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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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ich allen Vernünftigen zu betrachten.
    Mir zweifelt nicht / der trefliche Barklaius mit seiner berümten Argenis; Herr Sidnei mit seiner Arkadia; Herr Marets mit seiner Ariana / und andere dergleichen züchtige ehrliebende Geschecht Schreiber /haben / der Jugend den Amadis aus den Händen zureissen / nicht die geringste Ursach genomen / jhre Schriften hervorzugeben / Und muß ein jeder gestehen / daß jezt gedachte Bücher ohn Anstoß uñ ärgerniß wol können gelesen werden; aber die wahre Gottesfurcht ist in denselben nicht eingeführet / viel weniger des Christlichen Glaubens einige Meldung geschehen; daher mein Siñ uñ vielleicht anderer mehr / durch solche nicht vergnüget ist; Wiewol obgedachte sinreiche Köpfe zu tadeln / ich nicht gemeinet bin / sondern sie vielmehr preise / und gerne gestehe / daß sie jhres Lobes wert sind; Nur allein hoffe ich bey dem Leser diesen Ruhm zu erhalten / daß er zeugen wird / er finde in fleissiger Lesung dieses Werks was nicht allein sein Welt wallendes / sondern zugleich auch sein Geist himlisches Gemüht erquicken / und jhn auff der Bahn der rechtschaffenen Gotseligkeit erhalten könne; gestaltsam der Christliche Herkules jhm gnugsam zeiget / wie man weder durch irdische Glükseligkeit noch durch Unglüksfälle sich von Gott und vom Christlichen Wandel abziehen lassen / sondern allemahl seinen Heiland im Herzen haben / Christlich leben / die Welt verachten / Fleisch- und Blutes Bewegung und die reitzende Lüste dämpfen / der Untugend absagen / den wahren Gott vor der Welt bekennen / der Tugend nachsetzen / und äussersten Vermögens seines Nähesten Besserung und Rettung jhm angelegen seyn lassen müsse. Dann jezterwehneter Großfürst Herkules ist uns als ein Ebenbilde eines nach vermögen volkommenen Christen der im weltlichen Stande lebet / vorgestellet und der durch getrieb seiner vernünftigen Seele zu allen löblichen Tugenden / auch nach empfangener gnädigen Erleuchtung / zur Gottesfurcht sich ernstlich hinwendet / wie imgleichen auch seine unvergleichliche tapffere und gottfürchtige Valiska / zu ehren dem weiblichen Geschlechte / und zu behäupten / daß auch bey jhnen wahre Tugend stat und raum finde. Ladisla / Fabius / und andere / zeigen auch Tugend- und nach jhrer Bekehrung Christergebene Herzen; jedoch / welche / wegen zu heftiger Fleisches und Blutes Bewägung / an die höchste volkommenheit nicht gelangen. Phraortes / Pharnabazus / Artaxerxes / Mazeus / und andere jhres gleichen / stellen sich zum Beispiel deren / die ausser der Erkäntnis des wahren GOttes / dannoch der Tugend folge leisten / und gleichwol der ewigen Seligkeit wenig nachdenken / viel weniger der Gelegenheit wahrnehmen / die jhnen durch Gottes Gütigkeit zur Bekehrung dargebohten wird. Hergegen stehen Arbianes / Fabius / Leches / Neda und andere / als Ebenbilder deren / die sich von Gott / etliche leichter /etliche langsamer ziehen lassen; und zwar unter diesen ist Ladisla der hartnäckesten einer / mit denen es viel zu thun hat / ehe sie den alten eingewurzelten Wahn des falschen Gottesdienstes jhrer Voreltern ablegen können.
    Gleich wie aber eines Dinges Eigenschafft und Art am besten und volkommensten erkennet wird / wann man sein wiederwertiges zugleich betrachtet und dagegen stellet / also hat der Meister dieses Werks an unterschiedlichen Mannes- und Weibesbildern die schnödesten Untugenden / wiewol unter Zuchtliebender Rede-Art / einführen wollen; Als da der verstokte Geta / ein Muster solcher Boßheit ist / die nicht allein weder durch Dräuung noch Streichen nicht kan außgetrieben werden / sondern über das noch ein sonderliches Lob suchet / daß sie von allem Guten ganz abgefernet ist. Artabanus der Parther meldet sich an Wütrichsstat / der seinen schändlichen Lüsten nicht /als durch Furcht oder Zwang einreden darff. Orsillos gibt dir die Unbarmherzigkeit zu erkennen / welche ungestrafft nicht bleiben kan. Gamaxus uñ Pines /die weder Gott noch Menschen achten / müssen jhres Hochmuhts billiche Straffe über sich nehmen / biß sie durch schwere Züchtigung sich selbst lernen kennen /und daß jhre viehische Leibeskrafft durchaus nicht zuachten sey / wann Gott straffen wil. Einen ganz unbesonnenen und verwägenen Bösewicht / dem sein Frevel eine Zeitlang hingehet / wirst du an dem Böhmischen Nintsla erkennen / welchen doch Gottes Gericht noch endlich trifft. Wiederumb sihest du ein Vorbilde hoher Leute schweres Unfals an König Notesterich / dessen sich Gott endlich
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