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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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gewesen.
    LeesiltratzusammenmitMagierenäher.DieZeichenaufdemLederwirktenkompakterundgeordneteralsdieaufdemKasernenboden,aberfürLeesilbliebensieebensounverständlich.
    Chap neigte den Kopf und klopfte mit der Pfote auf das Leder.
    »Nicht schlecht«, kommentierte Leesil. »Aber wir können hier nicht den ganzen Tag rumstehen.«
    »Ich wollte ihm das hier nur zeigen«, sagte Wynn verwundert.
    Sie beobachtete die ungelenken Bewegungen von Chaps Pfote, versuchte zu verstehen und formulierte Worte in der seltsam melodischen und gleichzeitig abgehackt klingenden Sprache der Elfen.
    » A’bithva, Chap? A’bithva jeannis?«
    Chaps Pfote klopfte auf weitere Symbole, und Wynn beobachtete sie aufmerksam. Ihre Lippen bewegten sich lautlos. Schließlich hielt der Hund inne, setzte sich auf die Hinterläufe und sah Leesil und Magiere an.
    Wynn erhob sich, die kleinen Hände zu Fäusten geballt.
    »Ihr habt ihn draußen gelassen, di e … ganze Nacht?« Es fiel ihr schwer, die Worte hervorzubringen; sie schienen in ihrem Hals stecken bleiben zu wollen. »Wie konntet ihr? Ohne Fressen und ohne Wasser!«
    Magiere versteifte sich und sprach so leise, dass Leesil sofort wachsam wurde.
    »Steht uns so etwas bevor? Will der Köter sie für sein endloses Betteln benutzen?«
    Chap verzog die Schnauze und leckte sie dann, während er Magiere ansah. Leesil hoffte, dass er damit keinen Spott zum Ausdruck bringen wollte und dass Magiere nichts dergleichen glaubte.
    »Bestimmt wird er uns nützlicher sein«, sagte er.
    So verärgert sich Magiere auch gab: Sie kramte im Wagen, bis sie getrocknetes Fleisch und eine Flasche Wasser fand.
    »Wenigstens können wir ihn einfacher befragen«, sagte sie, legte dem Hund Dörrfleischstreifen hin und stellte einen Napf mit Wasser hinzu.
    Leesil war nicht ganz so zuversichtlich, da sich Chap bisher als nicht sonderlich mitteilsam erwiesen hatte. Doch das behielt er für sich, als er Wynn dabei half, ihre Sachen zum Wagen zu bringen. Die junge Weise öffnete ihr Lederbündel und holte Wachspapier daraus hervor. Sie entrollte es, und Leesil roch das Pfefferminz, noch bevor er die Blätter sah.
    »Wir wollen uns nicht gemütlich einrichten, sondern aufbrechen«, sagte er.
    »Ich bin ganz früh losgezogen, um rechtzeitig hier zu sein«, erwiderteWynn. »Ich dachte, ihr hättet auch noch nicht gefrühstückt.«
    Magiere schüttelte den Kopf. »Wir essen etwas in der Stadt, wenn wir uns Vorräte besorgen.«
    »Nein«, widersprach Wynn und holte einen weiteren Beutel hervor. »Ich brauche meinen Tee. Wir können die Wirtin bitten, heißes Wasser in euer Zimmer zu bringen. Auf diese Weise beginnt der Tag ordentlich.«
    Leesil rollte mit den Augen und kehrte zum Gasthof zurück, um mit der Wirtin zu reden.
    »Bitte um drei saubere Becher!«, rief Wynn ihm nach. »Damit wir unsere nicht auspacken müssen.«
    Leesil biss sich auf die Unterlippe und drückte die Tür des Gasthauses auf. So viel zum Thema Verhätscheln – und Wynn war erst seit kurzer Zeit bei ihnen.
    Als die Sonne an jenem Abend hinter dem Horizont versank, öffnete Chane die Augen. Seine innere Uhr ging sehr genau, selbst für einen Edlen Toten. Er schlief ein, wenn die Sonne aufging, und er erwachte bei Sonnenuntergang. Doch zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er einen Moment der Ungewissheit, der seine Umgebung betraf. Dann erinnerte er sich.
    Er befand sich in einer Scheune auf dem Lan d – sein neuer Begleiter Welstiel Massing hatte ihn in der vergangenen Nacht hierhergeführt. Eine Heugabel, ein Spaten und eine Hacke lehnten neben der Doppeltür an der Wand, und es roch nach Heu, Rost und trockenem Dung. In der Nähe spürte er nur die Präsenz von kleinem Leben, vielleicht Mäuse, und seine eigene Ratte in der Manteltasche. Er setzte sich im losen Heu auf und beobachtete, wie weiter oben eine dicke Spinne über ein Netz krabbelte, an dessen Fäden Abendtau glänzte. Sie näherte sich einem Eibeutel, der Hunderte von kleinen Spinnen enthielt und sich vermutlich bald öffnen würde.
    Chane war nie zuvor an einem solchen Ort erwacht oder in einem derartigen Zustand. Er hatte den Tod seines Meisters und Schöpfersgeplant, um endlich frei zu sein. Jetzt sehnte er sich nach dem sauberen Kellerraum in ihrem großen Haus in Bela zurück, auch wenn er dort ein Sklave gewesen war. Er zog sich den Mantel enger um die Schultern, obwohl er nicht fror. Die Freiheit hatte ihren Preis, so schien es.
    »Welstiel?«, fragte er, und seine Stimme zerriss
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