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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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wieder erbarmet /und jhn zu ehren bringet Bagophanes / Bagoas und Dropion / sind der Könige und Fürsten allerschädlichste Pestilenz; dieser / in dem er durch verwägene Künheit sich unterwindet / seinen König selbst aus dem Sattel zuheben / welcher behueff er die vornehmsten Ehren- und Krieges-ämter seinen Geschöpffen und Verbundenen austeilet / und hingegen andere redliche und geträue Diener zu unterdrücken suchet; jene / in dem sie als liebkosende Schmeichler durch jhr Fuchsschwänzen und alles-gut heissen / eines Fürsten Leumut verderben und zunichte machen / wann sie demselben das höchst-schädliche
quod libet licet,
Thue was dir gefält / einbilden / und jhn bereden /sein Wille sey frey und von allen Gesetzen ungebunden / so daß er nach Belieben machen möge; worauff nichts anders als Landesverderb / und aller Tugend Untergang folgen kan; welches ob es ohn des Fürsten selbst eigene Gefahr und Schaden geschehen möge /wird Artabanus und Gobares schwerer Fall Zeugnis geben. Hingegen kan Agiß dir einen geträuen Diener seines Herrn darstellen / der weder durch Glück noch Gefahr von redlicher Auffrichtigkeit sich abziehen lässet / so hohes Ruhmes wirdig / als wenig seines gleichen an Herrn Höfen möge gefunden werden. König Mnata warnet durch seinen Unfal alle hohe Häupter / daß sie keinem Bedieneten zu grosse Gewalt einräumen sollen / damit sie nicht jhre Verderbens Schlang in jhrem eigenen Busem nähren. Vor allen Dingen aber wird der Leser gebehten / die Darstellung der geilen Statiren / und jhren gedoppelten Ehebruch ohn böse Gedanken zu lesen / auch daneben Kleons Unglük zu beklagen / welcher der Unkeuscheit vor sich selbst nicht zugethan / aus Furcht des Todes als ein Heyde / in solches Laster eingewilliget /welches er gleichwol nachgehends in seiner Freyheit nicht allein vor sich meldet / sondern auch die unzüchtige Statiren zur Busse und Tugend leitet. Vologeses der älter / und Pakorus legen an den Tag / daß man die Tugend auch an seinem Feinde loben / aber doch sich durchaus zu keiner Unträu oder Verrähterey wenden / jedoch auch an seinem eigenen Herren die Boßheit und Untugend hassen / und solche / als viel möglich / hintertreiben und abwenden müsse. Anderer Anführungen / deren dieses Buch vol ist / geliebter Kürze halben zu geschweigen / weil der Leser in Verfolg dieser Geschichte sie ohn schwer wird anmerken können; wie dann diese Schrifft eigentlich zu dem Ende auffgesetzt ist / daß nebest der Ergezligkeit man auch nüzlich möge erbauet werde; wobey man gleichwol zu Zeiten einen und andern kurzweiligen Auffzug hat wollen einmischen / weil solche Verenderung vielen annehmlich ist. Jedoch sol der Leser hiemit Christlich vermahnet seyn / dieses Buch nicht dergestalt zu lesen / daß er nur die weltlichen Begebnissen zur sinlichen Ergezligkeit heraus nehmen / und die eingemischeten geistlichen Sachen vorbey gehen wolte; sondern vor allen Dingen die Christlichen Unterrichtungen wol beobachte / sie ins Herz schreibe /und darnach sein Leben zurichten / jhm lasse angelegen seyn / insonderheit den zum Ende gesezten Begrieff des algemeinen Christlichen Glaubens nach allen seinen Stücken recht fasse / als welcher jhm zur Richtschnuhr seines Christentuhms dienen / und die Erkäntnis der Christlichen Lehre wol beybringen kan. Solte aber jemand sich gelüsten lassen / meinen wolgemeynten Vorsaz zu tadeln / und die in aller Einfalt durchgesetzete geistliche Unterrichtungen zu verwerffen / als ob sie von schlechter Wichtigkeit / oder an ungehörige Oerter eingeflochten währen / der sol wissen / daß ich jhn nicht als vom guten Geist getrieben / achten kan / weil er ungütlich mit mir ümgehet /und meine gute Andacht (über welche ich den einigen Herzenkündiger zum Zeugen ruffe) zu verargen suchet / die doch einig nur des Nähesten Besserung / auch daselbst jhr lässet angelegen seyn / und zwar zur himlischen Seligkeit / wo vor diesem noch kein ander (als viel mir bewust) sich darumb groß bemühet hat; und ich zu dem Ende mich der lieben Einfalt beflissen /auch keine Streitigkeiten der Lehre (als welche zu jenen Zeiten noch schlieffen) einmengen wollen / auff daß auch die Ungelehrten es begreiffen / und friedliebende Herzen es zu lesen nicht scheu tragen mögen; deßwegen wird Gott das Gedeyen geben / wie ich der ungezweifelten Hoffnung bin / daß noch mannicher Leser / wann ers selber nicht meynet / zur geistlichen Besserung wird gerühret werde; welches zu erfahren /dem
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