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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten
Autoren: Jordan Weisman
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(Grüß sie von mir, wenn Du sie siehst.) Aber vielleicht kann ich ja mal etwas lauter anklingeln.
    Ach ja, meine Quellen schätzen sie auf etwa 2, 3 Mio. Sie hat also eine Menge Geld.
    Adios Amigo. Sag mir Bescheid, wenn Du mal in der Stadt bist, ich melde mich in dem Fall auch mal, obwohl ich, technisch gesehen, ja immer in der Stadt bin (Lächeln, Junge, das war ein Witz.).
    Fastjack
    **END**
    Der Condoplex roch nach erst vor kurzem verarbeiteten Plastikzement und dem Geld, das man hier reingesteckt hatte. Cross machte einen großen Bogen um die Farbsprayer, als einige Arbeiter eine große, stählerne Gußform an ihm vorbeischleppten. Das Foyer war riesig, aber außer den herabhängenden Schutzplanen war nichts zu sehen. Die gelegentlichen Schimmer von Marmor und Silber sprachen jedoch dafür, daß hier erst vor ein paar Monaten renoviert worden war.
    »Sie können meine Besorgnis doch verstehen, Mr. Cross?«
    fragte sie, während sie an einer der Plastikplanen zupfte, um einen Tisch besser abzudecken.
    »Natürlich, Mrs. Tyler. Farbsprayer können ganz schön störend sein.«
    Überrascht drehte sie sich zu ihm um. »Bitte? Ich meinte eigentlich meine Tochter.«
    »Oh, Entschuldigung. Aber könnten wir vielleicht in einen anderen Raum gehen. Von den Lösungsmitteldämpfen wird mir schlecht.«
    Sie nickte. »Natürlich. Darum bin ich ja auch für die Zeit der Renovierung ins Ritz gezogen.« Sie führte ihn in einen Nebenraum, dessen eine Wand komplett aus Glas war und den Sund überblickte. Die gegenüberliegende Wand war völlig verspiegelt. Er mußte genauer hinsehen, um festzustellen, welcher Ausblick echt war.
    »Mrs. Tyler, Ihre Tochter ist volljährig; sie kann auf sich selbst aufpassen.« Während er sprach schlenderte er langsam durch den Raum. Mrs. Tyler setzte sich nahe ans Fenster, als sie ihm antwortete.
    »Das ist mir klar. Trotzdem kann ich nicht glauben, daß sie noch ganz bei Sinnen ist. Wie Sie sich vorstellen können, war der Tod ihres Mannes ein schwerer Schlag für sie.«
    »Sicher. Sie standen sich also nahe?«
    Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. »Ja, sicher.
    Warum fragen Sie?«
    Er zuckte die Achseln. »Nur so. Alles könnte von Bedeutung sein.« Er blieb vor etwas stehen, das allem Anschein nach ein echter Kincho aus Acryl und Kristall war. Das Bild, beinahe so groß wie er selbst, stellte eine Frau in traditioneller, japanischer Tracht dar, die sich in einen Vogel verwandelte. Es war phantastisch.
    »Gefällt es Ihnen, Mr. Cross? Meine Tochter hat es direkt von der Künstlerin erworben. Sie ist eine gute Freundin der Familie und steht in der Gunst meiner Tochter.«
    »Es ist recht gut. Wie alt ist es, ich sehe kein Datum.«
    »Knapp ein Jahr.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß Ihre Tochter Probleme hat?«
    »Wir standen uns immer nah, sehr nah. Jetzt höre ich nur noch gelegentlich von ihr. Sie beantwortet meine Anrufe nicht mehr, oder die ihrer ehemaligen Freunde.«
    » Ehemalige Freunde?«
    Sie nickte. »Ja. Seit einiger Zeit ist sie mit einem anderen Kreis von Leuten zusammen. Ich weiß nichts über sie, habe noch nie von ihnen gehört.«
    »Wie lang trifft sie sich schon mit diesen Leuten?« fragte Cross und sah sie direkt an.
    »Seit acht Monaten, hat man mir jedenfalls erzählt. Direkt nachdem sie vom Klassentreffen ihrer Vorbereitungsschule zurückkam. Dem Zehnten.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten nie von den Leuten gehört, mit denen sie sich jetzt trifft. Kennen Sie vielleicht die Namen von einigen?« Sein Blick wanderte über eine Reihe gerahmter Holo‐Bilder, die in einem Regal auf der anderen Seite des Raumes standen. Er ging zu ihnen hinüber.
    »Ja, zumindest einen. Ihr Name ist Candace Vignell. Der einzige Grund, daß ich ihn kenne, ist, daß ein Freund von mir zufällig im selben Lokal zu Abend aß wie meine Tochter, besagte Frau und einige andere. Das ist etwa einen Monat her.
    Dabei bemerkte er ihren Namen auf der Reservierungsliste.«
    »Aha. Sind das Holos Ihrer Tochter?« Cross nahm eines in die Hand, ein Gruppenbild, und drehte es, damit mehr Licht darauf fiel.
    »Ja, in verschiedenem Alter«, entgegnete Mrs. Tyler. »Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen eine Kopie des besten zukommen lassen.«
    »Danke.« Er blickte kurz auf. »Und dieses hier?«
    »Ihr Abschlußphoto. Ich habe Ihnen ja von dem Klassentreffen erzählt. Die Marriane Hills School. Das ist eine Vorbereitungsschule im California Free State. Kennen Sie sie?«
    »Zufällig«, sagte er. »Eine
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