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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg
Autoren: Friedemann Beduerftig
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wahrnehmen. Die laufenden Geschäfte erledigte ein ständiger Koordinierungsausschuss. Vornehmlich ging es bei ihrer Arbeit um die Beseitigung von NS-Gesetzen sowie um die Umsetzung der Vereinbarungen des Potsdamer Abkommens. Wegen der Unvereinbarkeit der angloamerikanischen mit der sowjetischen oder mit der französischen Besatzungspolitik konnte in vielen Fragen die vorgeschriebene Einstimmigkeit nicht erzielt werden
.

Der sowjetische Diktator Josef Stalin, der amerikanische Präsident Harry S. Truman und der britische Premierminister Clement Attlee (v. l. n. r.) während der Potsdamer Konferenz, bei der die politischen und wirtschaftlichen Grundsätze über die Behandlung des besiegten Deutschen Reiches festgelegt wurden, Juli/August 1945
.
    (c) dpa/picture alliance

Die Vernichtung vor Augen
Kapitulation Japans (2.9.1945)
    Japan hatte 1941 angesichts der sich verschärfenden Lage im Pazifik mit Moskau einen Nichtangriffsvertrag geschlossen, der Russland letztlich vor der Wehrmacht rettete und Japan bis in die letzte Kriegsphase den asiatischen Rücken wenigstens im Norden freihielt. Als die US-Streitkräfte bis Okinawa vorgedrungen waren (Juni 1945) und die Hauptstadt Tokio bereits weitgehend zerstört war, bemühte sich Japan daher um russische Vermittlung bei der Suche nach einem Weg aus dem Krieg in der Annahme, es könne nicht im russischen Interesse sein, dass die USA auch noch das japanische Mutterland besetzten. Doch Moskau war hier der unmittelbare Vorteil eines Kriegseintritts auf Seiten der USA näher als eine weitsichtige globale Strategie. Hinzu kam, dass US-Präsident Truman in Potsdam Stalin vom erfolgreichen Test einer Waffe berichtet hatte, wie sie furchtbarer nicht gedacht werden könne: Am 16.7.1945 war bei Los Alamos die erste Kernwaffenexplosion gelungen.
Kaiser auf seiten der Friedenswilligen
    Stalin hatte das scheinbar achselzuckend zur Kenntnis, insgeheim aber zum Anlass genommen, die Vorbereitungen für den Kriegseintritt drastisch zu beschleunigen. Während er die japanische Anfrage verschleppte, so dass am 6.8.1945 Hiroshima erstes Opfer der neuen Atombombe (siehe Kasten) wurde, übermittelte er Tokio am 8.8. seine Kriegserklärung und ließ die Rote Armee in die Mandschurei einrücken. In Japan aber bekam nach der zweiten Atombombe auf Nagasaki am 9.8. die Friedensfraktion Oberwasser, angeführt von Kaiser (Tenno) Hirohito, der sein Volk retten wollte, und koste ihn das den Thron. Das aber war eine weitere Hürde bei den Unterhandlungen über ein Ende der Feindseligkeiten. Von Roosevelt hatte der neue US-Präsident die Forderung nach Bedingungsloser Kapitulation geerbt. Die japanischen Partner aber beharrten über alle politischen Grenzen hinweg auf der Bewahrung der Monarchie. Dafür wurde schließlich eine absurde Konstruktion gefunden: Der Kaiser dürfe bleiben, werde aber dem künftigen OB der US-Truppen in Japan unterstellt. Für viele Japaner eine kaum hinzunehmende Demütigung und letztlich doch der einzige Weg, der völligen Vernichtung zu entgehen. Deswegen appellierte Hirohito an sein Volk, sich nicht seinetwegen zu opfern, und schickte hochrangige Emissäre aus dem Kaiserhaus in die vielen noch immer japanisch besetzten Gebiete, damit sie die Gemüter beruhigten, denn es gärte gefährlich in den Streitkräften. Trotz einiger Rebellionen konnte dann am 2.9.1945 auch der Krieg in Fernost beendet werden durch Kapitulation einer japanischen Delegation auf dem US-Schlachtschiff „Missouri“ vor General Mac- Arthur in der Bucht von Tokio.
    Atombombe
    Im August 1939 hatte der amerikanische Präsident Roosevelt einen Brief erhalten, Absender: Albert Einstein. Der aus Deutschland emigrierte Wissenschaftler warnte vor einer neuen Waffe, über die die Deutschen möglicherweise bald verfügen könnten, denn dort habe der Chemiker Otto Hahn die Spaltung von Urankernen entdeckt. Damit ließen sich ungeheure Energien gewinnen, die in Form einer Atombombe ganze Landstriche auszulöschen in der Lage wären. Roosevelt handelte umgehend und rief das Manhattan Project ins Leben; mit schließlich 300 000 Mitarbeitern gelang bis zum Sommer 1945 die Entwicklung der Bombe. Der ungeheure Aufwand wurde wegen eines vermeintlichen Wettlaufs mit Deutschland betrieben, das über Ansätze einer Kernwaffenforschung jedoch nicht hinaus kam. Eigentlich also gegen Deutschland gebaut, kam die Bombe in Japan zum Einsatz. Am 6. und 9.8.1945 verglühten die Städte Hiroshima und Nagasaki im Atomblitz,
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