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Der Weg in Die Schatten

Titel: Der Weg in Die Schatten
Autoren: Jordan Weisman
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auszusehen.
    Cross mußte grinsen.
    »Seit wann haben sie dir eine Eskorte aufs Auge gedrückt, Martin?«
    Der Ork schnaufte. »Ist seit einer Woche Vorschrift. Wer Befehle gibt, kriegt zwei Schatten. Die Anweisung kam aus Detroit nach dem Fiasko im After Hours .«
    »Schon das Glück gehabt, den Schützen zu identifizieren?«
    »Yeah, darauf kannst du Gift nehmen. Allem Anschein nach hat Eric Ward ein Querschläger erwischt.«
    »O Gott, du machst Witze?«
    »Nope. Unsere Jungs von der Ballistik und die von LoneStar sagen alle, daß der Schütze hinter James Yoshima her war, einem Angestellten bei Natural Vat. Eric kam nur zum falschen Zeitpunkt aus dem Laden heraus.«
    Cross schüttelte traurig den Kopf. »Scheiß Zufall. Wie lange hatte er noch bis zur Pensionierung? Zwei Jahre?«
    »Anderthalb. Die Schützen haben sie jedenfalls erwischt.
    Zwei Shadowrunner namens ›Smilin’ Sam‹ und ›Johnny Come Lately‹. LoneStar hat sie schwer in die Mangel genommen; ich habe die Säcke selbst gesehen, in denen sie weggeschafft wurden. Verdammte Arschlöcher. Ich hoffe in ihrem Namen, daß es eine Hölle gibt.«
    Cross nickte und wartete, bis die Kellnerin weitergegangen war und die beiden Muskelmänner wieder betont überallhin starrten. »Und die andere Sache?« fragte er.
    Martin seufzte. »Ich mache das nur aus einem einzigen Grund: weil ich dir vertraue, Brandon. Ich verlasse mich auf dein Urteil, das habe ich immer. Ich mag es nicht, wenn ich der Firma, die mein Gehalt zahlt, Daten klauen soll, besonders seit du in gewissen Kreisen als persona non grata oder noch eine Stufe darüber giltst.«
    »Glaub mir, ich bin dir sehr dankbar. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
    Der Ork schnaufte. »Das will ich dir auch geraten haben.
    Bevor ich dir aber sage, was ich herausbekommen habe, mußt du mir etwas versprechen.«
    »Okay.«
    »Sobald du kannst, sagst du mir, was los ist.«
    »Das hat nichts mit Errant zu tun. Ich …«
    »Scheiße, Brandon. In dem Moment, wo du mich nach den Daten gefragt hast, wußte ich, daß es mit Errant zu tun hat.
    Das, und die Tatsache, daß eine Dame aus unserer gemeinsamen Bekanntschaft zu Vignells mysteriösem Kreis gehört, ist Grund genug. Ich bin ein Sicherheitsmann, Brandon. Es ist mein Job, paranoid zu sein.«
    Cross nickte. »In Ordnung. Wenn es irgendwie wichtig scheint, sag ich dir Bescheid.«
    Der Ork lächelte und lehnte sich zurück. »Geht klar. Ich habe alle Namen durchlaufen lassen, die du mir gegeben hast.
    Nichts über Ellen Tyler‐Rand oder Candace Vignell, aber ich habe dir ja schon gesagt, was LoneStar über sie hat: genausoviel wie über Kristen Worthly.«
    »Nichts über Worthly?«
    »Nichts.«
    »Hast du auch Querverweise auf Kristen Lynx überprüft?«
    »Ja, hab ich … Aber da gab es auch keine Verbindungen.
    Arme Kristen. War Worthly ihr richtiger Name?«
    »Könnten die Informationen vielleicht irgendwo gewesen sein, wo du keinen Zugriff hast?«
    »Nein.«
    Cross nickte, schaute dann auf und fixierte den Ork. »Warum bist du dann so bekümmert?«
    »Als du mir Bescheid sagtest, hast du dir irgend etwas von meiner Suche erhofft. Du wolltest nicht, daß ich nachschaue, ob es irgendwelche Daten gibt, sondern ich sollte besorgen, was da war. Du hast also erwartet, daß etwas da war, aber dem war nicht so.«
    Cross antwortete nicht, sondern schaute nur weg, in Richtung Band.
    »Und, Brandon, mir gefällt das nicht.«
    Das Lämpchen an seinem Terminal blinkte, als er eine Stunde später in seiner Wohnung kam. Ein dünner Nebel hing über Seattle, als er Martin und die Bar verlassen hatte und den Entschluß faßte, durch die Gegend zu wandern. Als seine Beine zu schmerzen begannen, war er mit dem Bus nach Hause gefahren. Selbst in einem ganzen Leben konnte man sich nicht an die Hügel von Seattle gewöhnen.
    Zwei Nachrichten warteten auf ihn: die eine war ausschließlich Text mit einem angefügten File, die andere audiovisuell. Den Text, er kam von Barbara Tyler, nahm er sich zuerst vor.
    »»» SEAMAILTM«««
    GRV9828 ‐ 1092 ‐ AB
    Von: Barbara Tyler (BTYTJER‐ 0.098.342)
    An: Brandon Cross (3206 ‐ 82 ‐ 0071 /CROSSB)
    ‐ NACHRICHT ANFANG ‐
    Mr. Cross ‐
    Beiliegend die zwei Bilder, um die Sie mich gebeten haben.
    Einer meiner Hausangestellten hat sie eingescannt, darum hoffe ich, daß sie annehmbar sind. Beide sind im selben File, im Anschluß an diesen Brief.
    Das erste ist das aktuellste Bild, das ich von meiner Tochter habe. Es ist etwa ein Jahr
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