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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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darauf?«
    »Man hat es mir gesagt.«
    »Wer?«
    »Mein Begleiter.«
    Dr. Sarko nickte und lächelte. »Ja, ich habe es mir gedacht. Dieser Sinclair will immer der Beste sein. Der Stärkste. Einer, der alles weiß. Einer, der sich sogar gegen die Hölle gestemmt hat und glaubte, sie besiegen zu können. Das alles weiß ich nur zu gut, aber es ist nicht so. Er ist nicht der Sieger, denn der bin ich. Ich habe gewusst, dass wir eines Tages aufeinandertreffen würden, und ich habe mich darauf vorbereiten können. Ja, ich hatte Zeit genug, und deshalb lasse ich mir von ihm nicht die Butter vom Brot nehmen.«
    Harriet Brown dachte erst nach, bevor sie fragte: »Und was soll das bedeuten?«
    »Dass einer von uns zu viel auf der Welt ist. Sinclair wird das nächste Morgenrot nicht mehr erleben. Ich werde ihn vernichten, ihm aber nicht einfach eine Kugel in den Kopf schießen. Das wäre zu einfach. Nein, nein, ich werde ihm auch den Weg in die Hölle zeigen und mein Experiment mit ihm machen.«
    »Wie mit mir?«
    »Ja, wie mit dir. So einfach ist das. Viele haben schon versucht, ihn zu vernichten, aber ich werde es wirklich schaffen. Oder wer seiner anderen Feinde hat ihn schon mal so vor seinen Füßen liegen gesehen? Ich weiß es nicht, aber für mich ist es wichtig, dass er nicht am Leben bleibt.«
    Harriet Brown war nicht mehr in der Lage, etwas zu erwidern. Sie stand da und kam sich vor wie eine Puppe. Und sie war dabei, einiges zu bereuen.
    Es war schlimm.
    Sie hätte anders reagieren sollen.
    Jetzt war es zu spät.
    Das Blut schoss ihr in den Kopf. Hinter der Stirn spürte sie die Schmerzen, und wenn sie Sarko anschaute, dann hatte sie das Gefühl, eine noch stärkere Drohung zu erleben.
    Er lächelte. Es war das Lächeln eines Teufels. Oder ein Lächeln, das anderen Menschen bis in den Tod begleitete, und so rechnete sich Harriet wenig Chancen aus.
    »Du hast dich auf seine Seite gestellt!«
    Harriet wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn sie verneinte. Deshalb nickte sie.
    »Sehr schön. Du wolltest nicht mehr bei mir bleiben. Du wolltest den neuen Weg nicht gehen. Du wolltest nicht mehr zu den Auserwählten zählen und hast mich verraten …«
    »Ja, ja!«, schrie sie. »Ich wollte aussteigen. Aber ich habe nichts an Sinclair verraten. Ich kannte ihn gar nicht, verdammt noch mal. Er war plötzlich da.«
    »Ach? Wie vom Himmel gefallen?«
    »So ähnlich.«
    »Wie ist er dann in deine Nähe gelangt? Kannst du mir das sagen? Ja? Ich warte darauf.«
    »Man hat ihn geholt.«
    »Und wer?«
    Harriet senkte den Blick. In diesem Augenblick merkte sie, dass der Dialog falsch gelaufen war. Sie wollte niemanden verraten, und sie wich einen Schritt nach hinten und schüttelte den Kopf.
    »Sag es!«
    »Eine Frau.«
    »Sehr schön. Wie heißt sie?«
    Harriet schüttelte den Kopf. Sie wollte zeigen, dass sie standhaft war.
    »Sie hat damit nichts zu tun.«
    »Okay.« Er nickte. »Wer hat damit nichts zu tun?«
    Harriet schüttelte den Kopf. »Es ist nicht wichtig. Es ist einfach nur falsch …«
    Sie sah das Funkeln. Sie hörte das Knistern und sah die beiden hellen Blitze, die in verschiedenen Zackenbewegungen auf sie zuhuschten. Sie konnte ihnen nicht entgehen.
    Der Taser war eine Waffe, die nicht unbedingt tötete. Es gab noch andere Einstellungen bei ihm, und davon hatte Dr. Sarko Gebrauch gemacht.
    Harriet Brown wurde in der Körpermitte erwischt. Sie gab einen Schrei von sich und sprang unfreiwillig in die Höhe. Ihr Gesicht verzerrte sich dabei, und sie schüttelte den Kopf.
    Dann fiel sie zusammen.
    Dr. Sarko schaute zu. Das Blut war aus dem Gesicht der Frau gewichen. Sie war so bleich wie eine Leiche geworden. Wie John Sinclair zuvor landete sie am Boden, blieb dort liegen und rührte sich nicht mehr.
    »Dumme Gans«, murmelte Sarko. »Das hättest du dir auch ersparen können.«
    Sie gab keine Antwort.
    Das ärgerte Sarko. »He, stell dich nicht so an, verdammt noch mal. Das war alles nicht schlimm.« Er hob ein Bein an, um sie zu treten.
    Aber er hielt inne.
    Etwas stimmte mit der Frau nicht.
    Nach einem gemurmelten Fluch bückte er sich, fasste Harriet an der Schulter an und schüttelte sie leicht.
    Nicht nur der Körper bewegte sich, auch der Kopf. Er rollte auf die Seite.
    Sarkos Gesicht verzerrte sich, als er sah, was geschehen war. Er hatte genug erlebt, er hatte viele Tote gesehen, und er brauchte nur einen Blick auf das Gesicht zu werfen, um zu wissen, dass Harriet Brown nicht mehr lebte.
    Der starre Blick
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