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Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Titel: Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)
Autoren: Tom Dillinger
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Muscle Steel Club wiedersehen und erfahren,
warum er nicht zu Hause gewesen war.
     
    Ich überquerte eine Straße, die
zu den Lagerschuppen führte. In der Ferne erstrahlte die glitzernde Fassade von
New York. Ein anderes Leben als zwischen Wolkenkratzern, stämmigen Bauarbeitern
und Broadway-Shows wäre für mich undenkbar gewesen. Jeder, der in Big Apple
lebte, kam von der Stadt nicht mehr los.
     
    An den Lagerschuppen sah ich mich
um. Alleine war ich nicht – einige Männer standen im Halbdunkeln und machten
auffordernde Gesten, als ich an ihnen vorbei ging. Keiner gefiel mir. An einem
Durchgang zwischen zwei größeren Schuppen bog ich nach rechts in Richtung des
Hudson River ab, setzte mich auf eine kleine Treppe, die zu einer Laderampe
führte, zündete mir eine Zigarette an und wartete ab.
    Ich hoffte nur, dass die Cops
nicht auftauchten. Gelegentlich fuhren sie die Gegend ab, doch nicht um uns zu
beschützen. Ihnen passte es nicht, dass wir uns in der Nacht am Hafen trafen,
aber wo sonst hätten wir hingehen sollen? Zwar gab es in New York einige Bars,
in denen man Gleichgesinnte traf, was aber nicht ungefährlich war. Gelegentlich
gab es dort eine Razzia. Die Personalien wurden aufgenommen und man buchtete
uns für eine Nacht ein. Fragte man die Cops nach dem Grund, erhielt man als
Antwort ein Achselzucken. Dazu wurde drohend der Gummiknüppel geschwungen.
     
    Aus dem Dunkeln kam ein Matrose
auf mich zu und baute sich vor mir auf. Ich schätzte ihn auf Mitte Zwanzig.
    „He, Mister“, sagte er. „Kann ich
mal Feuer haben?“
    Ich grinste ihn an und schnippte
meine Zigarette weg. „Darf es auch etwas anderes sein?“
    „Klar“, meinte er. „Deshalb bin
ich hier.“
    „Worauf hast du Lust?“
    „Schiffe versenken!“, sagte er.
    „Nettes Spiel!“, sagte ich.
    Der Matrose kam einen Schritt auf
mich zu. „Sind deine Bojen auch schon am schaukeln?“, wollte er wissen.
    Ich schüttelte den Kopf. „Ist
gerade Ebbe.“
    Er lachte leise. Ich saß
weiterhin auf der Treppe, verschränkte meine Arme hinter dem Kopf und sah auf
meinen Hosenschlitz. „Dann mach mal“, forderte ich ihn auf. Der Matrose kniete
sich vor mich hin, knöpfte meine Anzughose auf und griff hinein. „Flaue Brise“,
stellte er enttäuscht fest. Ich strich über seinen Hinterkopf. „Dann sorge für
einen Gezeitenwechsel.“
    Das tat er mit Vergnügen.
     
    „Hoher Seegang!“, stellte ich
nach einigen Minuten fest. „Soll ich jetzt dein U-Boot flott machen?“
    Der Matrose stand auf und stellte
sich vor mich hin. „Ay, ay, Käpt‘n“, sagte er. „Alle Kraft voraus.“
    Ich öffnete seine Hose, griff
hinein und befreite sein U-Boot aus seinem Liegeplatz. Im Nu war es bereit auf
große Fahrt zu gehen.
    Der Matrose sah mir dabei zu.
„Komm!“, feuerte er mich an. „Schrubb mir das Deck.“ Das tat ich ausführlich
mit meiner linken Hand. Mit der rechten bereitete ich den Abschuss meines
eigenen Torpedos vor.
    Der Matrose bäumte sich auf. Der
Seegang wurde heftiger. Die Wellen schlugen höher und höher!
    Schließlich schlug die Brandung
über uns zusammen. Weiße Gischt spritzte auf!
     
    Wir ließen voneinander ab, er
ging grußlos davon. Ich ordnete meine Kleidung und weil ich keine Lust hatte
nach Hause zu gehen, machte ich mich auf in eine Bar, die nicht weit vom Hafen
entfernt lag.
     
    „Schön, dich wiederzusehen,
Bronco“, begrüßte mich der Barkeeper. Ich bestellte ein Bier und sah mir die
Gäste an, Junggesellen so wie ich. Eine Queen quietschte auf, als ihr Begleiter
ihr etwas ins Ohr flüsterte. Ein älterer Herr, der aussah wie ein verstaubter
Bibliothekar, bemühte sich um einen kleinen Texaner. Das würde kein preiswertes
Vergnügen werden!
    Ein blonder Bursche lud mich zum
Bier ein. Er quatschte mich voll und wollte unbedingt heute Abend noch von mir
aufs Kreuz gelegt werden. Ich lehnte sein Angebot ab, trank mein Bier aus und
ging nach Hause.
     
    * * *

„Rühreier mit Speck und einen
schwarzen Kaffee“, sagte ich am anderen Morgen zu Juan, der als Barkeeper und
Kellner im Macy’s arbeitete. Ich ging fast täglich in mein
Lieblingsrestaurant, traf dort Freunde und Bekannte, las die Zeitung und
trödelte herum.
    Juan bereitete mit eleganten
Bewegungen mein Frühstück zu. Sein Traum war ein anderer. Er war vor einigen
Jahren aus Mexiko in die Vereinigten Staaten eingewandert und wollte am
Broadway Karriere machen. Mit seinem Job im Macy’s finanzierte er seinen
Gesangs- und Tanzunterricht an einer
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