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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Hunderttausende starben
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Die vier Tonnen schwere Bombe „Little Boy“, die etwa 580 Meter hoch über dem Stadtzentrum von Hiroshima zur Detonation gebracht wurde, zerstörte den Großteil der Stadt und tötete schätzungsweise 140 000 Menschen. Die Ruine der ehemaligen japanischen Industrie- und Handelskammer am Motoyasu-Fluss im Vordergrund ist heute Mahnmal
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    (c) dpa/picture alliance

Katastrophales Schicksal
Gefangenschaft
    Fast 20 Millionen Soldaten gerieten 1939-1945 in Europa in Kriegsgefangenschaft. Ihr Schicksal war trotz der Regelungen in den Genfer Abkommen je nach Zeitpunkt der Gefangennahme und je nach Gewahrsamsmacht unterschiedlich. Die Behandlung der in deutschem Gewahrsam befindlichen westalliierten Kriegsgefangenen entsprach im Wesentlichen den internationalen Vereinbarungen, von Ausnahmen abgesehen (etwa die gemäß „Kugelerlass“ angeordnete Erschießung wiederergriffener flüchtiger Kriegsgefangener).
    Gegen alle Grundsätze des Völkerrechts jedoch verstieß die Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen. Ursache war unter anderem die Einstufung des Kampfes durch Hitler als „Krieg zweier Weltanschauungen“. Zu Hunderttausenden mussten entkräftete, verwundete und kranke Rotarmisten nach den Kesselschlachten unversorgt auf freiem Feld kampieren, was zu Massensterben führte. Es setzte sich auf den endlosen Transporten in die Sammellager fort und endete auch dort nicht, da die Versorgung mangelhaft blieb. Erst als sich im Reich Arbeitskräftemangel bemerkbar machte, änderte sich die Lage wenigstens für die noch arbeitsfähigen Gefangenen. Insgesamt kam von 5,4 Millionen gefangenen Sowjetsoldaten fast die Hälfte ums Leben.
Chaos nach der Kapitulation
    Die Behandlung deutscher Gefangener im Gewahrsam der Westalliierten war größtenteils korrekt. Allerdings nahmen Übergriffe in der Endphase des Krieges zu, meist als Reaktion auf das Bekannt werden von nationalsozialistischen Verbrechen. Auch das Chaos direkt nach der Kapitulation, als Amerikaner und Briten 4 Millionen Kriegsgefangene einbrachten, führte zu Problemen bei Versorgung und Unterbringung (siehe Kasten). Mit der Entlassung der Gefangenen begannen die Westalliierten schon kurze Zeit nach der Kapitulation, bis Ende 1948 waren bis auf verurteilte Kriegsverbrecher alle Kriegsgefangenen auf freiem Fuß. Wie das Schicksal der Rotarmisten in deutscher Gefangenschaft, war das der deutschen Soldaten in sowjetischer Hand katastrophal. In einem Land, dessen Bevölkerung selbst am Rand des Hungertodes lebte, konnten die Gefangenen nie ausreichend versorgt werden. Die UdSSR gab zunächst nur arbeitsunfähige Gefangene frei. Die übrigen mussten teilsbis 1955 warten, wobei unterschiedslos Kriegsverbrecher und technische Experten, die man noch brauchte, zu langjährigen Lagerstrafen verurteilt wurden. Von den 3,35 Millionen in Gefangenschaft geratenen deutschen Soldaten kehrten 1,1 Millionen nicht aus Russland zurück.
    Rheinwiesenlager
    1945 fielen den US-Truppen Massen von Kriegsgefangenen in die Hand. In aller Eile wurden Gefangenenlager zwischen Remagen und Diez mit einer Aufnahmekapazität von 1,3 Millionen Mann errichtet, die man „Rheinwiesenlager“ nannte. Unterkünfte fehlten; den Landsern wurde ein Stück freies Gelände zugewiesen, das mit Stacheldraht umzäunt war oder wurde. Die Gefangenen gruben sich Erdlöcher, die bei anhaltendem Regen oft einstürzten. Verpflegung gab es in den ersten Tagen nicht. Erst nach einiger Zeit wurden karge Brotrationen verteilt. Durch Korruption der deutschen Lagerverwaltung und des US-Aufsichtspersonals verschwanden zuweilen ganze Wagenladungen mit Lebensmitteln. Die Amerikaner versuchten ohne Erfolg, das Ernährungsproblem durch Entlassung von Kranken, Verwundeten und Jugendlichen zu lösen. Erst nach Wochen besserten sich die Lebensverhältnisse. Nach Aufzeichnungen der Besatzungsmacht und Mitteilungen der deutschen Gemeindeverwaltungen betrug die Zahl der Todesopfer in den Rheinwiesenlagern bis Juli 1945 etwa 5300 Mann
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Dem Totalen Krieg folgte der totale Zusammenbruch mit Millionen Heimatvertriebenen, Flüchtlingen und einem Heer von Kriegsgefangenen die es nicht nur galt unterzubringen, sondern auch mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen._ Deutsche Kriegsgefangene in einem Gefangenenlager bei Sinzig (Rheinland Pfalz), 1945
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    (c) dpa/picture alliance

Den Boden zu Menschheitsverbrechen bereitet
Die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse (1945/49)
    Die Nürnberger Prozesse, benannt nach
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