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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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und Johnnys Blicke anzog wie ein Magnet.
    Aber er war nicht so real, wie man hätte meinen können. Es gab ihn zwar, doch er war nicht normal existent, sondern schwebte vor ihnen wie ein mächtiges dreidimensionales Hologramm, das man heutzutage auch in den Action-Spielen der Kinder fand.
    Johnny gab sich nicht zufrieden. Er wollte mehr von Harriet wissen.
    »Los, reden Sie. Wer ist er? Sie kennen ihn. Sie haben ihn das Gehirn genannt. Was bedeutet das? Wer ist das Gehirn genau? Können Sie uns das sagen?«
    »Er ist unser Führer.«
    »Und weiter?«
    »Er bringt uns dem Ziel näher.«
    »Welchem Ziel?«
    »Unserem Ziel. Wir sind mit ihm verbunden. Er ist es, der uns den Weg ebnet.«
    »Aha. Und welchen Weg?«
    »Den ins Glück«, flüsterte Harriet.
    »Wieso? Was soll ich darunter verstehen?«
    »Man kann ihn uns zeigen«, erklärte sie. »Einen Weg, der im Glück endet.«
    »Super. Und wie sieht das Glück aus?«
    Harriet senkte den Kopf.
    »Sind es die Dämonen?«
    »Ja«, flüsterte sie, »es ist nicht das irdische Glück. Es sind die Dämonen, die dich übernehmen. Man hat uns getäuscht, und das habe ich gemerkt. Die anderen Frauen und Männer nicht, glaube ich. Sie sind den Weg nicht gegangen. Aber die Dämonen sind überall. Sie halten sich verborgen und kommen erst heraus, wenn bestimmte Zeiten angebrochen sind. Und doch sind sie da. Ich habe Angst, nur Angst gehabt …«
    »Klar, das verstehen wir«, sagte Johnny, »aber wie sehen die Dämonen aus? So wie er?«
    »Nein, das ist das Gehirn. Der wichtige Teil, der uns den Weg ebnen kann.«
    »Kann es sein, dass es die Hölle ist?«
    Harriet antwortete noch nicht. Sie überlegte erst. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Das Gehirn und die Dämonen haben sich zusammengeschlossen. Sie bilden eine Macht, gegen die wir nicht ankommen. Wir haben sie gerufen, aber das war ein Fehler. Jetzt können wir nicht mehr zurück.«
    »Aber du hast es versucht«, sagte Sheila.
    »Ja. Ich wollte weg. Ich habe dich angerufen, aber ich habe nicht daran geglaubt, dass es so schwer sein würde. Die Dämonen haben auch mich unter Kontrolle. Du hast es selbst erlebt. Ich wollte weg, aber ich kam nicht dagegen an. Und jetzt erscheint das Gehirn, es will mich nicht gehen lassen. Es schickt seine bösen Gedanken, seine Dämonen. Ich habe mich von ihm entfernt, das hat er nicht gern.«
    »Kann er in dich eindringen?«, wollte Sheila wissen.
    »Ich weiß nicht. Aber er schickt seine Boten.«
    »Wer ist das?«
    »Das sind die Dämonen.«
    »Aha, die anderen Kräfte, die dich übernehmen?«
    »Ja.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sheila räusperte sich. »Das heißt, du hast keine richtige Erinnerung mehr.«
    »So ist es. Keine Erinnerung. Alles ist wie ausgelöscht. Ich weiß nicht, was ich in dem anderen Zustand getan habe. Es ist alles wie weggeblasen.«
    »Du wolltest mich umbringen.«
    Harriet stöhnte auf, enthielt sich aber eines Kommentars. Dafür senkte sie den Kopf, denn sie wollte das Gehirn nicht mehr anschauen. Es stand da und bewegte sich nicht von der Stelle. Es schimmerte in einem blutigen Rot. Wer es hätte anfassen wollen, er hätte hindurch gefasst. Es war nur eine Erscheinung, ein Hologramm, aber es war gefährlich, das wussten auch Mutter und Sohn. Es war in der Lage, Menschen zu beeinflussen.
    Nicht Sheila und Johnny.
    Aber eine andere Person.
    Und das merkten sie sehr bald, denn Harriet Brown fing an, sich hektisch zu bewegen. Und es verzerrte sich dabei auch ihr Mund, ohne dass dieser etwas sagte.
    »Johnny, sie wird zu einer anderen Person.«
    »Das sehe ich.«
    »Was machen wir?«
    »Es auf keinen Fall zulassen.«
    »Ja, sehe ich auch so.«
    Johnny wusste, dass seine Mutter ihm die Verantwortung übertragen hatte. Ob ihn das stolz machte, konnte er nicht sagen. Es war auch nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, er musste versuchen, das Schreckliche zu verhindern.
    Johnny sah, dass sich Harriet Brown auf eine schreckliche Art und Weise veränderte. Sie verwandelte sich zwar nicht, aber ihr Gesicht nahm einen Ausdruck an, in dem der Hass regierte. Auch den falschen Glanz sah er in ihren Augen, und er konnte sich vorstellen, dass es Mordgedanken waren.
    Aber so weit wollte er nicht gehen. Er musste zunächst versuchen, die Frau von irgendwelchen gefährlichen Handlungen abzuhalten. Noch hatte sie sich nicht entschieden und dachte wohl darüber nach, wie sie etwas in Bewegung setzen konnte.
    Johnny stellte sich ihr in den Weg. Als
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