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Der Zauber des weissen Wolfes

Der Zauber des weissen Wolfes

Titel: Der Zauber des weissen Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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unerträglich fremdartige Gestalt. Eine bittere Flüssigkeit stieg ihm im Hals empor, und als er die Soldaten auf das Ding zutrieb, das geschmeidig vorwärtsströmte, kämpfte er dagegen an, den Verstand zu verlieren.
    Plötzlich schienen die Soldaten zu spüren, daß sich etwas hinter ihnen befand. Sie wandten sich um, alle vier, und jeder von ihnen kreischte in namenlosem Entsetzen auf, als die schwarze Scheußlichkeit einen letzten Vorstoß unternahm und sie einhüllte. Arioch hockte über den Männern, saugte ihre Seelen aus. Dann gaben ihre Knochen nach und brachen, und noch immer bestialisch kreischend, zuckten die Männer wie scheußliche Schleimwesen auf dem Boden herum: obwohl ihr Rückgrat gebrochen war, lebten sie noch. Elric wandte sich ab, dankbar, daß Cymoril schlief, und sprang auf das Fensterbrett. Er blickte hinab und erkannte verzweifelt, daß sich hier kein Fluchtweg bot. Der Boden lag mehrere hundert Fuß unter ihm. So eilte er zur Tür, wo Yyrkoon mit angstvoll geweiteten Augen Arioch zurückzutreiben versuchte. Arioch verblaßte bereits wieder.
    Elric drängte sich an dem Cousin vorbei, warf einen letzten Blick auf Cymoril und kehrte dann auf dem Weg zurück, auf den er gekommen war, wobei seine Füße auf Blut ausglitten Krummknochen erwartete ihn oben an der schwarzen Treppe. »Was war los, König Elric - was ist geschehen?«
    Elric packte Krummknochen an den schmalen Schultern und zwang ihn dazu, die Treppe hinab- zusteigen. »Keine Zeit«, keuchte er, »aber wir müssen uns beeilen, solange Yyrkoon noch mit seinem augenblicklichen Problem beschäftigt ist. In fünf Tagen wird für Imrryr eine neue Phase seiner Geschichte beginnen - vielleicht die letzte. Du sorgst dafür, daß Cymoril nichts passiert. Ist das klar?«
    »Aye, Lord, aber...«
    Sie erreichten die Tür, und Krummknochen zerrte die Riegel auf.
    »Ich habe keine Zeit, dir mehr zu sagen. Ich muß fliehen, solange ich es noch kann. Ich komme in fünf Tagen wieder - in Begleitung. Wenn es soweit ist, wirst du schon merken, was ich meine. Bring Cymoril in den Turm von D'a'rputna -und erwarte mich dort.«
    Im nächsten Augenblick war Elric leisen Schrittes in der Nacht verschwunden, während hinter ihm die Schreie der Sterbenden durch die Dunkelheit hallten.

3
    Wortlos stand Elric im Bug von Graf Smiorgans Flaggschiff. Seit seiner Rückkehr in den Fjord und der nachfolgenden Abfahrt der Flotte hatte er nur Befehle geäußert, und das nur mit knappsten Worten. Die Seelords brummten sich zu, daß ein großer Haß in ihm lodere, ein Haß, der seine Seele zerfräße und ihn zu einem gefährlichen Gefährten und auch Feind mache; und selbst Graf Smiorgan ging dem bedrückt grübelnden Albino aus dem Weg.
    Die Flotte hielt einen östlichen Kurs, und das Meer war schwarz von leichten Schiffen, die in allen Richtungen auf dem schimmernden Wasser tanzten; sie wirkten wie die Schatten eines riesigen Meeresvogels auf dem Wasser. Nahezu ein halbes tausend Kampfschiffe befleckte den Ozean - sie alle ähnlich gebaut, lang und schmal, eher auf Geschwindigkeit als auf den Kampf ausgelegt, da sie für Angriffe auf Küsten und zu Tauschgeschäften verwendet wurden. Segel flatterten in der bleichen Sonne, sie schimmerten in hellen, frischen Farben - orangerot, blau, purpurn, rot, gelb, grün oder weiß. Und jedes Schiff hatte sechzehn oder mehr Ruderer - von denen jeder zugleich auch Kämpfer war. Die Schiffsbesatzungen waren identisch mit den Kriegern, die Imrryr angreifen sollten - in dieser Armada wurden keine Kräfte verschwendet, waren die Meeresnationen doch knapp an Männern, weil sie bei regulären Kämpfen jedes Jahr Hunderte verloren.
    In der Mitte der großen Flotte bewegten sich etliche größere Schiffe. Diese trugen große Katapulte auf den Decks und sollten beim Ansturm auf die Hafenmole Imrryrs eingesetzt werden. Graf Smiorgan und die anderen Lords betrachteten ihre Schiffe voller Stolz; Elric jedoch starrte nur düster vor sich hin, ohne zu schlafen, ohne sich viel zu bewegen, das weiße Gesicht umtobt von salziger Gischt und Wind, die bleiche Hand um den Schwertgriff verkrampft.
    Die Schiffe pflügten in stetiger Fahrt nach

    Osten, der Dracheninsel und fantastischem Reichtum entgegen - oder Höllenschrecken. Erbarmungslos, vom Geschick getrieben, fuhren sie weiter, die Ruder im Gleichtakt spritzend, die Segel von günstigem Wind gebauscht.
    Immer weiter segelten sie, ihr Ziel war das Schöne Imrryr, die älteste Stadt der Welt, die

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