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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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UhrSchreiber die grösseste Vergnügung seyn wird. Solten auch hohe Leute und FürstenStandes diß mein Buch zulesen wirdigen / wird jhnen vielleicht ein ziemlicher Abriß vorgestellet seyn / daher sie jhre gebührliche Vollkommenheit anzumercken / und jhr Lobwürdiges fortzusetzen / das Unständige aber abzulegen Anlaß nehmen können.
    Zum schließlichen Nachricht ahne ich / daß die Liebe zu meinem Vaterlande diesen Christlichen Teutschen Herkules in meiner Seele gebildet und außgebrütet / wie dann ohn zweifel unser Teutschland mannichen tapffern Held und Fürsten auch zu jenen Zeiten gezeuget / deren Lob der Unteutschen Neid /und Mangel der GeschichtSchreiber unterdrücket /und der Vergessenheit gewidmet hat. So haben auch die Böhmen / Gothen / Schweden / Dänen / und andere Nordische Völcker nicht lauter wilde Säue und Bähren / sondern mannichen trefflichen Fürsten und Ritter unter sich gehabt / deren löblichen Tahten den Griechen und Römern nichts bevor geben würden /wañ sie auffgezeichnet währen. Wer wolte mirs dañ verargen / daß aus diesen Landschafften ich etliche wenige hervor gesuchet / die uns an statt einer Entwerffung dienen können / Ungeachtet der Spanische Hochtrab / die Italiänische Ruhmrähtigkeit und der Französische eingebildete Vorzug (ich rede nicht von allen / viel weniger einigen zu verunglimpfen) die Nase drüber rumpfen / und den groben Ländern / wie sie meynen / solches Lob nit gönnen möchten / da sie doch wider jhren Willen gestehen müssen / daß dieser streitbaren VölckerEinigkeit gnug währe / des Türken / Tartern und Persen Hochmuht und Gewalt zu dämpfen; Und wolte Gott / daß die Teutsche und Schwedische Macht / von so viel Jahren her zu unserm eigenen Verderben angewand / die Ungläubigen getroffen hätte; Konstantinopel / GriechenLand uñ ganz Natolien solte / menschlicher weise davon zu reden / wider Christlich / und der Erbfeind daraus vertilget seyn. Was würde dann werden / wañ ich die angewendete Macht von der ersten Weissen-Berges-Schlacht her rechnen wolte?
    Aber den begierigen Leser nicht länger auffzuhalten / noch dessen Gedult zu mißbrauchen / wird derselbe gebührlich ersuchet und gebehten / keinen Verdruß an dieses Werkes Weltläufftigkeit zu tragen /weil es außdrüklich die Gestalt einer außführlichen Geschichte hat haben sollen.
    Ich wil mich hieselbst nicht mit vielen Worten entschuldigen / warum ich an statt des unteutschen Wortes Majestät / das Wort Hochheit gebrauchet habe /noch mit denen mich zanken / welche meyne / daß dieses Wort der grossen Könige Vortrefligkeit zu melden gar zu geringe sey. Wer ein besseres und bequemeres hat / kan es anzeigen / obs etwa in Ubung gebracht werden wolte; Ich nehme dieses eben so hoch als jenes Unteutsche / hätte auch lieber die ümschweiffende Benennungen / Eure Königl. Hochheit; Eure GroßFürstl. Durchleuchtigkeit / und dergleichen / gar gemieden / wañ sie bey uns Teutschen nicht so gar die Oberhand genommen hätten; welches mit wenigem anzudeuten / ich vor nöhtig erachtet habe.
    Solte aber sonsten etwas versehen seyn / welches menschlicher Schwachheit / sonderlich denen leicht begegnen kan / die nöhtigere Sachen zu treiben haben / und ein so grosses Werk nur bey einzelnen Ruhe-Stunden auffsetzen / zweifele ich nicht an des gutherzigen Lesers günstiger Verzeihung / welchen ich dem Schuz Gottes zu aller Leibes und Seelen Wolfahrt hiemit empfele / etc.
     
An den Nase-Klügling.
    Was wolgemeynt / und zur Erbauung dienet /
    Das fichte nicht mit Läster-Reden an.
    Wer sich so leicht zum tadelen erkühnet /
    Und keine Schrifft ohn Schmähung lassen kan;
    Der wisse / daß sein Straffe-Lohn schon grünet /
    Sein Geifer wird verflucht von jederman.
     
Kurtzer Inhalt des Christlichen Teutschen Herkules.
    Demnach nicht gezweifelt wird / es werde der Leser den kurzen Begrieff dieser weitläufftigen Geschichte gerne wissen wollen / ümb einen Vorschmak dessen zu haben / was in diesen Acht Büchern eigentlich gehandelt wird / und aber solches durch das ganze Werk verstecket ist; als hat man dessen Begierde ganz gerne ein Genügen thun / und den Inhalt auffs kürzeste anhero setzen wollen / wie folget.
     
    Herkules sehr zierlicher Gestalt / ein Ebenbild der wahren Herzhaftigkeit / Tugend uñ Gottesfurcht / im Jahr nach unsers Heylandes Geburt CCIV, am XV Tage des April Monats / von dem GroßFürsten der Freyen Teutschen Herren Henrich / und Frau Gertrud / König Ragwalds in Schweden Tochter ehelich
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