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Der Weg ins Verderben

Der Weg ins Verderben

Titel: Der Weg ins Verderben
Autoren: Jason Dark
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er einen Blick in ihre Augen warf, da glaubte er, darin gelbe Lichter tanzen zu sehen. Das konnte sogar ein Gruß aus der Hölle sein.
    War sie noch zu stoppen?
    Sie fauchte Johnny an.
    Das war schon mehr ein Grunzen und schien aus dem Maul eines Schweins zu stammen.
    »Was willst du?«
    Johnny nickte. »Dich mitnehmen.«
    »Nein.« Ihre Stimme war nicht zu erkennen. Sie drang aus irgendwelchen Tiefen. Sie klang böse.
    Johnny fürchtete sich nicht, er machte sich nur Sorgen. Da konnte durchaus das Böse in ihr stecken, zumindest ein Vorbote davon. Es war nur noch nicht so weit durchgedrungen.
    Wieder riss sie den Mund auf. Dann bewegte sie die Lippen, sie zeigte ihre Zunge, die sie ein paar Schläge tanzen ließ, und Johnny kam der Verdacht, es mit einem Tier zu tun zu haben.
    »Was ist das, Ma?«
    »Sorry, Junge, ich kann es dir auch nicht sagen. Im Notfall sind es die Dämonen.«
    »Ja, das ist möglich, und sie zeigen sich auf eine bestimmte Art und Weise.«
    »Wir müssen sie stoppen.«
    »Aber wie?«
    Sheila stöhnte leise. Sie hatte auch eine Lösung, aber sie traute sich nicht, sie auszusprechen, weil sie Gewalt verabscheute. In dieser Lage sah sie aber keinen anderen Ausweg.
    Ihre Stimme zitterte schon, als sie frage: »Bist du stärker als sie, Johnny?«
    »Ich hoffe es.«
    »Dann – dann – schlag sie nieder.« Es fiel ihr nicht leicht, diesen Wunsch auszusprechen.
    »Ja, das dachte ich auch.«
    »Achtung, sie kommt!«
    Es schien, als hätte Harriet den Dialog zwischen Mutter und Sohn verstanden, denn nichts hielt sie mehr auf ihrem Platz. Sie startete ohne Übergang, weil sie Johnny an den Kragen wollte. Der hatte sich darauf eingestellt.
    Er war längst kein kleiner Junge mehr, auch kein junger Bursche. Er war zu einem jungen Mann herangereift, und er hatte von seinem Vater einiges mitbekommen. Hinzu kam, dass er tolle Freunde hatte, John Sinclair und Suko, und sie hatten ihm so manches beigebracht.
    Harriet sprang ihn an und schlug dabei nach ihm. Auch jetzt kam sie ihm vor wie ein Tier, das aus einem Käfig entsprungen war und nun seine Peiniger vernichten wollte.
    Johnny duckte sich blitzschnell. Zwar prallte er mit der Frau zusammen, aber sie schaffte es nicht, traf ihn nicht mit ihren Fäusten.
    Johnny aber rammte seinen Kopf in den Leib der Angreiferin. Sie wurde nicht nur gestoppt, sondern flog auch durch die Wucht des Stoßes nach hinten.
    Dabei schrie sie wütend auf. Was sie sagte, war nicht zu verstehen. Johnny hatte sie aus dem Konzept gebracht. Er folgte ihr und setzte zum Gegenangriff an. Er hatte seine Waffe hervorgeholt, um damit den Kopf der Frau zu treffen, als alles anders wurde.
    »Nein, bitte nicht …«
    »Lass es!«
    Den ersten Satz hatte Harriet ausgesprochen, den zweiten Sheila Conolly. Und Johnny, der seinen rechten Arm bereits zum Schlag angehoben hatte, hielt inne.
    Sekunden später war er froh, dies getan zu haben, denn Harriet bedeutete keine Gefahr mehr. Zudem war auch der Schädel verschwunden, sodass das Zimmer wieder ihnen gehörte.
    »Es ist alles klar, Johnny.«
    »Ja, Ma.« Er schaute seiner Mutter zu, wie sie zu ihrer Freundin ging und sie umarmte.
    Da steckte Johnny seine Waffe weg und entspannte sich. Es war soeben noch gut gegangen.
    »Ich denke, du kannst Hilfe gebrauchen«, sagte Sheila zu Harriet.
    »Nein. Mir kann keiner helfen. Ich denke, ich habe mich übernommen. Das weiß ich genau. Es wird für mich keine Freude mehr im Leben geben.«
    »Unsinn. Was soll das?«
    »Das kann ich dir sagen, Sheila. Das Andere steckt schon zu tief in mir.« Sie tippte gegen ihre Brust. »Die Dämonen sind es, die mir keine Ruhe mehr lassen werden. Ich habe ja alles versucht, um ihrem Einfluss zu entkommen. Es ist mir leider nicht gelungen, sie sind noch immer da.«
    »Da hast du recht. Aber es gibt Menschen, die sie bekämpfen können.«
    »Du allein mit deinem Sohn?«
    »Das sag mal nicht so laut. Auch wir haben unsere Erfahrungen sammeln können. Und es gibt da eine Person, die uns zur Seite stehen kann.«
    »Aha. Und wer ist das?«
    Die Antwort gab Sheila. »Der Mann heißt John Sinclair …«
    ***
    Was soll man machen, wenn eine Freundin anruft und um Hilfe bittet? Man lässt sich darauf ein. Diesmal war es Sheila Conolly, die mich um Hilfe gebeten hatte, was eigentlich schon an ein kleines Wunder grenzte, denn gerade Sheila war immer dagegen, in bestimmte Fälle einzusteigen. Jetzt aber hatte es sie selbst erwischt und auch ihren Sohn Johnny. Von Bill, dem Mann und
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