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Der Zauber von Savannah Winds

Der Zauber von Savannah Winds

Titel: Der Zauber von Savannah Winds
Autoren: Tamara McKinley
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der heraus er ihr diese vernichtende Wahrheit verschwiegen hatte. Am meisten aber verabscheute sie die Art und Weise, wie Greg nicht nur sie, sondern ihre Ehe zerstört hatte. Denn so etwas könnte ihre Beziehung wohl kaum überstehen, oder?
    Greg stellte fest, dass er zitterte, als er in der auffallenden Stille der privaten Tiefgarage stand. Er verabscheute Auseinandersetzungen. Trotz seiner neununddreißig Jahre hatte er offenbar nichts über Frauen gelernt, denn er war die ganze Sache sehr schlecht angegangen. Fleur war verzweifelt und so verletzt, dass sie ihn jetzt wahrscheinlich hasste – und das zu Recht.
    Während er zu seinem Porsche ging, erzeugte gerade die Stille in ihm den Wunsch, vor Wut und Enttäuschung zu brüllen, auf etwas einzuschlagen und die beunruhigenden Gefühle herauszulassen, die er immer so sorgfältig verborgen hatte. Fleur hatte nie etwas von dem Test erfahren sollen. Dass sie davon wusste, hatte ihn in die Enge getrieben und verwundbar gemacht, sodass er nur auf seine Weise hatte zurückschlagen können. Er hatte seine Gefühle unterdrückt und sich zu einer distanzierten, kalten Haltung gezwungen, die Abwehrmechanismen, die er stets einsetzte, wenn er mit Situationen konfrontiert war, die ihn zu überwältigen drohten. Er wusste, dass sie bei seiner Arbeit im Krankenhaus Erfolg versprachen, für seine Ehe jedoch fatal waren.
    »Du bist ein elender Feigling, Greg Mackenzie«, murmelte er vor sich hin, als er auf den Autoschlüssel drückte, um die Alarmanlage auszuschalten. »Du hättest es ihr von Anfang an sagen sollen.« Er glitt auf den luxuriösen Ledersitz und schlug die Wagentür zu. Er bereute die Auseinandersetzung, aber wenn er jetzt in die Wohnung zurückkehren würde, so viel war sicher, dann würde er Fleur nur noch mehr verletzen – und ihr vielleicht sogar Hoffnungen machen. Und das wollte er auf gar keinen Fall.
    Der sinnliche Duft neuen Leders hätte Greg besänftigen sollen, doch heute erstickte er beinahe daran, als er sich zurücklehnte und die Augen schloss. Den Carrera hatte er sich unmittelbar nach seiner Beförderung gegönnt, die Erfüllung eines langgehegten Wunsches: ein schöner Wagen mit glänzender schwarzer Karosserie, Alufelgen und einem Dreilitermotor. Er war das perfekte Symbol für seinen hart erkämpften Erfolg – ein richtiges Männerspielzeug – und sicher nicht für Kindersitze und all den Kram geeignet, den Kleinkinder so brauchten.
    Er warf einen Blick auf den benachbarten Parkplatz, auf dem Fleurs Mazda MX 5 stand. Der kleine, schnittige scharlachrote Sportwagen war gänzlich ungeeignet, Kinder herumzukutschieren. Greg verzog den Mund. Fleurs verdammter Vater hatte ihn seiner Tochter zum Geburtstag geschenkt, und ihr hatte der Mazda auf Anhieb gefallen. Sie hatte versucht so zu tun, als habe sie sich über Gregs Geschenke, Designer-Unterwäsche und Parfüm, genauso gefreut. Verärgert darüber, dass Don Franklin ihn wieder einmal ausgestochen hatte, hatte Greg sich einen Kommentar nicht verkneifen können und einen Streit mit Fleur angezettelt.
    Er seufzte. In letzter Zeit waren sie offenbar immer uneins. Was der perfekte Beginn eines seltenen freien Wochenendes hatte sein sollen, hatte sich in etwas Düsteres und Entsetzliches verwandelt. Er wollte Fleur nicht verlieren. Die Vorstellung, ohne sie zu leben, war unerträglich, und deshalb hatte er gehofft, dieser Tag werde nie kommen. Aber nun war er da. Greg starrte in den Rückspiegel und befürchtete, dass er in Zukunft einen ebenso quälenden Weg einschlagen würde wie in der Vergangenheit.
    In seiner Dummheit hatte er gedacht, sie sei mit ihrem gemeinsamen Leben zufrieden, so wie es derzeit war. Er hatte geglaubt, dass ihre Kindheitserfahrungen sie von jedem Kinderwunsch geheilt hätten, dass ihr die Nichten und Neffen reichten, um mütterliche Regungen zu befriedigen. Die gelegentlichen Anspielungen auf Kinder waren ihm keineswegs entgangen, ebenso wenig die Art und Weise, wie sie Babys in Kinderwagen betrachtete, doch er hatte sich eingebildet, es sei nur eine vorübergehende Schwäche – ein bisschen Wehmut, dass in ihrem geschäftigen und ausgefüllten Dasein bald in Vergessenheit geraten würde.
    Greg atmete tief durch. Wie sehr er sich doch geirrt hatte! Wie blind war er gegenüber Fleurs drängendem Bedürfnis gewesen, das er einfach nicht hatte wahrhaben wollen! Jetzt war seine Ehe in Gefahr, die gemeinsame Zukunft fraglich. Er senkte den Kopf, schloss die Augen und kämpfte
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