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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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fatui.
    Er beobachtete sie, während
sich seine Augen an die Dunkelheit anpassten. Dann allmählich konnte er die
silbernen Konturen von Objekten im Saal ausmachen: Säulen, antike Statuen,
Prüf- und Bindegeräte, aufgestellt von Antiquaren vergangener Epochen und
danach nie wieder entfernt. Die Gegenstände erinnerten in der Düsternis an
gigantische stählerne Insekten, die Arme erhoben wie die Gliedmaßen einer
Gottesanbeterin, den metallenen Flügel-schutz überzogen mit geheimnisvollen,
abstrusen Symbolen für die Einstellungen. Sie standen da und staubten voll.
    Er bewegte sich zwischen ihnen
hindurch. Irgendwo vor ihm, nicht allzu weit entfernt, hielt sich eine Präsenz auf.
Sie war abgelenkt, ihr Verstand war mit anderen Dingen beschäftigt. Sie hatte
ihn nicht bemerkt, nicht mal gefühlt.
    Er ging um eine Säule herum,
die sich in seinem Rücken kalt anfühlte, dann erblickte er seine Beute.
    Sie kniete in der Mitte auf dem
weitläufigen Boden, den Blick auf einen dicken, in Leder gebundenen Kodex
gerichtet, in dem sie gedankenverloren blätterte. Der Buchrücken war eineinhalb
Meter lang. Anmutige, elegante Hände schlugen langsam die Seiten um.
    Die Hände eines Bildhauers,
eines Kunsthandwerkers.
    Seine Beute hatte ihm den
Rücken zugewandt, sie trug einen weißen Mantel mit hochgeschlagener Kapuze. Auf
dem weißen Stoff würde sich das Blut deutlich abzeichnen.
    Ein gewöhnlicher Attentäter
würde sich wohl lautlos von hinten an sein Ziel heranschleichen, doch seine
Beute war für eine solche vorsichtige Vorgehensweise viel zu gefährlich und
viel zu wachsam. Er war nun in Reichweite, um zuzuschlagen, und er hatte keine
andere Option, als genau das zu tun. Nach zehn Monaten würde er nur diese eine
Chance bekommen.
    Er rückte vor und hob den Arm.
    Die Spitze des Dolchs war nur
noch einen winzigen Augenblick davon entfernt, sich genau in die Mitte des breiten
Rückens seiner Beute zu bohren, da kam aus der anderen Richtung ein Schatten
auf ihn zu.
    Flüssige Dunkelheit fing die
Klinge ab, der Dolch wurde zur Seite gedrückt, und er verlor den Schwung, mit
dem er den Stoß geführt hatte. Er drehte sich um.
    Seinen Angreifer konnte er kaum
sehen. Eine weitere Tarnhaube lenkte alles Licht von ihm ab, und als er auf ihn
zustürmte, war es, als würde Schatten auf Schatten losgehen. Dann sah er die
lange, gerade Klinge eines Spatha.
    Einen Schwerthieb wehrte er
vorhändig, den anderen rückhändig ab, wobei er seinen Dolch herumwirbelte. Jede
Parade wurde von einem durchdringenden Klirren begleitet, als Metall auf Metall
traf.
    Dann wich er auf den schwarzen
Fliesen zurück, da der getarnte Schwertkämpfer energisch gegen ihn vorrückte.
    Wieder trafen die Klingen
aufeinander. Der Dolch erlaubte ihm nur, die Hiebe seines Gegners abzuwehren, da
er mangels Reichweite nicht näher an ihn herankommen konnte. Der Schwert-kämpfer
war mit seiner Waffe eindeutig im Vorteil. In der fast völligen Stille des
Saals wirkte es unerträglich laut, wenn Klinge auf Klinge traf.
    Obwohl er seinen Dolch gut in
der Hand hielt, gelang es seinem Kontrahenten, sie ihm mit einem Schlag seines Spatha
aus den Fingern zu schleudern. Die Klinge blieb vibrierend in einer Steinsäule
ganz in der Nähe stecken. Er stürzte sich mit bloßen Händen in den Kampf,
schlug die erhobene Klinge mit dem Rücken der linken Hand zur Seite und legte
seine Finger um das Handgelenk des Schwertarms seines Gegners. Dann versuchte
er, mit einem Fuß die Beine des anderen wegzuziehen, doch der machte einen
Satz, um dem Fuß auszuweichen, gleichzeitig versuchte er, sein Handgelenk zu
befreien.
    Er holte mit der Linken aus und
erwischte den Schwertkämpfer mit genügend Schwung seitlich am Kopf, um ihn ein
paar Schritte nach hinten taumeln zu lassen. Der Mann stieß gegen eine der
alten Prüfmaschinen, deren Metallfüße über die Fliesen kratzten. Eines der
insektenartigen Beine knickte ein.
    Der Schwertkämpfer erlangte das
Gleichgewicht zurück und musste feststellen, dass er nicht länger ein
Schwertkämpfer war, da man ihm das Spatha aus den Händen gerissen hatte.
    Der Kaukasier hielt das
erbeutete Schwert in der rechten Hand, um ein Gefühl für dessen Gewicht zu
bekommen. Er wirbelte es herum und schlug es mit der flachen Seite gegen den
Schädel seines Widersachers, der daraufhin zu Boden ging.
    Er wandte sich von seinem
gefallenen Gegner ab, wobei er das Spatha in einem tiefen, defensiven Griff
hielt. Zwei weitere getarnte Kämpfer lösten
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