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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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Einzige.«
    »Ja, aber ich glaube nicht, dass es etwas mit Sympathie zu tun hat.«
    »Wieso?«
    »Ich habe sie beobachtet, John. Sie hat sich erst so ungewöhnlich angestellt, als es zwischen euch zur Berührung gekommen war. Da ist der negative Funke übergesprungen.«
    »Bist du sicher?«
    »Immer.«
    »Und was folgerst du daraus?«
    »Ihr seid nicht geschaffen füreinander, so muss man das sehen.«
    »Dann sind wir deiner Meinung nach zu gegensätzlich?«
    »Genau das.« Johnny lächelte. »Nur ziehen Gegensätze sich doch an, sagt man.«
    »Das scheint nicht immer so zu sein.« Ich war mir im Prinzip keiner Schuld bewusst, dachte aber trotzdem darüber nach, was ich eventuell falsch gemacht hatte.
    Dabei sah ich nach vorn und zwangsläufig zu den beiden Frauen hin. Sheila hatte ihre Freundin in einen Sessel gedrückt und redete auf sie ein. Die meisten Sätze sagte sie, nur hin und wieder bekam sie eine knappe Antwort. Dann nickte sie und tätschelte die Wange der Frau, ehe sie sich umdrehte und mich in den Blick nahm.
    Sheila schüttelte den Kopf.
    Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, und schaute sie fragend an.
    Sheila blieb vor mir stehen. »Es ist ein wenig kompliziert«, gab sie zu.
    »Was denn?«
    »Sie will dich nicht. Sie kann dich nicht ertragen. Als sie dich anfasste, kam es über sie.«
    »Ach? Wurde ihr meinetwegen schlecht?«
    »Nein, das wohl nicht. Ihr passierte etwas anderes, sie erhielt eine Warnung. Das sagte sie mir.«
    »Ach.« Ich musste grinsen. »Eine Warnung vor mir? Sehe ich denn so schlimm aus?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Was dann?«
    »Erst als es zur Berührung zwischen euch kam, hat sie so reagiert. Und das muss einen Grund haben.«
    »Das denke ich auch, Sheila. Ich will wissen, was sie erlebt hat. Da muss etwas gewesen sein …«
    »Bestimmt. Aber das ist alles so eine Sache. Soll ich dir meinen Verdacht mitteilen?«
    »Bitte.«
    »Sie hat gespürt, wer du wirklich bist.«
    Das war mir zu wenig, deshalb fragte ich: »Was meinst du mit wirklich?«
    »Ich will mich nicht genau festlegen, John, aber sie muss dein Kreuz gespürt haben.«
    »Und warum denkst du das?«
    »Ganz einfach. Weil mir keine andere Möglichkeit eingefallen ist.«
    »Okay, Sheila, dann möchte ich mal die Probe aufs Exempel machen.«
    »Und das heißt?«
    »Ich gehe ohne Kreuz zu ihr. Wenn sie schwarzmagisch unterwandert ist, wird sie das merken.«
    »Ich wollte es dir vorschlagen.«
    Bevor ich mich des Kreuzes entledigte, warf ich noch einen Blick auf die Frau. Sie hockte in ihrem Sessel, das Gesicht war auf uns gerichtet.
    Das Kreuz nahm ich ab und übergab es Sheila zu treuen Händen.
    »Danke, dass du so viel Vertrauen zu mir hast, John.«
    »Ich möchte nur, dass es nicht wegkommt.«
    »Keine Sorge.«
    Es war genug gesagt worden. Ich drehte mich wieder um, schaute mir mein Ziel noch mal an und ging los …
    ***
    Es war kein Duell zwischen uns, obwohl es beinahe den Anschein hatte. Ich ging auf die Frau zu, die auf mich wartete und mir forsch ins Gesicht schaute.
    Ich dachte über sie nach. Versuchte, sie einzuschätzen, obwohl ich nicht viel von ihr wusste. Dabei kam ich zu dem Ergebnis, dass die andere Seite sie stark beeinflusst hatte, doch wer das genau war, wusste ich nicht, das sollte sie mir sagen.
    Ich hielt vor ihr an. Beide hätten wir uns jetzt berühren können. Da sie saß, musste sie zu mir hoch schauen.
    Ich versuchte es mit einem Lächeln, was bei ihr nicht auf Gegenliebe stieß, denn ihr Gesicht blieb ernst.
    »Mein Name ist John Sinclair«, sagte ich, »und ich werde Sie jetzt anfassen.«
    »Nein, das ist …«, kreischte sie und schüttelte sich.
    Ich fasste sie an.
    Sie schrie.
    Nur war es kein Schrei, der mit dem zu vergleichen war, den ich schon mal vor ihr gehört hatte. Dieser Schrei war eher leise, leicht erschreckt nur, und ich ging davon aus, dass ihr nichts wehtat. Es war alles okay.
    Sie verstummte wieder.
    Noch immer lag meine Hand auf ihrer Schulter. »Nun, ist es so schlimm gewesen?«
    »Nein.«
    »Aber Sie haben geschrien.«
    »Das war etwas anderes«, ließ ich mich belehren.
    »Und warum?«
    »Weil ich in der Erinnerung lebte. Ja, in der Erinnerung.« Sie lachte hart.
    »Dann können wir uns ja unterhalten. Ich tue Ihnen nichts, Sie tun mir auch nichts.«
    »Und was soll das?«
    »Ach, mich interessieren zahlreiche Dinge, über die Sie Bescheid wissen müssten.«
    Misstrauen glomm in ihren Augen. Sie furchte die Stirn. Nach wie vor war sie nicht einverstanden
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