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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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darüber, wie glatt und sicher Nicole Asira diesen Tanz beherrschte. Zum erstenmal drehte sie sich bestimmt nicht nach diesen Klängen. Zudem verstand es der ältere Herr auch, sie zu führen.
    Mein Tee war kalt geworden. Ich trank dennoch einen Schluck und wollte die Tasse absetzen, als ich von der Seite her angesprochen wurde.
    »Bitte, auf ein Wort, Mister.«
    Ich stellte die dünne Tasse auf den Unterteller. Die rothaarige Trau hatte sich gedreht und schaute mich direkt an.
    Vorhin hatte ich nur ihr Profil gesehen, das etwas wenig Frauliches an sich hatte. Die Nase war krumm wie der Schnabel eines Geiers gewachsen.
    »Ja bitte?«
    »Hat es Ihnen etwas ausgemacht, daß mein Tanzpartner Ihre nette Dame auf die Tanzfläche entführte?«
    »Nein, Madam, wie kommen Sie darauf? Es hat mir überhaupt nichts ausgemacht.«
    »Das sollte es Ihnen aber.«
    »Tatsächlich?« Ich schüttelte den Kopf. »Darf ich fragen, wie Sie darauf kommen?«
    »Natürlich, und ich gebe Ihnen auch die Antwort.« Ihr breiter, rot geschminkter Mund lächelte und dehnte sich dabei wie ein Gummiband.
    »Mein Tanzpartner wird Ihre kleine Frau nämlich töten, Mister…«
    ***
    Ich hörte die Worte, saß unbeweglich und bekam eine Gänsehaut, die sich auf meinem Rücken festsetzte. Die Rothaarige aber hob gelassen ihre Teetasse an, trank einen winzigen Schluck, stellte sie wieder auf den schmalen Teller und nickte dabei, als wollte sie ihre eigenen Worte noch einmal bestätigen.
    Ich gab zunächst keine Antwort, rückte nur auf dem Stuhl etwas zur Seite und legte meine Hand gegen das Ohr. »Können Sie das noch einmal wiederholen, Madam?«
    »Gern. Mein Tanzpartner wird Ihre kleine Frau töten! Daran können Sie nichts ändern.« Ich schaute auf die Fläche.
    Zahlreiche Paare bevölkerten sie und drehten sich nach den Klängen der Musik.
    Nichts war verdächtig, doch die Worte der Person hatten mir nicht nach einem Bluff geklungen. Außerdem spaßte man mit derartigen Dingen wirklich nicht.
    »Wenn das so ist, werde ich hingehen und Ihren Partner abklatschen, Madam.«
    »Das werden Sie nicht tun, Mister!«
    »Was sollte mich daran…?« Das letzte Wort sprach ich nicht aus, denn ich sah genau in die Mündung einer kleinen Damenpistole. Fin versilbertes Schießeisen, das sie bisher hinter der hochkant gestellten Handtasche auf ihren Oberschenkeln verborgen gehabt hatte. Jetzt war die Tasche zur Seite geschoben, die kleine Waffe lag frei, und ich schaute in die Mündung.
    Nicht einmal die Finger der Hand zitterten. Diese Tante besaß verdammt gute Nerven. Wenn ich in ihre funkelnden Augen schaute, die mich an, grüne Kiesel erinnerten, so mußte ich eingestehen, vor mir ein knallhartes Weib sitzen zu haben. Ich traute ihrdurchaus zu, daß sie auch abdrücken würde.
    Ruhig bleiben, sagte ich mir selbst. Nur keine Panik. Immer der Reihe nach. Schließlich schaute ich nicht zum erstenmal in eine Pistolenmündung. Dennoch klang meine Stimme leicht kratzig, als ich eine bestimmte Frage stellte. »Können Sie mir denn sagen, wann Ihr Partner die junge Frau töten will?«
    »Ja, wenn dieser Tanz vorbei ist. Praktisch mit den letzten Klängen der Musik.«
    Ein Walzer, wird er durchgespielt, dauert relativ lange. Ich hatte also noch Zeit. »Keine Tat ohne Motiv, Madam. Können Sie mir den Grund nennen?«
    »Sie hat auf unsere Warnungen nicht gehört.«
    Das also steckte dahinter. Die Frau oder der Mann mußten der Anrufer sein, von denen Nicole Asira gesprochen hatte. Sie war von ihnen gewarnt worden.
    Ich blieb ruhig, auch wenn die Zeit drängte. »Dann haben Sie sich mit Nicoles Vater getroffen?«
    Die alte Frau mit den roten dichten Haaren lächelte. Ihr Gesicht kam mir fast vor wie das einer Mumie, so ungewöhnlich sah es aus. Die Haut war bleich, sehr dünn und paßte irgendwie zu den schmalen Lippen. »Es kann sein, Mister.«
    »Warum?«
    »Fragen Sie nicht. Seien Sie froh, daß wir hier sind und Sie beschützen können.«
    »Beschützen?« Fast hätte ich gelacht. »Vor wem denn? Vor wem sollen oder wollen Sie mich beschützen?«
    »Vordem Bösen!«
    Die Kapelle spielte auch weiterhin. Dieser Tanz war zum Glück sehr lang. Wenn mich nicht alles täuschte, war es der Kaiserwalzer. »Ich denke, Sie liegen da falsch, Madam. Vor dem Bösen, brauchen Sie mich nicht zu schützen. Sie sind das Böse, habe ich das Gefühl.«
    »Ich? Wie kommen Sie darauf?«
    Ich nickte gegen die Mündung. »Halten Sie nicht die Waffe in der Hand? Sie bedrohen mich!«
    »Na
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