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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute
Autoren: Karen Rose
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wie er sie verführen würde. Zuerst Essen, dann Tanzen, dann … Nun, selbst wenn sie Hunger gehabt hätte, würde sie lügen. »Nein.«
    »Gut.« Er küsste sie, bis ihr schwindelig war. »Ich habe nämlich nicht die rechte Muße, noch für dich zu kochen.«
    In ihren Augen funkelte es, als sie ihn ansah. »Allerdings könnte ich ein Dessert vertragen.«
    Sein Lächeln jagte ihren Puls in Schwindel erregende Höhen. »Ich auch, Frau Anwältin, ich auch.«

Samstag, 17. Juli, 13.30 Uhr
    A be zog die letzte Schraube an der Staffelei fest, deren Zusammenbau laut Beschreibung nur zehn Minuten hätte dauern dürfen, ihn tatsächlich aber zwei Stunden gekostet hatte. Dass der Karton mitsamt einem Video als Aufbauhilfe angekommen war, hätte ihn natürlich misstrauisch machen müssen. Aber es war nicht wirklich schlimm. Es war ein Geschenk für Kristen.
    Das ganze Zimmer war ein Geschenk für Kristen.
    Es war ein freies Zimmer in dem Haus, das sie letzte Woche bezogen hatten. Er hatte es in ein Atelier verwandelt, in dem sich alles befand, was sie brauchte, inklusive jeder Farbe, die man sich nur wünschen konnte. Der Verkäufer im Laden für Künstlerbedarf hätte ihm beinahe die Füße geküsst, dachte Abe trocken, und das mit gutem Grund. Farben waren verdammt teuer. Aber auch das war nicht schlimm. Es war ein Geschenk für Kristen, und sie konnten es sich leisten, nun, da sie Kristens Haus verkauft hatten.
    Zum Glück war das recht schnell gegangen. Annie hatte ihnen geholfen, mehr als nur ein paar kleine Reparaturen durchzuführen, und sie hatten auf die Schnelle noch eine neue Küche eingebaut. Dennoch waren letztendlich er und Kristen und auch die Nachbarn froh gewesen, als sich Interessenten fanden, die die Geschichte des Hauses ausgesprochen spannend fanden. Der Mann war Reporter, die Frau Schriftstellerin. Abe schauderte. Mochten sie im Haus Inspiration finden
. Brr.
    Auch Owens Haus hatte sich recht schnell verkauft, ebenfalls an Leute, die damit umgehen konnten. Owen hatte das Haus Kristen vermacht mit der Auflage, dass sie einen Teil des Verkaufserlöses dem Gemeindecenter spendete, in dem sich Leah und Timothy kennen gelernt hatten. Sie hatte ebendas getan und mit dem Rest einen Fonds für Kaplans Tochter und Vincents Physiotherapie eingerichtet. Vincent hatte sich als zäher erwiesen, als sie alle geglaubt hatten, und obwohl er nie wieder als Kellner würde arbeiten können, würde die Therapie doch wahrscheinlich bewirken, dass er wieder ein einigermaßen normales Leben führen konnte.
    Abe trat einen Schritt zurück und betrachtete sein Werk. Das große Gestell mit einer Handkurbel, über die man große Leinwände heraufziehen und herablassen konnte, war gelungen. Abe sah durch die Bilder, die er aus ihrem Schuppen im Garten des alten Hauses geholt hatte. Das war es gewesen, was sie mit dem riesigen Schloss geschützt hatte. Die Bilder, die sie in Italien und zu Anfang ihres Studiums gemalt hatte, waren so umwerfend, dass sich sein Inneres zusammenzog, wann immer er die Porträts und Landschaften betrachtete. Nun, natürlich war er nicht hundertprozentig objektiv.
    Dennoch: Seine Frau hatte Talent. Auf verschiedenen Gebieten. Ihr neustes Werk stand auf einer provisorischen Staffelei in der Ecke des Zimmers. Sie hatte die Schönheit von Florenz mühelos eingefangen. Es war ein Blick aus dem Fenster des Hotels, in dem sie ihre Flitterwochen verbracht hatten, was das Bild für ihn umso kostbarer machte.
    Das Haus selbst war kein besonderes Prunkstück. Noch nicht. Abe hatte keinen Zweifel, dass sich das rasch ändern würde. Dafür würden Annie und Kristen schon sorgen. Und außerdem gab es hier keine Probleme mit den Nachbarn. Ihr neues Haus lag nur ein kurzes Stück von Kyles und Beccas entfernt. Sean und Ruth wohnten ein paar Blocks weiter. Das Leben war schön.
    »Abe?« Die Eingangstür unten fiel krachend zu.
    »Ich bin hier oben, Liebes. Im Gästezimmer.« In banger Erwartung beobachtete er, wie sie die Treppe hinaufkam. Würde sie sich wirklich über das Zimmer freuen? Doch als sie hinaufkam, wich diese banale Sorge einer ernsteren. Sie war blass und zitterte, obwohl es draußen warm war. »Was ist passiert?«
    Ihr Blick wanderte im Raum umher, und sie riss staunend die Augen auf. »Oh, Abe … vielen Dank.«
    Aber das Danke war mit so dünner Stimme ausgesprochen worden, dass es nicht nach ihrer klang. »Kristen, du machst mir Angst. Was ist los?«
    Ihre Brauen zogen sich zusammen, als sie sich
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