Aber zuerst kommen die Lebenden.«
    »Es war kein Lebender, der mich gezeugt hat!«, erwiderte Magiere scharf. »Ein Untoter benutzte meine Mutter, um mich zu erschaffen: eine Person, die die Angehörigen ihrer eigenen Art tötet. Ich
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