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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao
Autoren: Jason Dark
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Sinclair.«
    »Ach, sagen Sie John.«
    »Okay, ich bin Nicole.« Sie nahm mir gegenüber Platz. Beide konnten wir auf die Tanzfläche schauen, da die Stühle ziemlich günstig standen.
    »Sie müssen meine Verspätung entschuldigen, aber ich habe keinen Parkplatz gefunden. Dabei dachte ich, daß es am Wochenende nicht so schlimm wäre, aber ich habe mich getäuscht.«
    »Macht ja nichts.« Ich deutete nach vorn. »Wenn ich ehrlich sein soll, habe ich mich sogar amüsiert.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Lieben Sie denn diese Atmosphäre?«
    Sie lachte herzerfrischend. »Sehe ich so aus?«
    »Das nicht, aber…«
    »Es hat schon einen Grund, Mr. Sinclair, daß ich Sie herbestellt habe.«
    »Daran glaube ich auch.«
    Auch sie bekam ihren Tee, trank ihn mit Milch und rührte die helle Flüssigkeit um.
    »Darf ich Sie etwas fragen, Nicole?«
    »Sicher.« Sie zog den Löffel aus der Tasse und legte ihn vorsichtig auf den Rand der Untertasse.
    »Ich möchte nicht indiskret sein, aber ihr Name klingt etwas fremd, wenn nicht sogar geheimnisvoll.«
    In den folgenden Sekunden erlebte ich, daß auch eine normale junge Frau noch rot werden konnte. »Das haben Sie wirklich sehr nett gesagt, John, Sie haben recht.«
    »Sind Sie Engländerin?«
    »Das schon. Meine Mutter stammt aus Cornwall, mein Vater ist Ägypter. Er gehörte einer sehr gebildeten und hochstehenden Schicht an. Leider lebt er nicht mehr.«
    »Das tut mir leid.«
    Nicole hob die Schultern. Sie trank einen Schluck Tee und erklärte wie nebenbei: »Deshalb habe ich mich ja mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Es geht um den Tod meines Vaters.«
    Ich räusperte mich, trank auch und dachte kurz nach. »Dann ist er keines natürlichen Todes gestorben, wie-ich annehme?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Und ich soll es herausfinden?«
    »Wenn es geht.«
    Die Musiker spielten einen Tango. Dieser Tanz ist ja im Kommen. Die jungen Leute lernen ihn und empfinden diesen Tanz oft genug als Erotik pur.
    Die Älteren beherrschen ihn meist noch. Was diese Paare hier zeigten, war schon super. Da stimmten die Schritte mit der Haltung überein, und sogar die Ausdrücke der Gesichter paßten dazu.
    »Möchten Sie auch tanzen, John?«
    »Hilfe, wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Sie die Paare so interessiert betrachten.«
    »Sorry, daß ich Sie damit von den eigentlichen Problemen abgelenkt habe, aber ich wundere mich. Natürlich haben Sie Vorrang. Sie wollten über den Tod Ihres Vaters sprechen.«
    »Ich habe seine Leiche nie gesehen.«
    »Tatsächlich?« Ich hob die Schultern. »Kann man davon ausgehen, daß er nicht tot ist?«
    Nicole Asira lächelte, als sie mit dem Zeigefinger Figuren in die Luft malte. »Das möchte ich auch nicht unterschreiben. Man hat uns gesagt, daß es ihn nicht mehr gibt.«
    »Wer tat das?«
    »Per Telefon. Der Anruf erreichte uns aus Ägypten.«
    »Haben Sie Einzelheiten gehört?«
    »In der Tat.« Ihr Blick verglaste etwas, als sie gegen die Tasse schaute.
    »In der Tat«, wiederholte sie.
    »Das sagen Sie so seltsam. Wollen Sie nicht darüber reden? Ist es Ihnen unangenehm?«
    »ja, beides.«
    Ich lächelte sie über den lisch hinweg an. »Wissen Sie, Nicole, Sie brauchen mir nicht alles zu sagen, aber Sie haben mich herbestellt und sollten schon mit der Wahrheit herausrücken. Nurdann kann ich reagieren.«
    »Zunächst möchte ich mal sagen, daß ich mich gefährdet fühle. Ebenso wie meine Mutter. Auf unserer Familie scheint ein Fluch zu liegen, davon jedoch später.«
    »Akzeptiert, Nicole. Bleiben wir bei Ihrem Vater. Was ist mit ihm geschehen?«
    Sie hob einen Finger. Der Nagel war blaßgrün lackiert. »Der Anführer hat nicht gesagt, daß mein Vater gestorben ist. Er sprach davon, daß er gefressen wurde.«
    Zu essen hatte ich mir nichts bestellt. Es wäre mir möglicherweise wieder hochgekommen. Ich schloß die Augen und atmete scharf durch die Lippen.
    Daß Nicole trinken konnte, bewunderte ich an ihr, ich aber fuhr verlegen über mein Haar und hakte mit meiner Frage noch einmal nach. »Habe ich Sie richtig verstanden?«
    »Ich denke schon.«
    »Aber wieso? Das ist doch unmöglich. Gefressen — das… das kann ich nicht begreifen.«
    »Ich auch nicht. Meine Mutter und ich waren wie vor den Kopf geschlagen, als wir das hörten. Ich hatte Angst und…«
    »Pardon, aber sind noch weitre Anrufe dieser Art bei Ihnen eingetroffen?«
    Sie bewegte unruhig ihre Hände. »Nur Warnungen, daß wirkeine Nachforschungen anstellen sollten.«
    »Ja«, murmelte ich.
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