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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute
Autoren: Karen Rose
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liebst mich.« Er wandte sich um und fixierte sie mit seinen durchdringenden blauen Augen. »Hast du es wirklich so gemeint?«
    Kristen schluckte. »Ja.«
    Seine Augen blitzten. »Was hast du geglaubt, was ich sagen würde, Kristen? Dass meine Liebe an Bedingungen geknüpft ist? Ich liebe dich, aber nur wenn du meine Kinder kriegst? Dass wir unsere Beziehung beenden, wenn’s nicht geht?«
    Kristen spürte, wie sein brüsker Ton Tränen in ihr aufsteigen ließ. »Ich habe dir von vornherein gesagt, dass du enttäuscht sein wirst.«
    Er blickte zur Decke und stieß den Atem aus. »Das bin ich auch«, gab er zu, dann richtete er seinen Blick wieder auf sie. »Aber nicht von dir.« Er ging mit raschen Schritten zu ihr und legte die Arme um sie. »Ganz bestimmt nicht von dir. Wie kann ich dich nur davon überzeugen?«
    Er zog sie an sich, und mit einem Mal war alles zu viel. Der Damm brach, und die Tränen strömten, und sie packte sein Hemd und umklammerte es. Und weinte und weinte. Er hob sie hoch und setzte sich mit ihr auf dem Schoß aufs Sofa und hielt sie, bis der Sturm nachließ und der Tränenstrom zu einem Rinnsal geworden war. Er hob ihr Kinn und küsste sie lange und tief und … dauerhaft. Ja, das war es. Dauerhaftigkeit. Er zeigte ihr, dass sie ihm gehörte. Dauerhaft.
    Sie stieß erleichtert den Atem aus. »Es tut mir so Leid, Abe. Ich wünschte, ich könnte es ändern, aber das kann ich nicht.«
    Er sah ihr in die Augen, sein Blick so dringlich, dass es wehtat. »Das, was wir im Leben durchmachen, macht uns zu den Menschen, die wir sind, Kristen, und wir können nicht zurückgehen und irgendetwas ändern, und wenn wir es uns noch so sehr wünschen. Und das, was wir im Leben durchmachen, bringt uns dorthin, wo wir sind. Irgendwie haben unsere Leben einander berührt. Wir sind zusammengeführt worden. Und jetzt und hier will ich daran nichts ändern.«
    Sein Gesicht verschwamm, und sie blinzelte, wodurch die Tränen erneut zu rollen begannen. »Und später? Wenn du ein eigenes Kind willst?«
    »Jedes Kind, das bei uns ist, wird unser eigenes Kind sein. Wir können eins adoptieren. Das wollte ich heute Morgen auch sagen, aber ich war überzeugt, dass du es in diesem Moment bestimmt nicht hören wolltest.«
    »Es gibt lange Wartezeiten«, murmelte sie, noch nicht gewillt zu glauben, was so traumhaft zu sein schien. »Es ist nicht leicht, ein Baby zu adoptieren.«
    »Wer sagt, dass es ein Baby sein muss?«, erwiderte er sanft. »Die Welt ist voll mit Kindern, die ein Heim und eine Familie brauchen, die sie liebt. Wir können eine Familie gründen, Kristen, du und ich. Auch, wenn es nicht auf dem biologischen Weg geht. Ich liebe dich. Auch wenn wir immer kinderlos bleiben werden, liebe ich dich.« Er küsste sie so zärtlich, dass sie dachte, ihr Herz würde brechen. »Willst du mich heiraten?«
    Heiraten. Einen Mann wie Abe. Das war mehr, als sie jemals zu hoffen gewagt hatte. »Bist du sicher, Abe?«
Bitte sag ja, sag ja, sag ja.
    »Ich könnte nicht sicherer sein«, sagte er sanft, und sie spürte seine Stimme in der Brust vibrieren.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie, ließ den Finger über seine Lippen gleiten, sah, wie seine Augen zu glühen begannen. »Ich hätte nie geglaubt, dass ich jemanden wie dich treffen könnte. Ich will nur, dass du glücklich bist.«
    Seine Augen brannten, blau wie Gasflammen, und sie fragte sich, wie sie sie je für kalt hatte halten können. »Beantworten Sie die Frage, Frau Anwältin.«
    Sie lächelte. »Ja.«
    Er fiel förmlich in sich zusammen, und erst jetzt erkannte sie, dass er nicht sicher gewesen war, ob sie ja sagen würde. Abrupt stand er auf und zog sie auf die Füße. Ohne ein Wort zu sagen, schaltete er den Fernseher ein und zappte durch die Kanäle, während sie ihn verdattert beobachtete. Schließlich kam er zu dem einen Sender, der Musik zu unbeweglichen Bildern spielte. Eine sanfte Stimme erfüllte den Raum. Ein Oldie. Er wandte sich um und streckte die Hand nach ihr aus. »Komm, tanz mit mir.«
    Sie kam zu ihm, und sie begannen, sich zur Musik zu bewegen. Sie ließ sich treiben, genoss seine Nähe, bis ihr Rücken gegen die Wand stieß. Abe drückte sich gegen sie, hart, heiß und sehr, sehr erregt.
    »Hast du Hunger?«, fragte er. Sie sah auf und schnappte nach Luft. Er hatte Hunger, aber nicht auf etwas zu essen. Das war zu sehen und … zu spüren.
    Sie lächelte, als sie daran dachte, wie sie sich das erste Mal geliebt hatten und er ihr erzählt hatte,
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